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(GZ-5-2024 - 29. Februar)
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► Vaterstetten, Grasbrunn, Zorneding und Haar:

 

Gründung der GeoEnergieMünchenOst

 

Startschuss für ein „Jahrhundertprojekt“: Die Gemeinden Vaterstetten, Grasbrunn, Zorneding und Haar haben gemeinsam die GeoEnergieMünchenOst (kurz GEMO) gegründet. Diese interkommunale Fördergesellschaft für Geothermiewärme wird das Projekt als eigenständiges Unternehmen umsetzen.

Die Bürgermeister Klaus Korneder (Grasbrunn), Dr. Andreas Bukowski (Haar), Leonhard Spitzauer (Vaterstetten) und Piet Mayr (Zorneding) unterzeichneten den Gesellschaftsvertrag und legten damit den Grundstein für dieses Vorhaben. Ziel ist es, regenerative Energie aus der Erde zu gewinnen und in die Wärmenetze der Gemeinden zu leiten. Die Bohrarbeiten sollen Anfang 2025 beginnen, so dass bereits 2026 die Bürger ihre Heizungen auf diese nachhaltige Energieform umstellen können.

Bei einem Pressegespräch hoben die Rathauschefs die Wichtigkeit des Projekts hervor, das allen Gemeinden die Erfüllung ihrer Klimaziele deutlich näherbringen werde. Laut Vaterstettens Erstem Bürgermeister Leonhard Spitzauer wird die Wirtschaftlichkeit des Projekts durch den Zusammenschluss der Gemeinden deutlich verbessert: „Wir hatten im Gemeinderat zwar schon bekundet, den Weg notfalls auch allein zu gehen, aber am Ende standen aufgrund des Potenzials der anderen Kommunen und der damit verbundenen Teilung von Risiken und Kapitalaufwand viele Argumente, das Projekt auf mehrere Säulen zu gründen“, so Spitzauer.

Vaterstetten hat zur Umsetzung des Projekts bereits ein rund 15.000 qm großes Grundstück erworben, das der Bohrgesellschaft mit einem Erbpachtvertrag zur Verfügung gestellt wird. Nach der Zusage der Förderung und der Erteilung der erforderlichen Genehmigungen können Förder- und Reinjektionsbohrung niedergebracht werden. Für die Bohrphase werden sechs bis acht Monate gerechnet. Danach (wahrscheinlich Ende 2025) könnten erste Pumpversuche warmes Wasser aus dem Boden fördern und dann die geothermische Heizzentrale gebaut werden.

Logische Schritte

In Grasbrunn und Haar gibt es bereits Infrastrukturen unterschiedlicher Betreiber, die schon bald auf die Vaterstettener Wärme umgestellt werden könnten. Für den Transport der Wärme nach Grasbrunn und Zorneding wird das Vaterstettener Gemeindewerk Verbindungsleitungen bauen. Haar könnte seine Wärme voraussichtlich mit einer eigenen Leitung am Bohrplatz abholen und dazu eine Verbindung unter der A 99 hindurch bauen.

Wie Dr. Andreas Bukowski, Erster Bürgermeister der Gemeinde Haar, erläuterte, sei die Beteiligung für seine Kommune „ein logischer Schritt, den wir gerne gemeinsam mit unseren Nachbarn gehen. Logisch deshalb, da bei uns zum einen bereits größere Fernwärmenetze bestehen und zum anderen durch das vorhandene Blockheizkraftwerk ein notwendiges Redundanzheizwerk vorgehalten werden kann. Deshalb haben wir uns trotz der schwierigen Haushaltslage für diese Investition in die Zukunft entschieden.“

Zorneding ist mitten in den Planungen für ein gemeindliches Wärmenetz und wird deshalb erst mittelfristig Wärme abnehmen. Rathauschef Piet Mayr sieht „durch die Geothermie die einmalige Chance, für die nächsten Generationen im ganzen Ort eine von fossilen Brennstoffen freie Wärmeversorgung aufzubauen“.

Einig sind sich die vier Bürgermeister über den Stellenwert dieses interkommunalen Projekts. Grasbrunns Bürgermeister Klaus Korneder zeigte sich erfreut, „dass unser gemeinsames Projekt nun nach gut zehn Jahren im zweiten Anlauf umgesetzt werden kann. Gerade bei so wichtigen Themen ist eine interkommunale Zusammenarbeit immens wichtig.“

DK 

 

 

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