„Das Leben auf dem Land muss attraktiv für Jung und Alt bleiben“, erklärte der geschäftsführende Landwirtschaftsminister Christian Schmidt. Die ländlichen Räume sollen Zukunftswerkstätte für die Entwicklung der Gesellschaft werden.
24 Begleitveranstaltungen griffen das Generalthema auf. Das Spektrum reichte von der zukunftsorientierten Dorfentwicklung und der generationengerechten Gemeinde über gemeinwesenorientiertes Lernen und Kommunikation als Instrument der Dorf- und Regionalentwicklung bis hin zur Biodiversität in der Agrarlandschaft, der Bewahrung von baukulturellem Erbe sowie Fragen der Digitalisierung und den sich hieraus ergebenden Möglichkeiten.
Die Gemeinschaftsschau machte die Ländliche Entwicklung für alle Messebesucher interaktiv erlebbar. Unter dem Motto „Lust aufs Land“ mit den Bereichen „Multitalent Holz“, „Nachwachsende Rohstoffe“, einem Ausstellungs- und Biotopbereich des Deutschen Jagdverbandes und der Gemeinschaftsschau zur ländlichen Entwicklung erfuhren die Besucher was das Leben und Arbeiten in ländlichen Regionen heute und morgen ausmacht.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft lud dazu ein, die Möglichkeiten und Herausforderungen der Digitalisierung für ländliche Regionen zu entdecken. Mehrere Mitmach-Elemente animierten Erwachsene und Kinder, mögliche Zukunftsszenarien für das Leben und Arbeiten auf dem Land zu erforschen. Wie könnten Online-Plattformen in Zukunft zum Beispiel die Versorgung auf dem Land verbessern? Auf interaktiven Landkarten des Thünen-Institutes konnten Besucher Zahlen und Fakten zu Deutschlands ländlichen Regionen erfahren.
Während des Abendempfangs des 11. Zukunftsforums Ländliche Entwicklung fand die Preisverleihung im Wettbewerb „Kerniges Dorf!“ 2017 des BMEL statt. Die Sieger wurden aus 22 Finalisten ausgewählt. Jedes der Sieger-Dörfer erhielt 2.000 Euro Preisgeld. In der Kategorie „Kernig und stabil: große Dörfer“ behielt das Kernige Dorf Weyarn (Landkreis Miesbach) die Oberhand. Die Gemeinde im Einzugsgebiet von München setzt trotz Zuzugsdruck auf Innenentwicklung. Dazu wurden Flächen in Ortslage für die Schaffung von Wohnraum für Familien und seniorengerechte Wohnangebote genutzt und so das Wachstum nach innen gelenkt. Die Maßnahmenentwicklung und -umsetzung basiert auf einer institutionalisierten und strukturierten Bürgerbeteiligung.
Sonderpreise gingen an den Markt Wiesenttal (Landkreis Forchheim) für die gelungene Innenentwicklung kombiniert mit der Anpassung an einen zeitgemäßen Tourismus sowie nach Schweinsdorf (Landkreis Ansbach) für die langfristige Umsetzung von Innenentwicklungskonzepten mit dem Leitsatz „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“.
Anlässlich der Grünen Woche legte der Deutsche Städte- und Gemeindebund ein Positionspapier zur Entwicklung ländlicher Räume vor.
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