Es ist ein historischer Moment auf dem Weg zur Klimaneutralität: Das Landratsamt München hat für die geplanten Windräder im Höhenkirchner Forst und im Hofoldinger Forst die Genehmigungen erteilt. Damit ist für die drei Kommunen Egmating, Oberpframmern und Höhenkirchen-Siegertsbrunn (Projekt im Höhenkirchner Forst) sowie für Aying, Otterfing und Sauerlach (Projekt im Hofoldinger Forst) der nächste große Meilenstein hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung gesetzt. In beiden Forstgebieten können sich in Zukunft jeweils drei Windkraftanlagen mit je 166 Metern Nabenhöhe, 160 Metern Rotordurchmesser und 5,56 Megawatt Leistung drehen. Bürgerbeteiligungen sind in beiden Projekten fest vorgesehen.
Ende März bzw. Mitte April hatten die beiden benachbarten Vorhabensträger ihre jeweiligen Genehmigungsanträge nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) beim Landratsamt München als zuständiger Genehmigungsbehörde eingereicht. Nun, rund ein halbes Jahr später, war es so weit: Anfang Oktober nahmen Sauerlachs Erste Bürgermeisterin Barbara Bogner sowie eine Bevollmächtigte der Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn die Genehmigungsbescheide für die beiden landkreisübergreifenden Projekte persönlich entgegen.
Kommunal getragen; ohne Fremdinvestor
„Ganz besonders freut mich an den beiden Projekten, dass sie kommunal getragen sind“, sagt Landrat Christoph Göbel. „Die Kommunen haben in eigener Verantwortung die Projektplanungen durchgeführt – ohne Fremdinvestor“, so Göbel weiter. „Das bedeutet maximale Wertschöpfung für die Gemeinden vor Ort“, betont auch sein Ebersberger Kollege Robert Niedergesäß. Die drei Landkreise Ebersberg, Miesbach und München haben die Gemeinden durch Mitgliedschaft in den jeweiligen ARGEn bei der Risikoabschirmung unterstützt: „An den Planungskosten haben sich die Landkreise angemessen beteiligt – so konnten wir vermeiden, dass die kommunalen Haushalte zu sehr beansprucht werden“, bringt Landrat Olaf von Löwis das Engagement auf den Punkt.
„Das Projekt ist kommunal angestoßen, kommunal getragen und wird unter kommunaler Beteiligung betrieben werden“, erläutert Höhenkirchen-Siegertsbrunns Bürgermeisterin Mindy Konwitschny als Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Höhenkirchner Forst. „Ebenso wird es die bereits gegründete Projektgesellschaft im Hofoldinger Forst handhaben“, erklärt Martin Sterflinger, Geschäftsführer der Windenergie Hofoldinger Forst GmbH. Obwohl mit der Genehmigung ein großer Meilenstein erreicht wurde, sei die Arbeit für die Kommunen keineswegs vorbei: „Wir möchten die Bürgerinnen und Bürger unserer je drei Gemeinden an den Windrädern beteiligen. Die Details hierfür auszuarbeiten, ist nun, nachdem die Genehmigungen erteilt sind, die nächste große Aufgabe für uns“, so Konwitschny.
Bis sich die Anlagen drehen, wird aber nicht nur aus Gründen der Bürgerbeteiligung noch etwas Zeit vergehen: Die Lieferzeiten der Windenergieanlagen sind – nicht zuletzt aufgrund der gestiegenen Nachfrage – zurzeit lang. Bei einem reibungslosen Verlauf der weiteren Planungen könnten sich Ende 2025 in jedem der beiden Forstgebiete drei Windräder drehen. Bereits seit 2013 bzw. 2019 planen die beteiligten Gemeinden und die Landkreise Ebersberg, Miesbach und München die Windenergieanlagen in den beiden Forsten. Sie ließen sämtliche Gutachten und Untersuchungen erstellen, die für das Genehmigungsverfahren notwendig waren.
Unterstützung durch Energieagentur
Fachkundige Unterstützung im Planungsprozess ebenso wie bei der Information der Öffentlichkeit leistete auch die Energieagentur Ebersberg-München. „Die Genehmigung von sechs Windrädern in unseren Landkreisen bestätigt uns in unserem kontinuierlichen Einsatz für grünen Strom in der Region“, freut sich Willie Stiehler, Geschäftsführer der Energieagentur.
TV-Beitrag von TV-Bayern.
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