Die Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen in Bayern wird in diesem Jahr weiter ausgebaut. Darauf hat Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml hingewiesen. Huml betonte: „Wer das Ende des Lebens vor Augen hat, braucht eine einfühlsame und medizinisch hochwertige Versorgung – am besten vor Ort.“
Die Ministerin fügte hinzu: „Der bedarfsgerechte Ausbau der Strukturen in den Städten und ländlichen Regionen ist mir sehr wichtig. Wir werden deshalb den Ausbau der Hospiz- und Palliativangebote auch in den kommenden Jahren kräftig unterstützen. Unser Ziel ist es, die Angebote langfristig zu verdoppeln. Hierbei befinden wir uns auf einem guten Weg.“
Die Ministerin erläuterte: „Im Jahr 2019 sind in Bayern 16 neue stationäre Hospizplätze entstanden. Außerdem kamen 6 Palliativbetten sowie 5 palliativmedizinische Dienste hinzu.“ Huml ergänzte: „So haben wir erst kürzlich einen Zuschuss in Höhe von 100.000 Euro für den Bau des stationären Hospizes in Bernau bewilligt. Im Chiemseehospiz, das bereits gebaut wird, sollen bis Herbst 2020 zehn stationäre Hospizplätze entstehen. Darüber hinaus wird das palliativmedizinische Angebot für die Menschen in Mittelfranken und Niederbayern ausgeweitet. So wurde die Palliativstation am Klinikum Ansbach zum 1. Dezember 2019 um zwei Betten auf insgesamt zehn Betten erweitert. Zusätzlich entstanden zwei neue palliativmedizinische Dienste am Klinikum Nürnberg Nord sowie an der Arberlandklinik Viechtach.“
Huml unterstrich: „Schwerstkranke Menschen müssen wissen, dass sie in ihren letzten Tagen nicht alleine gelassen werden und bis zuletzt eine bestmögliche Betreuung erhalten. Deshalb fördern wir die Schaffung qualitativ hochwertiger Versorgungsangebote, um die Menschen möglichst wohnortnah zu betreuen. Im Doppelhaushalt 2019/2020 stehen für den Ausbau der Hospiz- und Palliativangebote jährlich über 2,1 Millionen Euro zur Verfügung – und damit insgesamt 1,2 Millionen Euro mehr als im vergangenen Jahr.“
480 Palliativbetten in 112 Krankenhäusern
Derzeit gibt es in Bayern an insgesamt 112 Krankenhäusern stationäre palliativmedizinische Versorgungsstrukturen. So verfügen 51 Kliniken über eine Palliativstation mit insgesamt 480 Palliativbetten und es gibt bayernweit mittlerweile 72 palliativmedizinische Dienste. Außerdem gibt es in Bayern 45 Teams zur spezialisierten ambulanten Palliativversorgung für Erwachsene (SAPV) und sechs Teams für Kinder und Jugendliche (SAPV-KJ).
An 20 Standorten im Freistaat werden mittlerweile 215 stationäre Hospizplätze vorgehalten. Die Ministerin fügte hinzu: „Langfristig ist in den kommenden Jahren eine Erhöhung auf 280 stationäre Hospizplätze vorgesehen. Das stationäre Hospiz in Kempten wird derzeit erweitert. Es wird Anfang 2020 mit 12 Hospizplätzen – also 4 zusätzlichen Hospizplätzen – eröffnet. Das neue Hospiz in Bernau soll 2020 die Versorgung aufnehmen. In Nürnberg wurde Mitte Oktober 2019 ein teilstationäres Tageshospiz mit sechs Plätzen eröffnet. Es ist das erste Angebot dieser Art in Bayern.“
Sie ergänzte: „Das Kinderhospiz in Bad Grönenbach, das für acht schwerstkranke Kinder und Jugendliche und deren Angehörige Platz bietet, erhält eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 90.000 Euro für die Ausstattung von neuen Therapieräumen. Darüber hinaus wird in Bamberg ein neues Kinder- und Jugendhospizzentrum mit 12 stationären und 4 teilstationären Plätzen entstehen, Dieses Vorhaben fördert das bayerische Gesundheitsministerium mit einem Zuschuss in Höhe von bis zu 8,5 Mio. Euro. Der zukünftige Betreiber des Kinder- und Jugendhospizzentrums hat bereits den Förderantrag gestellt. Mit dem Bau soll im zweiten Quartal 2020 begonnen werden.“
Ehrenamtliche Helfer unverzichtbar
Die Ministerin erläuterte: „Für eine menschliche Gesellschaft sind ehrenamtliche Helfer unverzichtbar. Im Hospiz- und Palliativbereich tragen sie maßgeblich dazu bei, dass sterbende Menschen bis zuletzt in Würde leben können. Dafür gebührt ihnen Dank und Anerkennung.“ In Bayern gibt es ca. 140 Hospizvereine. Rund 7.000 Ehrenamtliche engagieren sich in der ambulanten Hospizversorgung. Sie begleiten die Betroffenen und ihre Angehörigen und Familien insbesondere zu Hause, in Krankenhäusern oder in stationären Pflegeeinrichtungen.
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