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(GZ-7-2021)
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► Bundeskonferenz Kommunales Bildungsmanagement 2021:

 

Ob Bildung gelingt, entscheidet sich vor Ort

 

Bei der diesjährigen digitalen Bundeskonferenz Kommunales Bildungsmanagement standen u.a. die kulturelle und nachhaltige Bildung ebenso im Mittelpunkt wie das datenbasierte kommunale Bildungsmanagement. Dazu wurden Aspekte wie die Verankerung in den Verwaltungen und die Potenziale für die Gestaltung einer chancengerechten Stadt- und Regionalentwicklung beleuchtet. Zudem boten unterschiedliche Fachforen die Möglichkeit, sich über aktuelle wissenschaftliche Diskurse zu informieren und ihre Erfahrungen und Ideen einzubringen.

„Die Kommunen spielen in unserem Bildungsföderalismus eine wichtige Rolle“, erklärte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek. Gerade sie könnten den digitalen Wandel in der Bildung mitgestalten und entschieden vorantreiben. Als Träger vieler Bildungseinrichtungen trügen sie eine große Verantwortung. „Dabei werden sie vom Bund bestmöglich und bedarfsgerecht unterstützt.“

Erfolgreiche Modelle

Seit 2014 habe die „Transferinitiative Kommunales Bildungsmanagement“ des BMBF dazu beigetragen, dass deutschlandweit erfolgreiche Modelle kommunaler Bildungssteuerung etabliert und verbreitet wurden. Das digitale Zeitalter verlange nun, dass das Bildungssystem weiterentwickelt wird. Dafür werde das BMBF das kommunale Bildungsmanagement mit neuen Programmen unterstützen und so die kommunalen Bildungslandschaften von morgen mitgestalten.

„Ziel ist, dass die Kommunen ihren Bürgerinnen und Bürgern in allen Lebensphasen passgenaue Bildungsangebote machen können und so die Bildungschancen für alle ausbauen. Sie verbessern ihre Standortattraktivität und stärken eine positive Stadt- und Regionalentwicklung“, machte Karliczek deutlich.

„Lebenslanges Lernen wird für uns alle immer wichtiger. Die Erwartungen der Menschen an bestmögliche Bildungsangebote steigen. Ob Bildung gelingt, entscheidet sich vor Ort, dort, wo die Menschen leben“, unterstrich Burkhard Jung, Präsident des Deutschen Städtetags. „Die Städte engagieren sich für vielfältige und zeitgemäße Bildungsformate für uns alle. Dabei kommt es auf qualifiziertes Personal und anregende Lernorte mit einer zeitgemäßen Ausstattung an. Egal ob in Kitas, Schulen oder Bibliotheken, bei der beruflichen Ausbildung oder der Weiterbildung an den Volkshochschulen: Die Städte schaffen ein dichtes Netz aus Bildungsangeboten für alle Lebensphasen.“

Jung zufolge „brauchen wir ein kommunales Bildungsmanagement vor Ort, das klare Ziele verfolgt und uneitel dokumentiert, was erreicht wird. Wenn wir wissen, wie vorhandene Lernangebote wirken, lassen sich bildungspolitische Ziele und konkrete Maßnahmen in den Städten besser miteinander verknüpfen. Gemeinsam und im transparenten Austausch können wir Bildungsprozesse verbessern.“

Digitalisierungsphänomene sind kulturelle Prozesse

Perspektiven für das Kommunale Bildungsmanagement zeigte Prof. Dr. Benjamin Jörissen von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg im Fachforum „Digitalisierung, Kulturelle Bildung und kommunales Bildungsmanagement“ auf. Aus seiner Sicht müssen Akteure und Stakeholder in Bildung und Kultur lernen, Digitalisierungsphänomene nicht nur als Tool, Technik und Entfremdung, sondern als kulturelle Prozesse wahrzunehmen, zu explorieren und auf ihre Arbeitsfelder zu beziehen. Bildungsmanagement sei dafür verantwortlich, die Bildungsmanager entsprechend zu professionalisieren.

„Daten“ seien keine Frage der Digitalität, sondern der Definition von Datenformaten, fuhr Jörissen fort. Ein „teilhabegerechtes“ datenbasiertes kommunales Bildungsmanagement stelle keinen kybernetischen Vernetzungs-Automatismus, sondern einen partizipatorischen Prozess dar, der folgende Fragen aufwerfe:

Was ist standardisiert erfassbar? Was wird ausgeschlossen? Was soll, was kann und was wird schließlich sichtbar gemacht? Und: Für wen werden Daten sichtbar und verwendbar gemacht?

Im Fachforum zum Thema „Digitalisierung nachhaltig denken. Herausforderungen für Politik, Kommunen und Schulen“ verwies Prof. Dr. Kai Maaz vom Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation darauf, dass es für eine nachhaltige Digitalisierung des Bildungssystems u.a. verlässliche, über 2024 hinausgehende Finanzierungssicherheiten sowie eine personelle Absicherung vor Ort in den Schulen braucht. Notwendig seien auch eine Vernetzung zwischen Schulen und mit dem Umfeld und eine Qualifizierungsoffensive, zudem eine Gestaltung schulischer Rahmenbedingungen, dass das Lernen mit digitalen Medien tatsächlich einen Mehrwert für Lernprozesse und Lernergebnisse bietet, von dem alle Kinder und Jugendlichen profitieren.

Gemeinsame Visionen

Schulleitungen empfahl Maaz, eine gemeinsame schulische Vision sowie ein gemeinsames Verständnis digital gestützten Lehrens und Lernens zu entwickeln und die schulische Arbeit vor dem Hintergrund gestiegener Digitalisierungsansprüche im Schulbereich qualitäts- und kompetenzorientiert zu steuern. Zudem sei es wichtig, Innovationsgeist zu ermöglichen und zu unterstützen sowie die Schule über die aktuelle Euphorie und die aktuellen IT-Ausstattungsprogramme hinaus zukunftsfähig zu gestalten.

DK

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