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(GZ-22-2020)
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► Bürgerpreis 2020 verliehen:

 

Sieben herausragende ehrenamtliche digitale Nachbarschaftsprojekte

 

Landtagspräsidentin Ilse Aigner hat den Bürgerpreis 2020 verliehen. Aufgrund der Corona-Pandemie würdigte sie die sieben Preisträger in digitaler Form per Videobotschaft. Der unabhängige Beirat hatte herausragende Projekte ausgewählt, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich dafür einsetzen, Menschen – auch digital – miteinander zu vernetzen und in der Nachbarschaft oder einer Community zusammenzubringen.

Zwei erste Preise, zwei zweite Preise und drei dritte Preise hat Landtagspräsidentin Ilse Aigner vergeben: Eigentlich waren die Initiativen zur feierlichen Verleihung ins Maximilianeum eingeladen, doch aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie musste der geplante Festakt zur Preisverleihung abgesagt werden.

Um die Preisträger trotzdem angemessen zu würdigen, ist die Laudatio von Landtagspräsidentin Ilse Aigner auf der Homepage des Bayerischen Landtags als Video online abrufbar. Zudem werden die sieben Preisträger in kurzen Filmen vorgestellt, die auch auf dem YouTube-Kanal des Bayerischen Landtags abrufbar sind.

Jeder ist preisverdächtig, der sichneben Job und Beruf in unsere Gesellschaft einbringt

Landtagspräsidentin Ilse Aigner betonte: „Für mich ist jeder preisverdächtig, der sich neben Job, Schule oder Ausbildung in unserer Gesellschaft einbringt – das machen Sie auf außergewöhnliche Weise:

Sie vernetzen seit Jahren Menschen miteinander – auch digital. Sie verbinden sie und tragen sie durch persönlich oder gesamtgesellschaftlich schwierige Zeiten. Ich gratuliere allen Preisträgerinnen und Preisträgern und ich danke Ihnen sowie allen ehrenamtlich Engagierten in unserem Land für ihren großartigen Einsatz, der gerade in diesem Jahr so besonders wichtig ist – ein herzliches Vergelt‘s Gott!

Die Preisträger 2020

1. Preis (2x je 10.000 Euro):

Aelius Förderwerk e.V. (Nürnberg/Mittelfranken)

Die Initiative fördert Kinder und Jugendliche aus sozioökonomisch benachteiligten Haushalten und unterstützt sie auf ihrem Bildungsweg durch Workshops und ein Online Lern- und Nachhilfeprogramm. Studierende bieten hier ehrenamtlich Hilfe bei Fragen und Problemen zu bestimmten Themen an. Zudem gibt es Beratung und Hilfe bei Bewerbungen oder Studienplatzfinanzierung sowie ein mehrjähriges Mentoring Programm.

Mitmachchat Moritz (Regensburg/Oberpfalz)

Zweimal in der Woche laden seit Beginn der Corona-Maßnahmen eine Radiomoderatorin und ein Musiker Stationen in Kinderkliniken und Behinderteneinrichtungen zu einem Videochat ein, bei dem gesungen oder gespielt wird. Damit ermöglicht die Initiative es Kindern und Jugendlichen, die aufgrund einer ansteckenden Krankheit oder eines schwachen Immunsystems niemand besuchen darf oder weil sie Risikopatienten sind, per Handy, Tablet oder Computer Kontakt zu Angehörigen und Freunden aufzunehmen und gemeinsam mit ihnen etwas zu erleben. Ehrenamtliche bereiten die Beiträge wie Bewegungslieder, Improvisationen, Filme oder kreative Projekte für den Videochat vor und betreuen die Umsetzung.

2. Preis (2x je 7.500 Euro):

Gemeinsam analog und digital vernetzt (Haßfurt/ Unterfranken)

Ehrenamtliche des Mehrgenerationenhauses Haßfurt nehmen seit Beginn der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus durch Telefonate, Videoschalten oder Chats Kontakt zu SeniorInnen und zu Familien auf, unterhalten sich und erfragen, ob die Menschen Unterstützung beispielsweise bei Einkäufen benötigen und organisieren diese Bürgerdienste. Mit persönlichen Briefbotschaften werden aufmunternde Worte, Rezepte, Rätsel oder andere Beschäftigungsideen verschickt.

Wir füreinander – die Nachbarschaftshilfe (Schrobenhausen / Oberbayern)

Seit zehn Jahren ist die ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe „Wir füreinander“ bereits aktiv, nun ergänzt sie ihr Engagement durch eine Internetplattform, mit der die Hilfe koordiniert und zwischen Angebot und Nachfrage vermittelt wird. Bürgerinnen und Bürger helfen sich hier gegenseitig unkompliziert in schwierigen Alltagssituationen. Zudem werden Lese- und Lernpatenprojekte mit den Grundschulen organisiert und Vortragsabende gestaltet.

3. Preis (3x je 5.000 Euro):

Fürth Wiki (Fürth/Unterfranken)

Die Initiative hat ein umfassendes Stadtlexikon für die Stadt Fürth aufgebaut. Dabei verfassen die Ehrenamtlichen nicht nur die Artikel, sondern organisieren Treffen mit Zeitzeugen, führen Interviews und organisieren Schülerprojekte. Auch die StadtWiki-Tage in Fürth organisierte die Gruppe, ebenso einen FürthWiki-Tag im Stadtmuseum.

Vorlesen daheim (München/Oberbayern)

Da die 300 Ehrenamtlichen der Lesefüchse e.V. aufgrund der Schulschließungen und Kontaktbeschränkungen nicht mehr in Schulen und Bibliotheken vorlesen konnten, startete der Verein ein Projekt zum digitalen Vorlesen. Die VorleserInnen nahmen Videos zuhause auf, die auf die Homepage des Vereins hochgeladen wurden. So konnte jede Geschichte zu jeder Zeit abgerufen werden. Allein bis Anfang April wurden die Videos mehr als 5000 Mal aufgerufen.

eigenleben.Club (München/Oberbayern)

Eigentlich hätte das „Café eigenleben“ als Treffpunkt der Generationen in der Maxvorstadt eröffnen sollen – doch aufgrund der Corona-Maßnahmen zogen die Initiatoren mit der Idee ins Internet um und gründeten einen virtuellen Treffpunkt zum Austausch der Generationen in geschützter Umgebung. Ältere Menschen lernen dadurch, wie die Kommunikation über die neuen Medien funktioniert – durch Workshops, Generationen-Tandems oder Anleitungen, allesamt per Livestream oder Videokonferenz.

 

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