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(GZ-11-2025 - 30. Mai)
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► KOM2KOM im Podcast „Das GUTE Beispiel“:

Wie das Klimaschutz-Start-up KOM2KOM bayerische Kommunen bewegt

Wenn ein ehemaliger Oberbürgermeister und ein Wirtschaftsprüfer gemeinsam Klimaschutz betreiben, klingt das zunächst nach einem ungewöhnlichen Duo. Doch genau diese Kombination macht den Reiz des Podcasts „Das Gute Beispiel“ aus, in dem die Bayerische GemeindeZeitung zwei engagierte Persönlichkeiten zu Wort kommen lässt: Thomas Thumann, Oberbürgermeister a.D. aus Neumarkt i.d.OPf., und Christian Baumann, Mitgründer der Klimaplattform KOM2KOM. Gemeinsam zeigen sie, wie Klimaschutz in Kommunen konkret, regional und glaubwürdig funktioniert.

GZ 11 2025 Kom2Kom Thomas Thumann Christan Baumann
Thomas Thuman und Christian Baumann. Bild: KOM2KOM

Inmitten multipler Krisen – ob Pandemie, Ukrainekrieg, Energiepreise oder gesellschaftliche Polarisierung – stellen die beiden Gesprächspartner eine Gegenbewegung vor: den kommunalen Schulterschluss für wirksamen Klimaschutz. KOM2KOM heißt das Instrument, das Thumann und Baumann mit Leidenschaft erklären. Der Name steht für „Kommune zu Kommune“ – eine Plattform, auf der Kommunen und regionale Unternehmen ihre CO2-Reduktionsprojekte ermöglichen und sichtbar machen können.

Klimaschutz vor Ort

Was das Besondere daran ist? Die Projekte werden nicht in anonymen Fernregionen umgesetzt, sondern direkt vor Ort: in Schulen, Kindergärten, Rathäusern oder Nahwärmenetzen. Die CO2-Einsparungen werden nach dem internationalen Standard ISO 14064-2 validiert und auf Blockchain-Basis dokumentiert. Dadurch entsteht ein verlässliches System, das freiwillige Klimaschutzinvestitionen dort ermöglicht, wo Bürger sie sehen, erleben – und unterstützen können.

Im Gespräch erzählen die beiden nicht nur von ihren persönlichen Motivationen – Baumanns naturgeprägter Kindheit, Thumanns Weg vom erst wegen seiner Anstrengung in der Nachhaltigkeit skeptisch belächelten Bürgermeister zum Nachhaltigkeitspionier – sondern auch von ganz konkreten Beispielen aus der Vergangenheit wie etwa der Verpflanzung eines alten Kastanienbaums auf einem Kindergartenareal oder der Umrüstung städtischer Gebäude auf klimafreundliche Technik, sowie den zukünftigen Ambitionen. Immer wieder betonen sie dabei einen entscheidenden Unterschied zu klassischen Kompensationsanbietern: Bei KOM2KOM bleibt der Nutzen lokal – sowohl ökologisch als auch finanziell.

Zugleich formulieren sie eine klare Botschaft an Politik und Verwaltung: Klimaschutz darf nicht in Förderbürokratie ersticken. Vielmehr braucht es mutige Gemeinden, transparente Strukturen und Plattformen wie KOM2KOM, die Vertrauen schaffen. Denn die gesellschaftliche Stimmung sei sensibel, Klimathemen oft ideologisch aufgeladen. Umso wichtiger sei es, mit konkreten Projekten zu überzeugen, die nachvollziehbar und demokratisch legitimiert sind.

Glaubwürdige Klimafinanzierung

Das Ziel ist ambitioniert: Nicht weniger als eine neue Infrastruktur für glaubwürdige Klimafinanzierung – von Kommune zu Kommune. Und wenn es nach Thumann und Baumann geht, darf das gerne Schule machen – weit über Bayern hinaus. Denn wie Baumann am Ende des Podcasts betont: „Ich wünsche mir, dass meine Kinder einmal sagen: Papa, du hast damals was bewegt.“ Ein Ziel, das wohl viele kommunale Entscheidungsträger teilen dürften.

Hinweis

Der Podcast "Das Gute Beispiel" ist ein Projekt der Bayerischen GemeindeZeitung, in dem Michael von Hassel engagierte Persönlichkeiten vorstellt, die durch ihre Ideen und Projekte neue Impulse für die kommunale Praxis setzen. Alle Folgen unter www.gemeindezeitung.de/podcast.

red

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