(GZ-21-2023 - 9. November) |
► Zeit zum Ausruhen bleibt nicht: |
Neue Aufgaben für die Baysf |
Geschäftsjahr 2023: Umsatz- und Gewinn-Steigerung |
Die Bayerischen Staatsforsten haben auf ihrer Bilanzpressekonferenz in München für das Geschäftsjahr 2023 (1.7.2022 – 30.6.2023) ein positives Resümee gezogen: Vor dem Hintergrund großer Herausforderungen wie dem Klimawandel, einer schwachen Baukonjunktur, Inflation sowie der Energiekrise schreibt das Unternehmen das zweite Jahr in Folge wieder schwarze Zahlen. Zeit zum Ausruhen bleibt allerdings nicht: Neue gesellschaftliche Aufgaben, wie der Ausbau der erneuerbaren Energien mit neuen Windenergieanlagen im Staatswald, müssen mit aller Kraft angepackt werden. Und auch die Borkenkäferschäden sind im abgelaufenen Geschäftsjahr wieder angestiegen.
Staatsministerin Michaela Kaniber, MdL, Aufsichtsratsvorsitzende der Bayerischen Staatsforsten bestätigte, dass das Unternehmen einen Gewinn von 68,4 Millionen Euro erwirtschaften konnte: „Auch in diesem Jahr wird der Gewinn wieder komplett in das Unternehmen reinvestiert.“ Martin Neumeyer, Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Staatsforsten erklärte, dass die Hauptursache für die starke Ergebnisverbesserung im Holzumsatzwachstum liege: „Der Holzmarkt entwickelte sich über das Geschäftsjahr 2023 trotz hoher Unsicherheiten positiver als in den Prognosen vorhergesagt. ... Der Holzverkauf lag mit 4,7 Mio. fm 400.000 fm über dem Wert des Vorjahres.“
Im Verlauf des aktuellen Jahres zeigten sich allerdings erste Zeichen, dass die positive Entwicklung vorerst gestoppt ist: Die Schnittholzpreise verzeichneten über die Wintermonate einen fallenden Kurs. Mit dem Kalenderjahreswechsel nahm die allgemeine Nachfrage am Holzmarkt bis zum Ende des Geschäftsjahres kontinuierlich ab. Gründe dafür waren die hohe Inflation, das steigende Zinsniveau und die rückläufige Baukonjunktur.
Windkraft: Energiewende findet im Staatswald statt
Neben dem Holzgeschäft wird der Ausbau der Windenergie im Staatswald zu einem wichtigem Aufgabenfeld. Als Unternehmen mit einer großen Flächenverantwortung wollen die Bayerischen Staatsforsten dem gesellschaftlichen Bedürfnis nach regenerativen Energieformen wie bspw. für die Stromerzeugung aus Windkraft gerecht werden: „Durch den Ausbau der Windkraft leistet das Unternehmen einen wichtigen Beitrag für die Energiewende in Bayern. Zusätzlich zu den bestehenden 101 Windrädern schließen bzw. haben die Bayerischen Staatsforsten für über 150 neue Anlagen sogenannte Standortsicherungsverträge abgeschlossen. Sie binden die Kommunen und die Bürgerinnen und Bürger vor Ort dabei eng ein. Gemeinsam mit ihnen gehen die Bayerischen Staatsforsten mit voller Kraft in eine grüne Zukunft mit sauberer Energie für die Region“, so Kaniber.
Klimawandel im Wald spürbar
Die derzeitige Geschwindigkeit des Klimawandels überfordert die natürliche Anpassungsfähigkeit unserer Wälder. Eine aktive Waldpflege und -bewirtschaftung sowie zusätzliche Pflanzungen sind dringend notwendig, wenn größere Schadflächensituationen mit all ihren negativen Auswirkungen für das Ökosystem Wald verhindert werden sollen: „Der Umbau des Staatswaldes hin zum Klimawald steht für uns weiter an erster Stelle“, führt Kaniber aus, „hier liegen die Staatsforsten voll im Plan: Mehr als 17 Millionen klimafeste Zukunftsbäume haben sie seit dem Startschuss des 30-Millionen-Bäume-Programm gepflanzt. Dank der finanziellen Unterstützung der Staatsregierung und der großartigen Leistung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bayerischen Staatsforsten läuft der Waldumbau auf Hochtouren!“
Die Geschwindigkeit des Klimawandels hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auch auf die Borkenkäferausbreitung ausgewirkt: „Insbesondere die Trockenheit und die damit einhergehenden Folgen führten im Geschäftsjahr 2023 zu insgesamt 1,8 Mio. Festmeter Schadholz. Knapp 80 Prozent davon entfielen auf Schäden durch Borkenkäfer. Damit hat sich der Anfall im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt“, erläutert Reinhardt Neft, Vorstand der Bayerischen Staatsforsten, die Situation.
Die Finanzlage der Bayerischen Staatsforsten hat sich nach den Krisenjahren 2018 bis 2021 erholt und stellt sich wieder deutlich positiver dar. Die Bayerischen Staatsforsten erzielten im Geschäftsjahr 2023 einen im Vergleich zum Geschäftsjahr 2022 um 25,4 Prozent deutlich gesteigerten Umsatz in Höhe von 510,7 Mio. Euro (Vorjahr 407,3 Mio. Euro) und einen Jahresüberschuss von 68,4 Mio. Euro (Vorjahr 5,3 Mio. Euro).“
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