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(GZ-15/16-2023 - 3. August)
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► Trinkwasserschutz:

 

Handschlag zwischen Wasser-Versorger und Landwirtschaft

 

Vertreter des Bayerischen Bauernverbandes (BBV), der Regierung der Oberpfalz, des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Regensburg-Schwandorf und Experten der Interessengemeinschaft gesunder Boden e. V. (IG) waren vor Kurzem beim Trinkwasserschutz Oberpfälzer Jura (TWS) in Beratzhausen zu Gast, um sich über grundwasserschonende Landbewirtschaftung auszutauschen. Auf der Tagesordnung standen das Maßnahmenkonzept der Kooperation Trinkwasserschutz Oberpfälzer Jura und der derzeit in der Politik diskutierte „Wassercent“.

Das Maßnahmenkonzept war 2020 von den oben genannten Beteiligten sowie praktizierenden Landwirten und Fachbüros der Hydrogeologie erarbeitet worden. „Wasser ist eine Frucht des Bodens“ betonte dabei IG-Fachbeirat Dr. Franz Ehrnsperger. Ein klares „Ja“ des BBV zum kooperativen Trinkwasserschutz betonte auch Bezirksgeschäftsführer Hubert Hofmann. Eine differenzierte Gestaltung von Maßnahmenangeboten und angemessene finanzielle Anreize seien für das freiwillige Engagement wichtig.

Je nach Region und Betriebsschwerpunkten variiert derzeit die Bereitschaft der Landwirte vor Ort, die neuen Verträge mit dem Trinkwasserversorger abzuschließen – teils aus wirtschaftlichen Gründen, teils aufgrund von Ängsten bezüglich Rechtssicherheit und weitergehenden Verpflichtungen. Derzeit können Landwirte aus verschiedenen Maßnahmenangeboten auswählen und erhalten dafür neben der finanziellen Vergütung von jährlich bis zu 800 Euro pro Hektar auch kostenlose umfangreiche Bodenanalysen und professionelle Beratung.

BBV-Umweltpräsident Stefan Köhler regte deshalb an, die Maßnahmen nochmals im Detail zu prüfen, die Vergütungsstruktur bei Bedarf anzupassen und zugleich die Kommunikation zwischen Landwirten und Wasserversorgern zu intensivieren.

„Wenn die Rahmenbedingungen passen, ist es möglich und sinnvoll, dass wir neben dem oberirdischen Ertrag für die Erzeugung von Nahrungsmitteln auch gesundes Wasser ernten“, so Köhler.

Gemeinsames Ziel der Wasserwirtschaft und der Landwirtschaft soll die Verbesserung der Wasserqualität und der Infiltrationsleistung sein, also der Fähigkeit des Bodens, Regen in den Boden aufzunehmen und zu speichern. Einigkeit herrschte auch in der Tatsache, dass ein gesunder Boden mit funktionierendem Bodenleben sowohl für den Trinkwasserschutz als auch für die Anpassung an die Herausforderungen des Klimawandels in der Landwirtschaft von essenzieller Bedeutung ist.

 

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