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(GZ-22-2019)
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► Bayerischer Tourismustag in München:

 

Tourismus ganzheitlich denken

 

Der Tourismus ist ein Gemeinschaftsprodukt. Erst durch die Zusammenarbeit verschiedener Akteure und die Begegnung mit der einheimischen Bevölkerung entsteht für den Gast ein einzigartiges Urlaubserlebnis, so der Tenor des Bayerischen Tourismustages in München unter dem Motto „Durch Kooperation zum Erfolg: Netzwerke für die regionale Wertschöpfung“.

„Damit der Tourismus weiterhin erfolgreich sein und sein ganzes Potenzial entfalten kann, müssen Politik, Destinationen, Regionen und die touristischen Leistungsträger partnerschaftlich voranschreiten. Nur als gut vernetzte Partner können wir den aktuellen Veränderungen wie Klimawandel, digitale Transformation oder demografischer Wandel optimal begegnen“, betonte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger auf Bayerns größter Fachtagung für Touristiker. Dabei dürfe die Vernetzung nicht an den Branchengrenzen Halt machen; touristische Entwicklung müsse auch stets im Einklang mit der Bevölkerung vor Ort geschehen. Dann profitierten sowohl Gäste als auch Einheimische.

Laut Barbara Radomski, Geschäftsführerin der Bayern Tourismus Marketing GmbH (by.TM), steht Bayern für Gastfreundschaft und Authentizität. Die Gäste wünschten sich, in das bayerische Lebensgefühl einzutauchen und für die Dauer ihres Aufenthalts am Leben der Einheimischen teilzuhaben. Die Akzeptanz des Tourismus durch die Bevölkerung sei dabei von großer Bedeutung, weshalb es das Ziel von by.TM sei, „unsere Bayern-Botschafter auch zu Botschaftern des Tourismus in ihrer Region zu machen, um das Bewusstsein der Einheimischen für dessen Bedeutung zu erhöhen“.

Mittlerweile gibt es über 80 Bayern-Botschafter, unter denen ein Netzwerk entstanden ist und die sich regelmäßig zum Austausch treffen. Die Botschafter der by.TM geben der Marke Bayern ein Gesicht und machen das Reiseland mit persönlichen Tipps und Empfehlungen aus ihrer Region für Gäste greif- und erlebbar.

Weitere Redner auf dem Bayerischen Tourismustag waren u.a. Alexander S. Wolf mit seinem Impulsvortrag „Dictynomie – die Wissenschaft des richtigen Netzwerkens“, Sabine Wendt, Leiterin Destinationsmanagement & Unternehmensentwicklung / COO Berlin Tourismus & Kongress GmbH, die über das „Destinationsmarketing und -management in Berlin“ referierte, und Prof. Dr. Alfred Bauer, Dekan der Fakultät Tourismus-Management der Hochschule Kempten, der „Szenarien für den Tourismus in Bayern im Jahr 2040“ aufzeigte.

Museum & Tourismus

Abgerundet wurde das Programm von verschiedenen Beispielen aus der Praxis. Dr. Astrid Pellengahr, Leiterin der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern, oblag es, das Projekt Museum & Tourismus in Kooperation mit der Bayern Tourismus Marketing GmbH zu präsentieren.

Für immer mehr Museen gehören Touristen zu einer interessanter werdenden Besuchergruppe. Pellengahr zufolge geht es darum, bayerische Museen im weiten Feld des Tourismus erfolgreicher zu verzahnen und effektiver zu machen. Transportsysteme, Übernachtungsanbieter, sehenswerte Attraktionen und Wirtshauskultur müssten mit Reiseveranstaltern und Online-Buchungsplattformen so verzahnt werden, dass daraus ein rundes Reiseerlebnis für den Gast werden kann.

Die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern unterstützt bei der Suche nach dem richtigen Weg zum kulturinteressierten Gast, bei der Suche nach dem passenden zeitgemäßen Werkzeug und schließlich bei der Arbeit in Netzwerken, die hilft, sich gemeinschaftlich besser in Destinationen zu positionieren.

Das Projekt startete mit Workshops im Rahmen der MuseumsPraxis in allen sieben Regierungsbezirken, die bei der touristischen Arbeit und der besseren Vernetzung im Bereich Kulturtourismus unterstützten. Inzwischen wird gemeinsam mit den ersten fünf Museums-Pilotnetzwerken an praktischen und vor allem vorbildlichen Umsetzungen gearbeitet, um mehr Kulturtouristen für die spannenden Angebote der bayerischen Museen zu interessieren. Die Laufzeit des Projektes endet 2023.

DK

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