Beherrschendes Thema der transport logistic 2017 auf dem Münchner Messegelände war die digitale Revolution. Präsentiert wurden Zukunftstechnologien zu automatisiertem Fahren, Telematik, Smart Data oder Lösungen aus der Cloud. Die Bedeutung der Branche ordnete Alexander Dobrindt, Bundesminister fürVerkehr und digitale Infrastruktur, zur Eröffnung ein: „Die Logistik ist und bleibt ein Schlüsselfaktor moderner Volkswirtschaften.“
Die Zukunft des Güterverkehrs sieht Verkehrsminister Joachim Herrmann klar auf der Schiene, wie er auf einer Vortragsveranstaltung im Rahmen der transport logistic betonte.
Ein Blick in die aktuelle Verkehrsprognose zeige, dass mit einem weiteren Anstieg des Güterverkehrsaufkommens zu rechnen ist. Deutschlandweit soll der Güterverkehr laut der Prognose des Bundesverkehrsministeriums bis 2030 um durchschnittlich 38 % ansteigen. Die Bahn soll mit etwa 43 % die größten Zuwächse haben, gefolgt vom Lkw-Verkehr mit einem Plus von 39 % und der Binnenschifffahrt mit einer Steigerung von 23 %. Die Verkehrsprognose für Bayern geht von einer Zunahme des Güterverkehrs von 41,3 % aus.
Transportwege verkürzen
Besonderes Potenzial hat nach Herrmanns Auffassung die globale Transportkette zwischen den italienischen Adriahäfen und Bayern. „Nur wenn wir die Bahnverbindungen hier ausbauen, können wir die Transportwege deutlich verkürzen. Das spart deutlich Ressourcen und schont die Umwelt“, erklärte der Minister. Ein wichtiger Ansatz sei der verstärkte Ausbau der Schieneninfrastruktur mit Oberleitungen.
„Mehr elektrifizierte Strecken schaffen mehr Möglichkeiten für den Schienengüterverkehr. Das Bahnnetz weist gerade in Süddeutschland einen hohen Investitionsstau im Vergleich zu unseren Nachbarn in der Schweiz und Österreich auf, die beide bei der Verlagerung des Warenverkehrs auf die Schiene unbestritten erfolgreicher sind“, erläuterte Herrmann. Der Bund müsse endlich einen 10-Jahres- Plan zur Elektrifizierung von Bahnstrecken entwickeln, der auch Strecken außerhalb des Bundesverkehrswegeplans vorsieht.
Bedarfsgerecht ausbauen
Generell setzt Bayern im Güterverkehr Herrmann zufolge auf einen bedarfsgerechten Ausbau des Netzes von Umschlaganlagen des kombinierten Verkehrs. Der Freistaat stelle hier aktuell jährlich zwei Millionen Euro für Planungen, Gutachten und ergänzende Investitionsmaßnahmen zum Bundesprogramm zur Verfügung.
Mit 20 Standorten stehe der Freistaat hier weit besser da als die meisten anderen Länder. Neben den großen Standorten in München und Nürnberg hätten sich bezogen auf die Umschlagmenge vor allem Hof und Regensburg etabliert. Maßnahmen zur Angebotsverbesserung habe der Freistaat zuletzt in München- Riem, Regensburg, Augsburg und Hof unterstützt.
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