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(GZ-1/2-2021)
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► Projekte haben sich bewährt:

 

Grünes Licht für interkulturelle Projekte

 

Bayerns Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann hat grünes Licht für die weitere finanzielle Unterstützung interkultureller Projekte 2021 gegeben. Dabei handelt es sich um die HEROES-Projekte in Augsburg, Nürnberg und Schweinfurt, das Projekt „habadEhre“ in Regensburg, und das Projekt „W³- Wissen, Werte, Wir. Farbe bekennen“ in Rosenheim. In diesen Erfolgsprojekten setzen sich junge Menschen in regelmäßigen Trainings mit Themen wie Ehre, Identität, Geschlechterrollen und Menschenrechten auseinander.l

„Die Projekte haben sich bewährt“, stellte Herrmann fest. Alle Angebote leisteten wertvolle Arbeit, um die Grundlagen einer demokratischen, offenen und freien Gesellschaft zu vermitteln und gemeinsam entsprechende Werte zu bilden. Der Freistaat Bayern unterstützt die interkulturellen Projekte im kommenden Jahr mit einer Fördersumme von rund 600.000 Euro.

Für ein gleichberechtigtes, menschenrechtsbasiertes Zusammenleben

Dem HEROES-Konzept liegt die Idee zugrunde, dass alle Menschen in einer Gesellschaft ungeachtet ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Herkunft, ihrer Nationalität, ihres Alters und ihres sozioökonomischen Status gemeinsam für ein gleichberechtigtes, menschenrechtsbasiertes Zusammenleben einstehen. Die HEROES-Teams bestehen dementsprechend bewusst aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit unterschiedlicher Sozialisations- und Migrationsgeschichte.

HEROES arbeitet in zwei Schritten: Zunächst leitet die Initiative Gruppen für junge Männer aus Ehrenkulturen, die über Themen wie Gleichberechtigung, Ehre und Menschenrechte diskutieren und in ihrem Alltag und in der Gesellschaft etwas verändern wollen. Im Fokus steht dabei die Problematisierung der Männerrolle im Kontext der Ehrenunterdrückung von Mädchen und Frauen.

Ziel ist es, Jungen und jungen Männern die Möglichkeit zu geben, sich von diesen Machtstrukturen zu distanzieren. Die jungen Männer werden mit pädagogischen Methoden dazu motiviert, Stellung zu beziehen: gegen die Unterdrückung im Namen der Ehre sowie für die Durchsetzung der Menschenrechte und Gleichberechtigung der Geschlechter.

habadEHRE ist ein kulturübergreifendes, pädagogisches Konzept zur Förderung der Gleichberechtigung aller Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Alter, Religion und Ethnie. Entsprechend des Projektnamens ist die Auseinandersetzung mit dem Thema „Ehre und Respekt“ das zentrale Anliegen.

Das Projekt ist in zwei Phasen aufgebaut: In der ersten Phase wird eine Gruppe von acht bis zwölf interessierten Jugendlichen über einen Zeitraum von zehn Monaten zu zertifizierten Workshopleitern, den sog. FAIRmittlern, umfassend ausgebildet.

In Phase 2 leiten diese eigenständig in Zweierteams Workshops zum Thema „Ehre, Respekt und Gleichberechtigung.“ Im Peer to Peer Setting können die Inhalte auf einer persönlicheren Ebene diskutiert werden und zu einem konstruktiven Austausch beitragen.

Ziel: Wissen vermitteln, Werte bilden und ein „Wir“ wirklich leben

Wissen vermitteln, Werte bilden und ein „Wir“ wirklich leben, lautet das Ziel des Projekts W³ der Gesellschaft zur Förderung beruflicher und sozialer Integration (gfi) gGmbH.

W³ soll das Einfügen in eine Gemeinschaft fördern: Menschen aller Geschlechter und Nationalitäten, aller Kulturen und religiöser Zugehörigkeiten sollen gewaltfrei und gleichberechtigt miteinander leben können. Dafür vermittelt W³ den Jugendlichen die Grundlagen einer demokratischen, offenen und freien Gesellschaft, bildet und festigt gemeinsam mit ihnen die entsprechenden Werte.

Es geht darum, Menschenwürde zu achten, extremistische Ideologien zu durchbrechen, verantwortungsvoll miteinander umzugehen und Vielfalt zu akzeptieren.

Das Angebot beinhaltet intensive Trainings wie auch Bildungsreisen im In- und Ausland, die während der Trainingsphase unternommen werden. Mit ihrem erweiterten Ansatz beziehen die „W³ – Projekte“ gezielt auch junge Frauen ein.

Aufgrund der aktuellen Lage startet das Projekt am neuen Standort in Traunstein zunächst mit einer geschlechtergemischten Gruppe. Nach dem erfolgreichen Absolvieren der Trainingsphase erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer offiziell ihre neue Funktion als Multiplikatoren und werden damit zu W³issensträgern. In dieser Funktion planen sie Workshops für junge Menschen (beispielsweise in Jugendtreffs) und sorgen so dafür, dass sich der Wirkungskreis von W³ weit über die eigentliche Projektgruppe hinaus ausbreitet.

Das Projekt wird aus Mitteln des bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration gefördert.

DK

 

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