Herrmann, der selbst mit einem E-Dienstwagen des Innenministeriums vorgefahren ist, hat vor Ort demonstriert, wie leicht man an der neuen Ladesäule sein Auto aufladen kann. Er ist überzeugt davon, dass es der richtige Schritt ist, die Infrastruktur weiter auszubauen.
Herrmann: „Wir wollen alle bewirtschafteten Tank- und Rastanlagen entlang der Bundesautobahnen in Bayern so schnell wie möglich mit Schnellladesäulen ausstatten“, sagte er heute in Aurach. Die erste Ausbaustufe ist bereits erfolgreich abgeschlossen. Die übrigen Rastanlagen sollen weitgehend bis Ende 2017 nachgerüstet werden. Elektromobilität hat nach Ansicht des Bayerischen Verkehrsministers das Potenzial, die Energieeffizienz der Fahrzeuge zu erhöhen und CO2-Emissionen zu senken. Ein vermehrter Einsatz von Elektrofahrzeugen leistet einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität und zur Lärmminderung. In einer ersten Ausbaustufe hat Tank und Rast bundesweit 50 Rastanlagen mit Schnellladestationen für Elektroautos ausgerüstet, 30 davon liegen in Bayern. Derzeit kann der Fahrer eines Elektroautos in Bayern an rund 30 Rastanlagen insbesondere entlang der Hauptachsen A 3, A 7, A 8 und A 9 sein Fahrzeug aufladen. Herrmann ist sich sicher: „Eine gute Infrastruktur auf Langstrecken fördert natürlich die Bereitschaft, auf ein E-Auto umzusteigen.“
In Sachen Elektromobilität geht der Freistaat Bayern selbst mit gutem Beispiel voran. So sind Elektrofahrzeuge bereits an verschiedenen Behördenstandorten im Einsatz. „Derzeit haben wir im Geschäftsbereich des Innenministeriums rund 20 Elektro- und Hybridfahrzeuge, bis Ende 2017 wollen wir die Zahl auf bis zu 50 erhöhen. Künftig soll bei Neubeschaffungen jedes fünfte Fahrzeug durch ein Elektroauto ersetzt werden, sofern es für den Einsatz geeignet ist“ so Herrmann. Bis Ende 2017 soll außerdem jedes Staatliche Bauamt und die beiden Autobahndirektionen mit mindestens einer Ladestation ausgerüstet sein. Auch die Polizeipräsidien und sieben Bezirksregierungen erhalten eine Ladestation.
„E-Mobilität krankt daran, dass sie oftmals nur an der Fahrzeugtechnologie festgemacht wird“, erklärte Bayernwerk-Vorstandschef Reimund Gotzel zum Pressetermin von Staatsminister Herrmann. Dabei gehe es um die Entwicklung eines neuen Mobilitätssystems, das viele Komponenten habe. Das E-Fahrzeug sei nur eine eine davon. Die Zahl der Fahrzeuge werde sich nur schwer erhöhen lassen, wenn die Menschen kein Vertrauen in das gesamte System hätten. „Dieses Vertrauen hängt maßgeblich von einer guten Ladeinfrastruktur ab. Viele haben schlichtweg Angst vor der Vorstellung, mit einem E-Fahrzeug auf der Strecke liegen zu bleiben. E-Mobilität ist ein Zukunftsthema, das infrastrukturell erschlossen werden muss“, so Gotzel. Die Ladeinfrastruktur spiele eine Schlüsselrolle für E-Mobilität.
Zudem macht nach den Worten des Bayernwerk-Chefs E-Mobilität dann richtig Sinn, wenn die Batterien mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen geladen werden. „Unser ländlich strukturiertes Netzgebiet hat in Bayern den höchsten Anteil an erneuerbarer Energie, 60 Prozent im Durchschnitt, mit Stundenwerten bis zu 100 Prozent. 260.000 regenerative Anlagen mit einer Leistung von knapp 9.000 Megawatt speisen in unser Netz ein. Deshalb macht es Sinn, E-Mobilität nicht den Städten zu überlassen, sondern vor allen Dingen die ländlichenRegionen dafür zu gewinnen. Dort ist der richtige Ort für die Hochzeit von Regenerativen und Elektromobilität“, bemerkte Reimund Gotzel.
Das Bayernwerk hat soeben 28 neue Elektrofahrzeuge des Modells Renault Zoe in den Fuhrpark übernommen und bringt diese an den regionalen Unternehmensstandorten zum Einsatz. Zudem installiert das Bayernwerk noch im Herbst an seinen 19 Netzcenter-Standorten öffentlich zugängliche Ladesäulen mit jeweils mehreren Ladepunkten.
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