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(GZ-23-2016)
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Bibermanagement:
 
Diskussion auf Augenhöhe
 
Zu einem Informationsaustausch in Sachen Bibermanagement trafen sich die Spitzen des Bund Naturschutzes Bayern, der Teichgenossenschaft Oberfranken und des Bezirks Oberfranken mit der Fachberatung für Fischerei in den Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Bayreuth. Nach einem ausführlichen Rundgang durch die Einrichtung des Bezirks wurde in einem sehr konstruktiven Rahmen mögliche Problemlösungen rund um den Biber erörtert.

23 2016 Bibermanagemnt

Von links: Kai Frobel, Artenschutzreferent beim Bund Naturschutz; Reinhard Birkner, Vorsitzender Bund Naturschutz Kreisgruppe Bayreuth; Manfred Popp, stellvertretender Vorsitzender TEGOF; Edwin Hartmann, Vorstandsmitglied der TEGOF für den Landkreis Kulmbach; Horst Schwemmer, Bibermanager für Nordbayern beim Bund Naturschutz; Dr. Volker Höltkemeyer, Leiter der Landwirtschaftlichen Lehranstalten des Bezirks Oberfranken; Richard Mergner, Landesbeauftragter Bund Naturschutz; Dr. Thomas Speierl, Fischereirat und Leiter der Fachberatung für Fischerei beim Bezirk Oberfranken; Prof. Hubert Weiger, Landesvorsitzender des Bund Naturschutzes; Dr. Günther Denzler, Bezirkstagspräsident von Oberfranken. RED

Sachlich und konstruktiv ging es zu beim Informationsaustausch rund um das Bibermanagement in Oberfranken. Darüber waren sich am Ende alle Beteiligten einig. „Man hat gesehen, dass alle Seiten an einer tragfähigen Lösung interessiert sind. Es ist immer besser, wenn man miteinander spricht – nicht übereinander“, fasste Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler die Gesprächsrunde der Spitzenvertreter des Bund Naturschutzes in Bayern, der Teichgenossenschaft Oberfranken sowie der Fachberatung für Fischerei des Bezirks Oberfranken zusammen.

Rund zwei Stunden tauschten die Vertreter gegenseitig Argumente aus. Gemeinsame Positionen wie die Forderung nach einer Aufstockung des Biber-Ausgleichsfonds oder der Ruf nach einer Aufnahme von Maßnahmen zur Prävention von Biberschäden in die Teichbaurichtlinien der Europäischen Union wurden ebenso herausgearbeitet wie strittige Punkte angesprochen, etwa im Bereich der Entnahmen. Die Teichgenossenschaft sprach sich dafür aus, dass bei teichwirtschaftlichen Problemen schneller auf eine zufriedenstellende Lösung hingearbeitet wird. Insgesamt diente das Gespräch dazu, auf beiden Seiten mehr Verständnis für einen praxisnahen Umgang mit dem Biber zu erreichen.

Verbesserter Austausch

„Der Austausch hat uns vorangebracht“, bilanzierte auch der Landesvorsitzende des Bund Naturschutzes, Prof. Hubert Weiger. Er schlug am Ende des Treffens vor, die Belange der Teichwirtschaft stärker in der Ausbildung der regionalen Biberberater mit einzubeziehen. Dr. Thomas Speierl, Leiter der Fachberatung für Fischerei regte an, zusammen mit dem regionalen Bibermanagement für Nordbayern und der Teichgenossenschaft Oberfranken ein Treffen für die oberfränkischen Biberberater und Teichwirte in der Lehranstalt für Fischerei in Aufseß zu veranstalten, um den fachlichen Austausch zu verbessern und gemeinsam Problemlösungen zu finden. Alle Beteiligten vereinbarten, den Vorschlag im kommenden Jahr umzusetzen.

Angetan zeigte sich Prof. Hubert Weiger auch von der vorbildlichen Nutzung Erneuerbarer Energien in den Landwirtschaftlichen Lehranstalten des Bezirks Oberfranken. Neben dem Abwärmekonzept des Hackschnitzelheizwerkes und der Biogasanlage sowie der zu Schulungszwecken installierten PV-Anlage beeindruckte den Bund Naturschutz-Vorsitzenden vor allem das Informations- und Demonstrationszentrum Energiepflanzenanbau. Die sogenannte Becherpflanze könnte durch ihre gute Bodenbedeckung dazu beitragen, den Sedimenteintrag in die bayerischen Flüsse zu reduzieren, wenn Sie vermehrt entlang der Bäche gepflanzt werden würde.

Am Ende des insgesamt rund vierstündigen Besuchs in den Landwirtschaften Lehranstalten vereinbarten der Bund Naturschutz-Vorsitzende Prof. Hubert Weiger sowie Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler auch bei anderen aktuellen landwirtschaftlichen und fischereilichen Themen im Gespräch zu bleiben.

RED

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