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(GZ-22-2016)
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► Fischbachau:
 
Startschuss für Bürgerkraftwerk
 
Ein großes Projekt wurde zu einem guten Ende gebracht. Mit der Einweihung der  Wasserkraftanlage am Birkenstein im oberbayerischen Fischbachau hat die ohnehin schon als „Energiewende-Kommune“ ausgezeichnete Gemeinde einen weiteren Meilenstein gesetzt.

WLAN in Bussen existiert bereits vereinzelt vor allem in Städten. „Wir pilotieren WLAN in Bussen im ländlichen Raum. Dies ist Teil unserer Heimatstrategie für gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Bayern. Ein echter Gewinn für die Besucher und Bewohner des Landkreis Fürth“, fasste Söder das Projekt zusammen.

Die Anlage hat eine lange Vorgeschichte: In den 1990er Jahren war am Breitenstein ein unterirdischer Bergsee entdeckt worden. Dieser sollte zunächst als Trinkwasserquelle dienen, jetzt liefert er Strom – im ersten Monat bereits gut 75.000 Kilowattstunden, womit die Erwartungen bereits übertroffen wurden.

Laut Bürgermeister Josef Lechner wird das Wasser aus der Horizontalbohrung mit einem Druck von 2 bar in die Leitungen zur Turbine am Hochbehälter Birkenstein direkt neben der Wallfahrtskapelle geleitet. Durch die Höhendifferenz von 240 Metern kommt an der Pelton-Turbine ein Druck von ca. 20 bar an. Bei konstanten 1.500 Umdrehungen pro Minute werden damit rund 500.000 kW Strom pro Jahr erzeugt. Damit amortisieren sich die Kosten von rund 450.000 in weniger als sieben Jahren.

Erfolgsformel

„Das ist ein Bürgerkraftwerk“, machte Lechner deutlich. Das Geld aller Bürgerinnen und Bürger sei bei einer Rendite von über 10 Prozent gut angelegt: „So haben wir nicht nur eine dauerhafte Strom-(Einnahme-)Quelle, sondern auch eine im Problemfall sofort funktionierende Trinkwassernotversorgung. Was will man mehr?“, erläuterte der Rathauschef. Der Leitspruch „Menschen etwas Gutes tun, ohne der Natur zu schaden“ sei die Erfolgsformel für die Wasserkraft im Leitzachtal.

„Fan der Wasserkraft“

Energie- und Wirtschaftsministerin Ilse Aigner nannte sich selbst einen „Fan der Wasserkraft“, da diese „verlässlich und unabhängig von Sonne und Wind“ Energie liefere. 40 Prozent des Stroms aus regenerativen Quellen würden in Bayern durch die Kraft des nassen Elements erzeugt. Dort, wo die Fischverträglichkeit gegeben ist, solle dieser Wert weiter gesteigert werden, hob Aigner hervor. Die Ministerin dankte der Gemeinde Fischbachau, dass sie das Investitionen begleitende Risiko nicht scheute.

„Das ist wieder ein Schritt hin zur Energiewende“, lobte schließlich Miesbachs Landrat Wolfgang Rzehak, der sich seinerseits für einen „naturverträglichen Ausbau“ aussprach.

DK

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