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(GZ-22-2016)
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Berlin:
 
14. Forum Wärmepumpe
 

Nach später Einigung zum Klimaschutzplan: Wärmepumpen-Branche fordert Ende der Sonntagsreden

Sektorkopplung und Klimaschutzplan waren die dominierenden Themen beim 14. Forum Wärmepumpe in Berlin. Die Branche lobte die neuen Ideen der Politik zur Integration von Strom- und Wärmemarkt, mahnte jedoch deren zügige und entschlossene Umsetzung an. Scharfe Kritik übte der Verband am Gezerre um den Klimaschutzplan.

„Wir haben schon seit Jahren die Vision der Integration von Strom- und Wärmemarkt verfolgt. Heute nennt man das Sektorkopplung. Sie ist zum bestimmenden Thema der Energiepolitik geworden“, freute sich der BWP-Vorstandsvorsitzende Paul Waning.

Handeln tut not

Die aktuellen Vorstöße zum Thema Sektorkopplung, zuletzt im Impulspapier „Strom 2030“ sowie im Grünbuch Energieeffizienz, erfahren große Zustimmung seitens der Wärmepumpen-Branche. Der BWP hat sich mit umfangreichen Stellungnahmen an der Diskussion beteiligt.

BWP-Geschäftsführer Karl-Heinz Stawiarski betonte in diesem Zusammenhang: „Die Politik hat sich nun ausreichend Zeit genommen, um zu analysieren und neue Strategien zu entwickeln. Die Ergebnisse sind durchaus vielversprechend. Nach der Phase des Nachdenkens muss aber die Phase des Handelns kommen, denn durch kluge Papiere wird keine einzige Heizung getauscht, kein einziges Haus saniert.“

Planungssicherheit schaffen

Deutliche Kritik übte Verbandschef Waning in seiner Eröffnungsrede an der Bundesregierung wegen des Gezerres um den Klimaschutzplan 2050: „Die Politik muss eine Vision vorgeben, um Planungssicherheit zu schaffen und sich selbst zu orientieren. Die Große Koalition darf keine Klimapolitik nach dem St.-Florians-Prinzip betreiben. Politik darf sich nicht an den Interessen derer orientieren, deren Produkte durch eine Transformation, wie der Energiewende, überflüssig werden. Täte sie das, würden wir heute statt ICE immer noch Kutsche fahren.“

Vor kurzem haben sich die Spitzen der Regierungskoalition schlussendlich doch noch auf einen gemeinsamen Entwurf geeinigt, nachdem das Ergebnis der Ressortabstimmung noch im Koalitionsausschuss abgelehnt worden war.

Zum Abschluss der zweitägigen Veranstaltung blickte Verbandschef Waning auf das anstehende Wahljahr: „Die künftige Regierungskoalition muss eine Politik betreiben, die Chancen nutzt, statt Unkenrufen zu folgen. Wir werden uns sehr dafür einsetzen, dass die neue Bundesregierung sich ein ambitioniertes Programm vornimmt und dieses dann auch zügig umsetzt.“

Zentrale Forderungen des BWP sind eine Entlastung und Flexibilisierung der Strompreise sowie die Einführung eines Preises für den Ausstoß von klimaschädlichem CO2. Erfahrungen aus anderen Ländern, z.B. der Schweiz, zeigen, dass dadurch alle Energiewendetechnologien deutlich gestärkt werden. In seinen aktuellen Stellungnahmen betont der BWP, dass Technologie- und Innovationsoffenheit zu den größten Vorteilen dieser Maßnahmen zählen.

Wie jedes Jahr fanden sich auch 2016 wieder Vertreter aus allen Bereichen zur Diskussion aktueller Entwicklungen und Trends auf dem Forum Wärmepumpe zusammen. Mit über 200 Teilnehmern erreichte die Veranstaltung in diesem Jahr einen neuen Teilnehmerrekord.

RED

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