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(GZ-6-2019)
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► Kommunalforum Alpenraum 2019:

 

Fachkräftemangel trifft auch die Gemeinden

 

Im Lindner-Innovationszentrum in Kundl diskutierten Experten, wie sich die Gemeinden als attraktive Arbeitgeber positionieren können – Fachkräfte fehlen vor allem im Pflegebereich und in der Kinderbetreuung.

„Fachkräfte dringend gesucht“ heißt es nicht nur in der heimischen Wirtschaft, sondern auch bei vielen Kommunen. „Man spürt den Mangel vor allem im Pflegebereich und bei der Kinderbetreuung“, sagte Ernst Schöpf, Präsident des Tiroler Gemeindeverbandes, beim 7. Kommunalforum Alpenraum im Lindner-Innovationszentrum in Kundl in Tirol.

Von links: Dr. Walter Leiss, Generalsekretär Österreichischer Gemeindebund; Mag. Ernst Schöpf, Präsident Tiroler Gemeindeverband; Andreas Schatzer, Präsident Südtiroler Gemeindeverband; Moderator Alois Vahrner, Chefredakteur der Tiroler Tageszeitung; Regina Norz, Landesobmann-Stv. Forum Land; Georg Große Verspohl, Direktor Bayerischer Gemeindetag.
Von links: Dr. Walter Leiss, Generalsekretär Österreichischer Gemeindebund; Mag. Ernst Schöpf, Präsident Tiroler Gemeindeverband; Andreas Schatzer, Präsident Südtiroler Gemeindeverband; Moderator Alois Vahrner, Chefredakteur der Tiroler Tageszeitung; Regina Norz, Landesobmann-Stv. Forum Land; Georg Große Verspohl, Direktor Bayerischer Gemeindetag.

Bürgermeister sind Manager mit vielen Aufgaben

Zudem werde die Position des Amtsleiters immer anspruchsvoller. „Das ist mittlerweile eine richtige Managementaufgabe.“ Aber nicht nur der Amtsleiter sei mehr denn je gefordert. „Die Gemeinden haben sich zu vielfältigen Dienstleistern entwickelt. Der Bürgermeister ist heute Manager mit vielen Aufgaben. Das macht es oft nicht leicht, die passenden Persönlichkeiten zu finden“, erläuterte Walter Leiss, Generalsekretär des Österreichischen Gemeindebundes.

Auch Andreas Schatzer, Präsident des Südtiroler Gemeindenverbandes, ortete Personalprobleme im Pflegebereich. „Vor fünf Jahren hatten wir 20 bis 30 Bewerbungen auf eine Ausschreibung, heute bekommen wir manches Mal gar keine.“ In Bayern würden viele Gemeinden – vor allem im Großraum München – die großen Autobauer in der Region spüren. „Es wird immer schwieriger für die Kommunen, technische Spezialisten zu finden, da es für viele spannender ist, z.B. bei BMW zu arbeiten. Darüber hinaus kann die Wirtschaft oft besser bezahlen.“ Regina Norz, Obmann-Stellvertreterin Forum Land, sagte, dass der ländliche Raum durch die Digitalisierung an Attraktivität gewinnen könne. „Viele Mitarbeiter – in der Wirtschaft und in der Gemeinde – können zukünftig viel ortsunabhängiger tätig sein. Gibt es flexiblere Modelle, wird auch der ländliche Raum attraktiver.“

Die Keynote beim Kommunalforum Alpenraum hielt Johannes Kopf, Vorstand des österreichischen Arbeitsmarktservices. „Gegen den Fachkräftemangel gibt es nicht eine Lösung. Politik, Unternehmen und Gemeinden müssen an vielen Schrauben drehen“, betonte Kopf. Potenzial gebe es u.a. bei ausländischen Staatsangehörigen und arbeitslosen Personen.

Darüber hinaus müsse der Fokus auf die Lehrlingsausbildung, den späteren Pensionsantritt und die Beschäftigung der Frauen gelegt werden. Thoman Gaiswinkler von LinkedIn zeigte auf, wie die Gemeinden sich auf der Plattform als attraktive Arbeitgeber positionieren können. Gaiswinkler: „Die Digitalisierung trifft alle. Die Gemeinden müssen entscheiden, ob sie aktiv gestalten oder Passagiere sind.“

Gastgeber Lindner

Das Kommunalforum Alpenraum ist eine Initiative des Tiroler Fahrzeugherstellers Lindner. Das nächste Kommunalforum Alpenraum findet im Frühjahr 2020 statt.

www.kommunalforum-alpenraum.eu

 

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