Hochwasserkarten zeigen ganz konkret, welche Grundstücke wie stark von einem Hochwasser betroffen sein können. Damit sind sie eine wertvolle Hilfe für die Kommunen und Bürger, um das Hochwasserrisiko abzuschätzen und entsprechend vorzusorgen. Es gibt zwei Typen von Gefahrenkarten. Der erste zeigt, wo Hochwasser mit hoher, mittlerer und niedriger Eintrittswahrscheinlichkeit auftreten kann. Im zweiten lässt sich nachschauen wie hoch das Wasser in den überschwemmten Gebieten jeweils stehen würde.
Risikokarten als Ergänzung
Ergänzt werden die Gefahrenkarten durch Risikokarten. Sie zeigen zusätzlich die Nutzung der potentiell von Hochwasser betroffenen Gebiete. Damit lässt sich das Schadenpotential abschätzen, das beispielsweise in Wohn- und Industriegebieten höher ist als auf unbebauten Grünflächen.
Der Nutzen der Hochwasserkarten für die Gemeinden ist vielfältig: Sie dienen als Informationsmaterial für die Öffentlichkeit, sind Grundlage für Hochwasserschutzplanungen und für die Bauleitplanung bzw. Siedlungsentwicklung. Außerdem werden sie als Entscheidungshilfe im Hochwasserfall eingesetzt.
Laufende Aktualisierung
Derzeit aktualisiert das LfU gemeinsam mit den Wasserwirtschaftsämtern das Kartenmaterial für 2.400 Kilometer Gewässer in Bayern. Die Arbeiten sollen bis Ende 2019 abgeschlossen sein. Der Freistaat investiert dafür rund 10 Millionen Euro. Insgesamt gibt es dann Gefahren- und Risikokarten für rund 8.300 Kilometer Gewässer in Bayern.
Ab 2020 findet bayernweit unter der Federführung des LfU ein breit angelegter Risikodialog für die Städte und Gemeinden statt. Hierbei wird die individuelle Hochwassergefährdung mit Vertretern der Wasserwirtschaftsämter erörtert. Die Kommunen erhalten Beratung und entwickeln aktiv Maßnahmen, wie das Hochwasserrisiko reduziert werden kann.
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