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(GZ-12-2024 - 20. Juni)
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► Gigabit-Studie von Dialog Consult und VATM:

 

Wettbewerber als Treiber des Glasfaser-Ausbaus

 

35,9 Millionen der insgesamt 45,7 Millionen Haushalte und kleinere Unternehmen werden laut einer Studie von Dialog Consult im Auftrag des Verbands der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) deutschlandweit Mitte dieses Jahres einen Gigabit-Anschluss über Glasfaser- oder TV-Kabelnetze beziehen. Die Gigabit-Versorgungsquote werde dann bei 78,6 Prozent liegen und somit 2,2 Prozentpunkte über der des Vorjahres.

80 Prozent der gigabitfähigen Haushalte werden von Wettbewerbsunternehmen erreicht. 90,9 Prozent der Nutzer beziehen ihren Gigabit-Anschluss (Homes Activated) von einem Wettbewerbsunternehmen, nur 9,1 Prozent von der Telekom. Die Versorgung der Bevölkerung wird dabei maßgeblich durch HFC-Netze sichergestellt, wobei auch diese Carrier zunehmend FTTB/H-Anschlüsse bauen oder darauf umrüsten.

Bis zum Ende des ersten Halbjahres 2024 wurden im FTTB/H-Markt insgesamt 5,7 Millionen Glasfaseranschlüsse von den Wettbewerbern betriebsfertig (Homes Connected) gebaut. Insgesamt stieg die Glasfaserversorgungsquote im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Punkte auf 17,7 Prozent, wobei hier der Anteil der Wettbewerber 70,4 Prozent beträgt. Auch hier sind es laut VATM die Wettbewerber, die den flächendeckenden Glasfaserausbau vorantreiben. Dies zeige nicht zuletzt ihr Anteil von über 72 Prozent im geförderten ländlichen Ausbau.

Unterschiedliche Strategie der Anbieter

Bei den tatsächlichen Nutzungszahlen werde die unterschiedliche Strategie der Anbieter besonders deutlich, so die Studie. Während Wettbewerber um jeden Kunden kämpften und eine Take-up-Rate von 35 Prozent erreichten, verzeichne die Telekom trotz großer Marketingstärke nur 13 Prozent. „Bei der Telekom geht es ganz vornehmlich um Handtuchwerfen zur Investitionsverdrängung und einer lukrativeren Weiterversorgung mit Kupfer DSL“, stellt Studienleiter Andreas Walter fest. Daher baue sie vornehmlich an den Häusern vorbei und schließe viel weniger Kunden an. Dies habe deutliche Auswirkungen auf den Ausbau von Glasfasernetzen, auf die Digitalisierung und den Wirtschaftsstandort.

Ruf nach höheren Bandbreiten

Ein weiteres Ergebnis der Untersuchung ist, dass eine wachsende Anzahl von Verbrauchern nach höheren Bandbreiten verlangt. Im ersten Halbjahr 2024 ist das über gigabitfähige Anschlüsse erzeugte Datenvolumen pro Anschluss und Monat um gut 7 Prozent gestiegen und liegt bei durchschnittlich 435 Gigabyte. Mehr als die Hälfte der Kunden der Wettbewerber fragt Bandbreiten von 250 Mbit/s und mehr nach. Geschäftskunden sind gegenüber hohen Bandbreiten noch affiner, so dass in diesem Marktsegment über 42 Prozent der Kunden Bandbreiten von mindestens 500 Mbit/s nachfragen.

„Ende des Jahres 2024 werden etwa 80 Prozent der Haushalte und KMU mit einem Gigabit-Netz erreichbar sein. Die Zahl mit Gigabit-Netzen erreichbaren 45,7 Mio. Haushalten und KMU in Deutschland wird unter Berücksichtigung von Doppelzählungen Ende 2024 bei etwa 48 bis 49 Millionen liegen“, so die Prognose.

Die Zahl der FTTB/H-Anschlüsse in Deutschland werde Ende 2024 bei 8,5 bis 9,0 Millionen liegen (Homes Connected). Die Glasfaserversorgungsquote werde bis Ende des Jahres auf 18,5 bis 19 Prozent zunehmen. Ende 2024 werden über 5 Millionen Haushalte FTTB/H-Glasfaseranschlüsse aktiv nutzen. Dies entspricht 57 Prozent der Haushalte und KMU mit FTTB/H-Anschlüssen (Homes Connected). Das über Gigabit-Anschlüsse übertragene Datenvolumen werde in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 auf über 460 Gigabyte pro Anschluss ansteigen.

Studienleiter Walter zufolge unterstreicht die Studie die Dringlichkeit von Planungssicherheit seitens der Politik und der Wettbewerbsbehörden. „Auch die jüngsten Ausbauaktivitäten der Deutschen Telekom wären ohne den von den Wettbewerbern ausgehenden Investitionswettbewerb nicht denkbar“, schlussfolgert VATM-Geschäftsführer Dr. Frederic Ufer. Zudem müsse die Bundesnetzagentur die Regulierung der Telekom stärker in den Blick nehmen, denn bei deren Glasfasernetz zeige sich ein fataler Trend zur Re-Monopolisierung.

Um beim Gigabit-Ausbau auf der Überholspur zu bleiben und den Wettbewerb zu stärken, brauche es auch klare Regeln für die Migration von Kupfer auf Glas, statt einer Deregulierung der Telekom. „Die Politik darf nicht weiter abwarten, sondern muss endlich die Rahmenbedingungen für eine flächendeckende Infrastruktur schaffen, auf die die gesamte Transformation von Gesellschaft und Wirtschaft baut“, unterstrich VATM-Präsident David Zimmer.

DK

 

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