Nach seiner Vereidigung durch Landtagspräsidentin Barbara Stamm hielt der neue Ministerpräsident eine kurze Antrittsrede. Zunächst bedankte er sich bei seiner Fraktion für das großartige Vertrauen. Nun gelte es, diesen Vertrauensvorschuss zurückzuzahlen. Mit hundertprozentigem Einsatz werde er als „Manager Bayerns“, aber auch als „Kümmerer“ fungieren. Söder versprach, sich insbesondere um die Sorgen der kleinen Leute zu kümmern.
Zehn-Punkte-Programm
Darüber hinaus beschäftige er sich auch mit den „großen Linien“. Er wolle Bayern weiter modernisieren und Schrittmacher in Deutschland und Europa bleiben. Zugleich gehe es aber auch darum, die Einzigartigkeit des Landes, seinen liebenswerten Charakter und seine christlich abendländische Prägung zu erhalten.
Maßgeblich für seine künftige Regierungsarbeit ist das Zehn-Punkte-Programm. Dabei gehe es vor allem um Sicherheit und Rechtsstaatlichkeit, Begrenzung der Zuwanderung, den Schutz der kulturellen Identität und die Wiedereinführung der 1998 abgeschafften bayerischen Grenzpolizei. Ebenso spiele die Modernisierung durch Digitalisierung, insbesondere die digitale Bildung in den Schulen, eine wesentliche Rolle. Außerdem wolle er bessere Pflegebedingungen schaffen. Ein weiterer Schwerpunkt liege auf den Themen Wohnungsbau, Eigentumsbildung und moderner Verkehr. Bei der Bewältigung der künftigen Herausforderungen werde er auch mit dosierter Demut vorgehen, betonte der neue Ministerpräsident.
Regierungserklärung im April
Die Vertreter der Opposition kritisierten Söder. SPD-Landeschefin Natascha Kohnen forderte vom neuen Ministerpräsidenten einen neuen Politikstil ohne Populismus. Dazu gehörten Bescheidenheit und die Souveränität, gute Vorschläge umzusetzen, auch wenn diese von der Opposition kämen.
Hubert Aiwanger, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, bat die neue Regierung um mehr politischen Realismus. Nicht alle Menschen im Freistaat würden auf einer „Wolke im Paradies“ schweben. Grünen-Fraktionssprecher Ludwig Hartmann warf der CSU und Söder Ideenlosigkeit vor. Er vermisse vernünftige Zukunftspläne. Bayern brauche eine politische Erneuerung. Der neue Ministerpräsident wird seine erste Regierungserklärung voraussichtlich Mitte April abgeben. Die erste Sitzung des von Söder neu gebildeten Kabinetts soll noch vor Ostern stattfinden.
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