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(GZ-10-2018)
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► 6. Bayerisches Wasserkraft Forum in Neunburg vorm Wald:

 

Argumente der Vernunft

„Wasser. Kraft. Bayern.“ hieß es auch beim 6. Bayerischen Wasserkraftforum in Neunburg vorm Wald. Die Bayerische GemeindeZeitung als Veranstalter konnte hierzu politische und kommunale Entscheidungsträger, Behördenvertreter sowie Multiplikatoren und Wirtschaftsvertreter aus den Regionen entlang der bayerischen Flüsse willkommen heißen.

GZ 10 2018 WKF

Komplizierteste Technik soweit das Auge reicht: Anlässlich des 6. Bayerischen WasserkraftForums hatten die Besucher die Möglichkeit, die Bayernwerk-Netzleitstelle zu besichtigen. Im dortigen Hochsicherheitstrakt werden das gesamte 20-kV-Mittelspannungsstromnetz des Bayernwerks von Aschaffenburg bis zum Berchtesgadener Land und das Erdgasnetz überwacht. Ebenso eindrucksvoll war der Besuch des besonders umweltverträglichen Wasserkraftwerks Eixendorf II. Bild: Jessika Kassner 

Insgesamt präsentierten 20 Partner und Aussteller den Gästen in der Schwarzachtalhalle ihre Innovationen und Angebote. Darüber hinaus stand ein knappes Dutzend Fachvorträge auf der Tagesordnung, unter anderem zu den Themen „Wasserkraft im Alpenraum“, „Kleinwasserkraft in Ost-Afrika“, „Wasserkraft – Finanzierungen mit der Deutschen Kreditbank im bayerischen Sparkassenverbund“ und „Ersatzlebensraum in Fischaufstiegsanlagen“.

Hochkarätige Referenten erläuterten die Potenziale der Wasserkraft, deren Einsatz für das Gelingen der angestrebten Energiewende unverzichtbar ist.

Besichtigung im Hochsicherheitstrakt 

Zudem hatten Tagungsteilnehmer im Anschluss an das WasserkraftForum die seltene Gelegenheit, Eixendorf II – die Bayerischen Landeskraftwerke bauten an der Vorsperre des Eixendorfer Stausees eine besonders umweltverträgliche Wasserkraftanlage – und die Netzleitstelle Bayernwerk zu besichtigen. Von hier aus werden das gesamte 20-kV-Mittelspannungsstromnetz des Bayernwerks von Aschaffenburg bis ins Berchtesgadener Land und das Erdgasnetz überwacht.

Lebensadern der menschlichen Zivilisation

Seit Jahrtausenden sind unsere Gewässer die Lebensadern der menschlichen Zivilisation“, hob GZ-Verlegerin Anne-Marie von Hassel in ihrer Begrüßung hervor, ehe der Bürgermeister der Stadt Neunburg vorm Wald, Martin Birner, sein Grußwort sprach. Wie von Hassel betonte, hätten die Menschen dabei über Jahrhunderte massive Eingriffe in die Natur vorgenommen. Aus Praktikabilitätsgründen, falsch verstandenem Hochwasserschutz und egoistischem Eigennutz zur Landgewinnung seien Flüsse eingemauert und begradigt worden. Diese Sünden der Vergangenheit in den letzten 200 Jahren müssten heutzutage unter großem finanziellem Aufwand korrigiert werden.

In den vergangenen Jahrzehnten sei viel geschehen, um diese Lebensadern zu rekultivieren und zu bewahren – gerade seitens der großen, aber auch der sog. kleinen Wasserkraft, betonte von Hassel und ergänzte: „Für mich persönlich ist nicht einsichtig, dass die öffentliche Hand mit bis zu dreistelligen Millionenbeträgen dringend nötige Querverbauungen in unseren Gebirgsflüssen finanzieren muss wenn dabei kein einziges Kilowatt elektrischer Strom erzeugt werden darf; wo es doch möglich wäre – wenn die Konditionen stimmen würden – diese Verbauungen über den Strompreis zu finanzieren.“

Nutzungsinteressen rund um die Flüsse 

Nutzungsinteressen rund um die Flüsse“ lautete das Thema einer ebenso informativen wie lebendigen Podiumsdiskussion, die das umfangreiche Veranstaltungsprogramm abrundete. Teilnehmer waren Traunsteins Altlandrat und MdL a.D., Dipl.-Ing. Hermann Steinmaßl, Herfried Harreiter, stellvertretender Vorsitzender Verbund Hydro Power GmbH, Dr. Christoph Rapp, Geschäftsführer der Praterkraftwerk GmbH und Dr. Josef Rampl, Geschäftsführer der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern.

In Ausgabe 12/2018 der Bayerischen GemeindeZeitung (Erscheinungsdatum: 21. Juni) wird eine Sonderdokumentation der Tagung veröffentlicht. Unter www.bayerisches-wasserkraftforum.de stehen die Vorträge zum Download bereit. 

DK

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