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(GZ-21-2020)
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► Bayerischer Musikschultag in Kaufbeuren:

 

50 Jahre VBSM

Kunstminister Bernd Sibler: „Fundament der bayerischen Musikkultur“

 

Eine Kombination aus Online- und Präsenzveranstaltungen bot der diesjährige Bayerische Musikschultag, der unter dem Motto „50 Jahre VBSM“ stand. Ein halbes Jahrhundert ist es bereits her, dass 43 Delegierte aus Singschulen und Musikschulen in der Musikhochschule in München zusammenkamen und den Verband Bayerischer Sing und Musikschulen e. V. (VBSM) gründeten.

Festakt zur Verleihung der Carl-Orff-Medaille – v. l.: Dr. Thomas Goppel, Präsident Bayerischer Musikrat, Staatsminister Bernd Sibler, Preisträger Reinhard Loechle, VBSM-Präsident Martin Bayerstorfer und Franz Josef Pschierer, Präsident des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes. Bild: VBSM
Festakt zur Verleihung der Carl-Orff-Medaille – v. l.: Dr. Thomas Goppel, Präsident Bayerischer Musikrat, Staatsminister Bernd Sibler, Preisträger Reinhard Loechle, VBSM-Präsident Martin Bayerstorfer und Franz Josef Pschierer, Präsident des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes. Bild: VBSM

Drei Tage lang bot die Veranstaltung ein vielfältiges Programm aus Konzerten, Vorträgen und Austauschforen zu aktuellen musikpädagogischen und bildungspolitischen Themen. Veranstaltungsort war anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der ortsansässigen Ludwig Hahn Sing- und Musikschule die Stadt Kaufbeuren, die auch für den Auftakt im Stadttheater sorgte. Unter dem Titel „Laterna Musica – Bild und Klang“ präsentieren Schüler und Lehrkräfte Formen der Verbindung von Bild und Musik.

Rückblick und Ausblick

Zudem fand ein Forum für Musikschulleiter und Lehrkräfte statt, das sich im Jubiläumsjahr dem Thema „50 Jahre VBSM – Rückblick und Ausblick“ widmete. Verabschiedet wurde der Musikschultag in gewohnter Weise mit „Musik in der Stadt“. Hierzu verwandelte sich die Innenstadt in eine Bühne für Musikschüler aus der Region und lud Passanten zum Zuhören und Verweilen ein. Darüber hinaus bot der VBSM ein abwechslungsreiches Online-Seminarprogramm für Musikschulleiter, Lehr- und Verwaltungskräfte.

In seiner Festrede gratulierte Staatsminister Bernd Sibler, MdL, Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, dem Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen zu seinem runden Geburtstag:

„Wir können mit Stolz auf 50 Jahre VBMS zurückblicken. In den vergangenen Jahren ist die Arbeit der Musikschulen im Freistaat zum Fundament der bayerischen Musikkultur geworden. Unsere Musikschulen bilden die Musikerinnen und Musiker von morgen aus, denn sie verstehen es, zu begeistern. Sie stärken das kulturelle Leben vor Ort und ermöglichen jungen Menschen einen niederschwelligen Zugang zur Musik. Herzlichen Dank an die Verantwortlichen und Mitstreiter der letzten 50 Jahre für ihr großes Engagement!“

220 Musikschulen

Seit der Gründung des VBSM habe sich das Musikschulwesen in Bayern sowohl quantitativ als auch qualitativ herausragend entwickelt, so Sibler. Von ursprünglich 67 ist die Zahl auf inzwischen rund 220 Musikschulen gestiegen. Der Trend geht dabei zu immer größeren Musikschulen, so dass an diesen 220 Musikschulen tatsächlich mehr als 960 Kommunen beteiligt sind. Während im Jahr 1970 etwa 35.000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet wurden, sind es aktuell mit rund 210.000 sechs Mal so viele.

Um den Musikschulen auch in den schwierigen Zeiten der Corona-Pandemie beizustehen, unterstützt das Bayerische Kunstministerium die durch das Ministerium geförderten nichtstaatlichen Kunst- und Kultureinrichtungen einschließlich der Sing- und Musikschulen, die von Einnahmeausfällen aufgrund der der Corona-Pandemie betroffen sind, mit insgesamt zehn Millionen Euro.

Chronik zur Verbandsgeschichte

Anlässlich seines Jubiläums wird der VBSM noch in diesem Jahr eine Chronik zur Verbandsgeschichte veröffentlichen. Das knapp 200 Seiten umfassende Buch beschäftigt sich u.a. mit der Gründung des Verbandes, den Meilensteinen seiner Entwicklung und den damit einhergehenden Herausforderungen. Vorgestellt werden auch zahlreiche Wegbegleiter, deren Engagement die Entwicklung des Verbandes über die Jahre hinweg beeinflusst hat.

Den kulturpolitischen Höhepunkt des Bayerischen Musikschultags bildete der traditionelle Festakt zur Verleihung der Carl-Orff-Medaille für herausragende Verdienste und überragendes Engagement in der musikalischen Bildungslandschaft. In diesem Jahr wurde Reinhard Loechle, langjähriger 2. Vorsitzender des VBSM und Gründer und Schulleiter a. D. der Kreismusikschule Erding e. V., ausgezeichnet.

1971 nahm Loechle eine Anstellung an der Volkshochschule des Landkreises Erding zum Zweck des Aufbaus einer Musikschule an, deren Leitung er noch im gleichen Jahr übernahm. Mit zahlreichen Konzerten, Rundfunkaufnahmen, der Gründung mehrerer Ensembles und seiner aktiven Mitwirkung in unterschiedlichen musikalischen Konstellationen begründete und festigte der Preisträger in den folgenden Jahrzehnten den hervorragenden Ruf der Kreismusikschule Erding. Seit 1976 gehört er dem VBSM als Vorstandsmitglied an, 1989 wurde er zum zweiten Vorsitzenden gewählt.

Reinhard Loechle ist Berater beim Auf- und Ausbau mehrerer Musikschulen in Bayern. Ein besonderes Anliegen ist ihm der Aufbau und die Pflege internationaler Kontakte, um Jugendbegegnungen zu ermöglichen.

Dank an Loechle

„Reinhard Loechle ist in der Verbandsarbeit immer vielseitig und vielfältig tätig. Er bringt sich ein als Ideengeber, Pionier, Dienstleister und innovativer Geist. 40 Jahre lang steht er dem VBSM mit seinem Wissen, seiner Erfahrung und seinem Engagement zu Verfügung und erweist sich auch nach seiner aktiven Zeit als stets aufgeschlossener, hilfsbereiter Unterstützer und Berater.

Lieber Reinhard, du hast mit deinem pflichtbewussten wie freudvollen Wirken das Sing- und Musikschulwesen in Bayern und darüber hinaus in hohem Maße bereichert. Hierfür sprechen wir dir unseren tief empfundenen Dank aus“, unterstrich Landrat Martin Bayerstorfer, Präsident des VBSM, in seiner Laudatio.

DK

 

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