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(GZ-10-2024 - 16. Mai)
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► VDV zur wirtschaftlichen Lage im ÖPNV:

 

Dramatische Zuspitzung

 

Aktuell sind nach Auskunft des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen mehr als elf Millionen Menschen im Besitz eines Deutschlandtickets. Im Laufe des ersten Jahres hätten rund 20 Millionen Bürgerinnen und Bürger mindestens einmal ein Deutschland-Ticket besessen. Durch das Ticket seien die Fahrgäste in die Busse und Bahnen zurückgekehrt und die coronabedingten Fahrgastverluste damit weitgehend rückgängig gemacht worden.

„Die Fortsetzung dieser Erfolgsgeschichte ist jedoch gefährdet, denn die strukturelle Unterfinanzierung der Branche ist durch das Deutschland-Ticket verfestigt worden, die wirtschaftliche Lage des öffentlichen Nahverkehrs ist insgesamt dramatisch“, urteilt der VDV.

Der Bund ist am Zug

Nach den Worten von Ingo Wortmann, VDV-Präsident und Vorsitzender der Geschäftsführung der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), „ist das Deutschland-Ticket ein Beispiel dafür, was möglich ist, wenn alle Akteure an einem Strang ziehen. Nach einem Jahr zeigt sich: Das D-Ticket hat maßgeblich dazu beigetragen, während der Pandemie verlorene Fahrgäste für den ÖPNV zurückzugewinnen. Insgesamt liegen die Fahrgastzahlen allerdings vor allem außerhalb der Ballungsräume und Großstädte noch etwas unterhalb der Vor-Corona-Jahre, daher haben wir uns mit einer Steigerung auf 15 Millionen D-Tickets bis zum Jahresende ein ehrgeiziges Ziel gesetzt – sofern die politischen und finanziellen Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden.“

Aus Wortmanns Sicht ist nun der Bund am Zug und muss sich, so wie die Länder in der jüngsten Verkehrsministerkonferenz, klar und deutlich zu einer langfristigen Mitfinanzierung des Deutschland-Tickets bekennen. Denn zugleich spitze sich die Finanzierungssituation im ÖPNV dramatisch zu. Jeder Euro fließe momentan in den Erhalt des bestehenden Angebots und selbst das genüge nicht, um die Kostensteigerung bei Personal, Energie oder Instandhaltung aufzufangen. Für Ausbau oder Modernisierung des Systems fehlten die Mittel. „Wir waren im ÖPNV nie weiter weg von den im Zuge der Verkehrswende politisch vereinbarten Ausbauzielen als aktuell“, mahnte der VDV-Chef.

DK

 

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