Vor einhundert Jahren, in der Nacht vom 7. auf den 8. November 1918, wurde in München die Republik ausgerufen. Nach vielen Generationen war die Monarchie in Bayern für immer verschwunden. Der demokratische Freistaat Bayern war entstanden. Gleichzeitig wurden im Nahen Osten willkürliche Grenzen gezogen, die zum Teil heute noch existieren. Bayern und Libanon sind durch viele Bande verknüpft.
Konkrete Hilfe vor Ort
Es war erklärtes Ziel der Vorsitzenden der Hanns-Seidel-Stiftung, Prof. Ursula Männle, diese Kontakte zu vertiefen und konkrete Hilfe zu leisten. Zum Festakt erschienen in den Festräumen der Jeita Grotto Vertreter aus der Deutschen Botschaft, aus der libanesischen Politik und Zivilgesellschaft, die deutschen Stiftungen mit Sitz in Beirut und zahlreiche weitere Persönlichkeiten.
In einer launigen Festrede schlug Daniel Gerlach, Chefredakteur der Zeitschrift „Zenith – Zeitschrift für den Orient“, einen weiten Bogen um Gemeinsamkeiten zwischen dem Bayern und dem Nahen Osten zu formulieren. Springers Dank auf Facebook in Anschluss an die Reise war überschwänglich: „Das war der Knaller! ‚100 Jahre Demokratie in Bayern‘.
Gefeiert bei einem grandiosen Festakt in Beirut. Danke Frau Professor Männle und die Hanns-Seidel-Stiftung. Danke an den stellvertretenden Botschafter Dr. Reuss und die Dt. Botschaft Beirut. Danke an Daniel Gerlach für die Festrede und Zenith. Danke Cuba Boarisch 2.0 und den Hausherrn und Freund Dr. Nabil Haddad. Und natürlich herzlichen Dank an Frederic Meisner Tracht für die großartigen Janker. Die Bayernhymne in Beirut, das war einzigartig!!!“ Ziel der Reise war es, den Menschen im Libanon zu helfen, zu einem geordneten Gemeinwesen zurückzufinden.
Zahlreiche Flüchtlinge
Vor einem halben Jahrhundert wurde die Hauptstadt an der Levanteküste verglichen mit den prächtigsten und blühendsten Metropolen an der Côte d’Azur, der Adria oder der Riviera. Sie war ein Welthandelszentrum. Dazu konnte man Vormittags im Mittelmeer baden und am Nachmittag im Libanongebirge skifahren. Die Zedern des Libanon wurden in alle Welt verschickt als Zeichen von Frieden und Freundschaft. Dann folgten Kriege, Unruhen, Hass, Vertreibung, Mord und Totschlag.
Die jüngsten Probleme resultieren vor allem aus der immensen Anzahl von Menschen, die ihre syrische Heimat verlassen müssen, weil sie dort nicht mehr überleben können. Der Libanon hat im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung die meisten Geflüchteten aus Syrien aufgenommen. Aktuell kommt jeder vierte Einwohner aus Syrien. Die Kommunen stehen bei der Versorgung der Geflüchteten vor großen Herausforderungen: Es mangelt neben Infrastruktur und Ressourcen vor allem an Know-how, um angesichts des rasanten Bevölkerungszuwachses die Abfallwirtschaft, die Wasser- und Energieversorgung oder die kommunale Verwaltung sicherzustellen.
Die Servicestelle Kommunen in der einen Welt unterstützt mit der Initiative „Kommunales Know-how für Nahost“ den Aufbau von kommunalen Projektpartnerschaften zur Stärkung von Kommunen vor Ort. Die bayerische Delegation konnte mehrere Hilfsprojekte von Orienthelfer e.V. in der Bekaa-Ebene besuchen. Wie Berufsausbildung in Bar Elias funktioniert, stand ebenso auf dem Programm wie der Besuch einer von den Orienthelfern organisierten Feldküche und eines Waisenhauses.
Nach einem Treffen mit dem Bürgermeister von Baalbek, Hussein al-Laqqis, besuchte die Delegation die dortigen weltberühmten Tempel der sowie das Grab von Stammvater Noah.
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