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(GZ-15/16-2021)
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► Herausragenden Einsatz für die Denkmalpflege:

 

Denkmalschutzmedaille 2021 für Berthaler und Kaltner

 

Für ihren herausragenden Einsatz für die Denkmalpflege werden heuer 15 Denkmalschutzmedaillen an Persönlichkeiten und Institutionen im gesamten Freistaat vergeben, teilten Kunstminister Bernd Sibler und Generalkonservator Prof. Mathias Pfeil mit. Zu den Ausgezeichneten zählen Landrat a. D. Wolfgang Berthaler (Rosenheim) und Erster Bürgermeister Hans Kaltner (Buttenwiesen).

Landrat a. D. Wolfgang Berthaler wird für die Instandsetzung der Burgruine Falkenstein in Flintsbach am Inn (Landkreis Rosenheim) geehrt. Als Erster Bürgermeister der Gemeinde, anschließend als Landrat das Landkreises Rosenheim und ebenso als Vorsitzender eines eigens für diesen Zweck von ihm gegründeten Fördervereins setzte er sich über Jahre hinweg dafür ein, dass das historische Baudenkmal aus dem 13. Jahrhundert aufwändig saniert werden konnte.

Burgruine Falkenstein

Laut Minister Sibler „ist die Burgruine Falkenstein die wohl eindrucksvollste des Landkreises Rosenheim. Sie übt einen malerischen Reiz aus, schon von der Ferne ragt sie stolz über der Schlucht empor. Dass wir sie heute so bewundern können, haben wir Ihnen und Ihren Mitstreitern zu verdanken: Sie haben Spenden akquiriert und Bürgerinnen und Bürger für dieses Projekt begeistert.“

Brände hatten gegen Ende des 18. Jahrhunderts das Baudenkmal zerstört. Berthaler setzte sich dafür ein, dass die Burgruine 2009 von der Umwelt-, Kultur- und Sozialstiftung des Landkreises Rosenheim erworben und so in eine öffentliche Trägerschaft überführt werden konnte. Auch die Sanierung der verfallenen Ruine ab dem Jahr 2016 brachte er auf den Weg:

Mauerkronen und Ausbrüche wurden gesichert, der Eckturm wurde wieder standfest gemacht. Einheimische wie Touristen können die Burgruine und den Bergfried über die historische Bogenbrücke, und damit über ihren ursprünglichen Zugang, erreichen. Heute gehört sie zum Denkmalkomplex Petersberg.

Mikwe Buttenwiesen

Gemeinsam mit Archivar Dr. Johannes Mordstein wird Erster Bürgermeister Hans Kaltner für die Instandsetzung der ehemaligen Mikwe und das Engagement für die jüdische Baukultur in Buttenwiesen (Landkreis Dillingen a. d. Donau) mit der Denkmalschutzmedaille 2021 ausgezeichnet. Das jüdische Ritualbad (Mikwe) Buttenwiesen gilt als ein herausragendes Kulturdenkmal von überregionaler Bedeutung. Es zählt zu den wichtigsten Zeugnissen jüdischer Kultur im Landkreis Dillingen.

In allen jüdischen Gemeinden existierten Ritualbäder, von denen jedoch die meisten im Laufe der Zeit zerstört wurden. Die um 1860 errichtete Buttenwiesener Mikwe zählt zu den wenigen Ausnahmen. Mit ihrer umfassenden Instandsetzung wird in besonderer Weise der Verpflichtung gegenüber den ehemaligen jüdischen Mitbürgern Rechnung getragen.

Wie Kunstminister Sibler hervorhob, „sind Denkmäler Horte unserer Vergangenheit, die in unserer Gegenwart präsent sind und auch in unserer Zukunft bestehen sollen. Sie stiften Identität und prägen unsere Heimat. Die Pflege und der Erhalt dieser Kostbarkeiten in ihrer breiten Vielfalt ist eine Verantwortung, die wir alle tragen.“

Die Preisträgerinnen und Preisträger aus ganz Bayern hätten sich in vielfacher Weise um den Erhalt von Denkmälern verdient gemacht, so Sibler. Sie seien Botschafter und Fürsprecher stiller Zeugen, die doch unglaublich viel zu erzählen haben. „Sie gehen mit bestem Beispiel voran, um die Bedeutung und den unbezahlbaren Wert unserer Denkmäler herauszustellen. Für Ihr Engagement, Ihre Arbeit und Mühe danke ich Ihnen ganz herzlich.“

Auch Generalkonservator Prof. Dipl.-Ing. Architekt Mathias Pfeil drückte seinen Dank aus und lobte: „Dank deren Engagement können die gebauten und archäologischen Zeugnisse der bayerischen Geschichte im Heute und im Morgen bestehen. Das ist wichtig, denn es sind im Besonderen Denkmäler, die unsere Städte und Dörfer lebenswert machen, die unserer Heimat ihr unverwechselbares Gesicht geben.“

DK

 

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