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(GZ-12-2021)
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► Bayerischer Integrationspreis 2021:

 

Gemeinsam Zukunft gestalten!

 

Die Gewinner des Bayerischen Integrationspreises 2021 stehen fest. Dabei handelt es sich um drei Projekte aus München und Nürnberg, die sich in besonderer Weise um die Integration von Kindern und Jugendlichen verdient gemacht haben. Zudem wurde anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Auszeichnung ein Sonderpreis an eine Einzelperson vergeben. Ausgewählt wurden die mit insgesamt 6.500 Euro dotierten Auszeichnungen von der unabhängigen Jury des Bayerischen Integrationsrates.

Mit dem 1. Preis (3.000 Euro) wurde das Improtheater München bedacht. Es richtet sich vor allem an Jugendliche aus sozial schwachen Familien, die an Mittelschulen (Migrationsanteil bis zu 80 %) unterrichtet werden. Impro macht Schule e.V. (ImS) arbeitet dabei sowohl integrativ als auch inklusiv. Trainiert werden die Jugendlichen von einem Team von elf ausgebildeten Schauspielern und Theaterpädagogen. Sechs Mal im Jahr trifft sich das Team zu Intervisionen und Fortbildungen mit externen Referenten. Seit 2012 hat ImS für mehr als 1.000 SchülerInnen an 27 Schulen Improtheater angeboten. Außerhalb von Schulen veranstaltete der Verein zudem Projektworkshops für Jugendliche in Kooperation mit dem Goethe-Institut und dem Verkehrsmuseum München.

Aufbau intrinsischer Motivation

Der 2. Preis (2.000 Euro) geht an das Nürnberger Projekt Antiradikalisierung des Global Elternverein e.V., das gegen Diskriminierung und Antisemitismus arbeitet. Es soll dazu beitragen, Politikinteresse, Integration und menschenrechtliche Werte bei Kindern und Jugendlichen zu fördern. Wichtige Aktivitäten sind hierbei die Vermittlung von Computerkenntnissen und Programmierfähigkeiten, der Besuch einer Synagoge und Feiern von Festtagen anderer Religionen. Die Kinder und Jugendlichen bekommen aktive Unterstützung beim Aufbau intrinsischer Motivation zur Verbesserung der Schulleistung und zur Teilhabe am gemeinschaftlichen Leben.

YouthBridge, München, ausgezeichnet mit dem 3. Preis (1.000 Euro), ist ein Projekt der Europäischen Janusz Korczak Akademie, in der Jugendliche unterschiedlicher Herkunft, Muttersprache und Religion ein zweijähriges Leadership Programm absolvieren. Mit Hilfe renommierter Kooperationspartner werden den Teilnehmern Kompetenzen und Kontakte vermittelt, die für ihre persönliche und berufliche Entwicklung zahlreiche Vorteile mit sich bringen. Mit dem neu erworbenen Wissen und Können setzen die Jugendlichen eigene soziale, mediale und kulturelle Initiativen um und bauen Brücken zwischen verschiedenen Communities.

Über den Sonderpreis (500 Euro) darf sich Frau Zahra Akhlaqi freuen. Seit 2017 ist sie bei der heimaten-Jugend und im heimaten e.V. – Netz für Chancengerechtigkeit aktiv. Damals wurde sie erstmals in den Vorstand gewählt und in dieser Funktion bereits mehrmals bestätigt. Schwerpunkte ihres Engagements sind Frauen- und Mädchenrechte, politische und soziale Teilhabe von Menschen mit Fluchtgeschichte in Bayern und Europa, Anti-Rassismus und Antidiskriminierung. Dabei organisiert die Preisträgerin Projekte für junge Menschen sowie Unterstützungsmaßnahmen für junge Geflüchtete. Vom Bayerischen Jugendring wurde sie 2018 in die Mädchen- und Frauenkommission berufen. Mit 13 Jahren in München angekommen, führte sie ihr Bildungsweg über die Mittelschule zur FOS bis hin zum Jura-Studium seit Herbst 2019. Zahra Akhlaqi ist damit auch Vorbild für junge Menschen, insbesondere junge Frauen.

Mit insgesamt 145 Bewerbungen war das Interesse an der Ausschreibung auch heuer wieder sehr groß. Die Bayerische Integrationsbeauftragte Gudrun Brendel-Fischer, Bayerns Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann und Landtagspräsidentin Ilse Aigner werden die Preise am 21. Juni 2021 im Bayerischen Landtag in kleinem Rahmen überreichen.

DK

 

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