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(GZ-22-2021)
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► Tagung der Bayern Innovativ GmbH und der Forschungsstelle für Energiewirtschaft e.V.:

 

Energie ist digital

 

Vor allem die Energiewende braucht die Digitalisierung als Instrument, um Ziele wie Dekarbonisierung, Klimaschutz und Sektorenkopplung zu erreichen. Diese zentralen Themen standen im Mittelpunkt der Münchner Tagung „Energie ist digital“, die von der Bayern Innovativ GmbH und der Forschungsstelle für Energiewirtschaft e. V. (FfE) als Hybridevent veranstaltet wurde.

Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion v.l. Oben: Dr. Christoph Scholten, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und Dr. Tanja Koch, Leiterin Systemführung und Netzleittechnik, EWE Netz. Unten: Oliver Koch, CEO, Sonnen GmbH, Dr.-Ing. Serafin von Roon, FfE GmbH, Dr. Egon Leo Westphal, Vorstandsvorsitzender, Bayernwerk AG. Bild: Lukas Barth
Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion v.l. Oben: Dr. Christoph Scholten, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und Dr. Tanja Koch, Leiterin Systemführung und Netzleittechnik, EWE Netz. Unten: Oliver Koch, CEO, Sonnen GmbH, Dr.-Ing. Serafin von Roon, FfE GmbH, Dr. Egon Leo Westphal, Vorstandsvorsitzender, Bayernwerk AG. Bild: Lukas Barth

Die Veranstaltung mit prominenter Beteiligung aus Wirtschaft, Forschung und Politik zeigte eindrucksvoll auf, dass bei diesem Thema noch zahlreiche Hausaufgaben zu machen sind. „Ökosysteme und Innovationen entstehen nicht von selbst“, betonte Dr. Rainer Seßner, CEO der Bayern Innovativ in seiner Begrüßung. Die Energiewirtschaft sei das „Rückgrat der Bayerischen Wirtschaft“. Entscheidend sei jedoch, die Energiewende als eines der größten IT- und Innovationsprojekte unserer Zeit zu gestalten.

Laut Judith Gerlach, Bayerische Staatsministerin für Digitales, ist die Digitalisierung der Schlüssel zum Erfolg für eine erfolgreiche Energiewende. Die Bayerische Staatsregierung habe sich das Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu werden. Um dies zu erreichen, müssten Innovationen in der Praxis ankommen.

Mehrere Beiträge hoben die Dringlichkeit digitaler Innovationen in Bereichen wie KI, Blockchain und IoT hervor und boten exklusive Einblicke in sektorübergreifende Projekte, durchdachte Partizipationsansätze und innovative Energie Start-ups. Nationale Projekte wie C/sells, MEMAP oder E-Energy haben die digitale Energiewende bereits praktisch ausprobiert und erforscht. Wie diese Projekte kam auch die Fachtagung zur Erkenntnis, dass die Klimaziele nur dann eingehalten werden können, wenn die digitale Transformation im Energiebereich von allen gesellschaftlichen Kräften beschleunigt angegangen wird.

„Digitalisierung und Energie sind wie Bruder und Schwester, wie zwei Seiten derselben Medaille“, unterstrich auch Hubert Aiwanger, Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. Die Digitalisierung bringe Bayern bei der Energiewende entscheidend voran. Sie sei die Grundlage dafür, dass künftig alle Strommarktteilnehmer schnell und effizient miteinander kommunizieren können. Dies sei eine der Voraussetzungen dafür, dass mit Hilfe automatisierter Prozesse das künftig noch stärker von fluktuierender Erzeugung und flexiblen Verbrauchsanlagen geprägte Energiesystem ausbalanciert werden kann. Datengestützte Prognosen ermöglichten dabei präzise Planungen von Erzeugung und Verbrauch und trügen so zur vorausschauenden Betriebsführung bei.

Weiter erhöhe die intelligente Steuerung von Netzen die nutzbaren Leitungskapazitäten: „Digitale Leitwarten überwachen kontinuierlich das Stromnetz und helfen so, die Versorgungssicherheit aufrechtzuerhalten. Eine nachhaltige Energiewende ist im Freistaat ohne weitere Digitalisierungsfortschritte nicht denkbar“, so Aiwanger.

Wie das Bayerische Wirtschaftsministerium unterdessen mitteilte, soll im Freistaat in sogenannten Reallaboren zur Energiewende geforscht werden. Dazu schafft das Ministerium mit der „Bayerischen Koordinierungsstelle für Reallabore“ eine Anlaufstelle für Unternehmen, Kommunen und Forschungseinrichtungen. Hier sollen die bayerischen Partner für die Einreichung eines Projekts im Rahmen des Förderaufrufs des Bundeswirtschaftsministeriums zu den Reallaboren der Energiewende zusammenfinden. Organisiert wird die Koordinierungsstelle von der Forschungsstelle für Energiewirtschaft. Mit dem Förderformat Reallabore der Energiewende des BMWi soll die technologische Entwicklungslücke für Innovationen zwischen der anwendungsnahen Forschung und der breiten Umsetzung in der Praxis geschlossen werden.

„Wir haben in Bayern viele hochinnovative Unternehmen, die im Rahmen der Reallaborförderung des Bundes einen wertvollen Beitrag zum Erreichen unserer Klimaziele leisten können. Diesen stellen wir mit der Koordinierungsstelle eine wichtige erste Anlaufstelle zur Seite“, erklärte Aiwanger. Dr.-Ing. Christoph Pellinger, Geschäftsführer der FfE, betonte: „Unser Ziel bei der bayerischen Koordinierungsstelle Reallabore an der FfE ist es, verschiedene Branchen zusammenzubringen. Wir wollen als Katalysator dafür sorgen, dass durch richtungsweisende Reallaborideen jetzt und für die Zukunft Netzwerke und Konsortien entstehen, die in innovativen Testräumen die Energiewende in die Praxis bringen!“

Zu einer Vision für das München von morgen lud abschließend Gastgeberin Katrin Habenschaden, zweite Bürgermeisterin der Landeshauptstadt, ein. Habenschaden machte deutlich: „Die Politik kann dieses Ziel nicht schaffen. Es brauche auch die Innovationskraft von den Unternehmen, die Innovationsfähigkeit aus den Hochschulen und die Offenheit, Handlungen und Aktivitäten zu hinterfragen.”

DK

 

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