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(GZ-1/2-2019)
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► Bayerische Landesstiftung:

 

Umweltpreis für BEW

 
Albert Füracker, Bayerischer Staatsminister der Finanzen und für Heimat, hat den Umweltpreis der Bayerischen Landesstiftung an die Bayerische Elektrizitätswerke GmbH (BEW) verliehen. Ausgezeichnet wurde der Wasserkraftwerksbetreiber – ein Tochterunternehmen der Lechwerke – für seine Projekte an der Iller, die zur ökologischen Verbesserung des Flusses beitragen. BEW ist der erste Wasserkraftwerksbetreiber, der diesen Preis erhält.

Albert Füracker, Bayerischer Staatsminister der Finanzen und für Heimat (rechts), und Josef Miller, Staatsminister a.D. und Vorsitzender der Bayerischen Landesstiftung (links), überreichten LEW-Vorstandsmitglied Norbert Schürmann (2.v.l.) und BEW-Geschäftsführer Prof. Dr. Frank Pöhler (2.v.r.) den Umweltpreis für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet des Umweltschutzes. Bild: StMFH / Astrid Schmidhuber
Albert Füracker, Bayerischer Staatsminister der Finanzen und für Heimat (rechts), und Josef Miller, Staatsminister a.D. und Vorsitzender der Bayerischen Landesstiftung (links), überreichten LEW-Vorstandsmitglied Norbert Schürmann (2.v.l.) und BEW-Geschäftsführer Prof. Dr. Frank Pöhler (2.v.r.) den Umweltpreis für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet des Umweltschutzes. Bild: StMFH / Astrid Schmidhuber

BEW betreibt an der Iller zwischen Altursried und Lautrach fünf Wasserkraftwerke und hat in den letzten Jahren zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, um diesen Flussabschnitt ökologisch aufzuwerten. Grundlage dafür war die sogenannte Iller-Strategie 2020, eine Vereinbarung zwischen dem Bayerischen Umweltministerium und BEW.

So entstanden beispielsweise an allen fünf Staustufen naturnahe Umgehungsgewässer, die den Fischen nicht nur das Wandern im Fluss ermöglichen, sondern auch selbst wertvolle Lebensräume darstellen. Auch einzelne Uferabschnitte wurden gezielt abgeflacht, um eine dynamische Gewässerentwicklung zu ermöglichen.

Projekt „ISOBEL“

Ein weiterer Baustein ist das Projekt „ISOBEL – Kies für die Iller“, das die BEW im vergangenen Jahr startete. Im Mittelpunkt dieses Projekts steht ein zielgerichtetes Geschiebemanagement, um geeignete Gewässerstrukturen und neue Lebensräume für Fische und Kleinlebewesen zu schaffen. BEW testet hier an mehreren Abschnitten verschiedene Verfahren, gezielt Kies in den Fluss einzubringen.

Natur und Mensch profitieren

Staatsminister Albert Füracker würdigte in seiner Laudatio das herausragende Engagement der BEW sowie der beteiligten Projektpartner an der Iller: „Von dem ausgezeichneten Projekt an der Iller profitieren Natur und Menschen vor Ort gleichermaßen. Es zeigt, dass sich BEW ihrer Verantwortung für die Ökologie der Iller und den Lebensraum Fluss bewusst ist. Hier wurde zudem ein schönes Beispiel gegeben, wie die Einbindung aller Beteiligten eines Projekts in vorbildlicher Weise gelingen kann.“

Neue Wege der Kooperation

An den Projekten haben das Institut für Geographie der Universität Augsburg, das Aueninstitut Neuburg, der Fischereiverband Schwaben e.V., die Fischereivereine Memmingen und Neugablonz und die Fischereifachberatung des Bezirks Schwaben mitgewirkt. „Wegweisende Projekte wie an der Iller lassen sich nur gemeinsam mit allen Beteiligten erfolgreich umsetzen – mit Bürgern und Kommunen, mit Naturschutz und Fischerei, mit Verbänden und der Wissenschaft“, sagt LEW-Vorstandsmitglied Norbert Schürmann. „Wir haben hier neue Wege der Zusammenarbeit etabliert, von denen am Ende alle Interessensgruppen profitieren. Der Umweltpreis ist der Verdienst vieler Partner und bestätigt uns in diesem Ansatz.“

Wissenschaftliche Begleitung

Die Maßnahmen an der Iller werden wissenschaftlich eng begleitet. So möchte BEW Lösungen herausarbeiten, die eine Strahlkraft über das Projektgebiet hinaus entfalten und als Vorbild für andere Flussabschnitte gelten können. „Unsere Projekte zeigen, dass Naturschutz, Klimaschutz und Wasserkraft gut zusammenpassen. Durch die wissenschaftliche Begleitung, wie sie derzeit beispielsweise in einem umfassenden Fischmonitoring an der Iller durchgeführt wird, wollen wir Impulse für eine nachhaltige Entwicklung der Wasserkraft in Bayern geben,“ sagt BEW-Geschäftsführer Prof. Dr. Frank Pöhler.

Beitrag zur Umweltbildung

Neben den ökologischen Maßnahmen setzt BEW an der Iller auch Projekte um, die den Fluss als Ort der Naherholung stärken und zur Umweltbildung beitragen. Für Besucher und Touristen ist beispielsweise bei Legau eine Brücke mit Aussichtsturm entstanden, eine Fischbeobachtungsstation und ein kleiner Seitenbach, den vor allem die Umweltstation Legau für Exkursionen mit Schulklassen nutzt.

Essenzielle Bereiche

Die Bayerische Landesstiftung verleiht jährlich Preise für herausragende Leistungen auf den Gebieten Kultur, Soziales und Umweltschutz. Sie möchte damit den Blick auf Beispiele von Menschen lenken, die sich aktiv in diesen für die Gemeinschaft essenziellen Bereichen einbringen, und für den engagierten Einsatz für das Gemeinwohl danken. Hervorragende Leistungen auf kulturellem und sozialem Gebiet werden seit 1980 und Leistungen im Bereich des Umweltschutzes seit 1985 von der Landesstiftung ausgezeichnet.

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