„Demokratie braucht Menschen, die wissen, wie Demokratie funktioniert, von ihrem Wert überzeugt sind und sich für ihre Gestaltung einsetzen. Diese Erkenntnis stand am Anfang der 100-jährigen Geschichte der Volkshochschulen und war der Hauptgrund für deren Wiedergründung nach dem Nationalsozialismus“, bekräftigte bvv-Aufsichtsratsvorsitzender Prof. Dr. Klaus Meisel.
Die Herausforderungen seien freilich nicht kleiner geworden. Volkshochschulen stellten exzellente Orte dar, um globale Zusammenhänge und lokales Handeln zu verbinden und so für politisches und zivilgesellschaftliches Engagement zu begeistern.
bvv-Präsidentin Barbara Stamm zufolge „bekennen wir uns in der Hofer Erklärung klar zum Respekt gegenüber kontroversen Positionen, zur gelebten Diversität der Volkshochschulen. Kritische Standpunkte sind willkommen; die Grenzen liegen bei Positionen, die auf die Zerstörung der Demokratie abzielen.“
In ihrem Impulsvortrag entführte die frühere Inhaberin des Lehrstuhls für Erwachsenenbildung an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Prof. Dr. Martha Friedenthal-Haase, die Tagungsteilnehmer auf eine spannende Zeitreise durch hundert Jahre institutionalisierte Weiterbildung der erwachsenen Bevölkerung. Der Wechsel der politischen Systeme im Laufe von 100 Jahren habe die Volkshochschule nicht unberührt gelassen: Sie blühe und gedeihe, wenn die Demokratie in Deutschland stark ist. Zur Förderung und Erhaltung der Demokratie komme ihr eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zu.
Begleitet wird das programmatische Bekenntnis zu politischer Bildung und Demokratieerziehung durch ein System finanzieller und praktischer Unterstützung durch die Bezirke und die Geschäftsstelle des Bayerischen Volkshochschulverbands. Dafür ist eine solide, langfristige institutionelle Förderung unabdingbar.
Umso erfreulicher ist es für den bvv, dass die Bayerische Staatsregierung die im Juli 2018 als Ergänzung zum neuen Erwachsenenbildungs-Förderungsgesetz (EbFöG) vom Landtag einstimmig verabschiedete Entschließung zum Ausbau dieser Förderung ohne Abstriche umsetzen wird, wie Herbert Püls vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus in seinem Grußwort darlegte. Er dankte den bayerischen Volkshochschulen für ihre täglich geleistete großartige Arbeit in der Grundbildung, der Integration, der Sprach- und der beruflichen Bildung sowie in der europäischen Zusammenarbeit, denn:
„Es ist des Lernens kein Ende.“ Damit zitierte Püls den Komponisten Robert Schumann, von dem kaum jemand im Auditorium wusste, dass er sich einst zum Lernen im Lebenslauf äußerte.
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