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(GZ-23-2021)
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► Mobilitätspreis 2021:

 

Mobilität endet nicht an der Landkreisgrenze

Mobilitätskonferenz vernetzt Akteure und Entscheider in der Metropolregion München

 

Welche innovativen Verkehrssysteme gibt es? Wie können neue Formen der Mobilität die Mobilitätssituation in der Metropolregion München verbessern? Dies waren nur zwei der Kernfragen, die bei der dritten Mobilitätskonferenz des Europäische Metropolregion München e. V. (EMM e.V.) beleuchtet wurden. Referenten aus Forschung, Wirtschaft und Politik zeigten Herangehensweisen, um die Attraktivität der Metropolregion als Wirtschafts- und Lebensstandort durch ein zukunftsfähiges Mobilitätsangebot zu sichern. Beispielhaft dafür wurden vier Best-Practice-Beispiele mit dem Mobilitätspreis 2021 ausgezeichnet.

Schwankende Nutzung des ÖPNV, verändertes Mobilitätsverhalten, Home Office: Neben vielen anderen Lebensbereichen wurde auch das Nutzungsverhalten aller Verkehrsmittel in den letzten knapp zwei Jahren sehr stark durch die bekannten Rahmenbedingungen beeinflusst. Doch wie alle Veränderungen birgt auch dies die Chance, die Mobilität der Zukunft positiv zu gestalten und die bestehenden Herausforderungen der Metropolregion München in punkto Mobilität anzupacken.

So ging es bei der diesjährigen Mobilitätskonferenz also nicht nur um innovative Ansätze, sondern, laut Wolfgang Wittmann, Geschäftsführer des EMM e. V., insbesondere auch darum, verschiedene Akteure der Region zu vernetzen und über ihre jeweiligen Projekte zu informieren. Den verkehrlichen Herausforderungen lässt sich nicht auf lokal beschränkter Ebene innerhalb der Mitgliedslandkreise begegnen, sondern nur gemeinsam und kooperativ, davon ist der EMM e.V. überzeugt. Zwar fand die Mobilitätskonferenz dieses Jahr Pandemie-bedingt nur digital statt, dennoch bot sie den rund 200 Teilnehmern aus der Metropolregion eine institutionsübergreifende Plattform zur Vernetzung an.

Mobilität ist Schlüssel der regionalen Prosperität

Alle Protagonisten zusammenbringen und gemeinsam Ideen vernetzen, das spielt auch für Christoph Göbel, Landrat des Landkreises München und Vorstandsvorsitzender des EMM e. V., eine entscheidende Rolle, was die zukünftige Mobilität der Region anbelangt. „Aber nicht nur das“, betonte Göbel. „Wir müssen das Thema Mobilität mit dem Markenkern unserer Metropolregion München, der Innovationskraft, verbinden.“ Es brauche weiterhin zuallererst innovative Ideen, um zukunftsweisende Projekte vorweisen zu können. Und schließlich, so Göbel, sei innovative Mobilität der Schlüssel zur Prosperität der Metropolregion München.

Neben Wittmann und Göbel begrüßte auch Georg Dunkel, Mobilitätsreferent der Landeshauptstadt München und Träger der AG Mobilität, alle Teilnehmer und kündigte an, die Thematik der innovativen Projekte kommendes Jahr bei der AG Mobilität zu vertiefen.

Auch die sieben Referenten der Veranstaltung griffen das Thema Zukunftsfähigkeit im Rahmen ihrer Vorträge immer wieder auf. Prof. Dr. Klaus Bogenberger (TU München), Alexander Kreipl (ADAC Südbayern), Dr. Bernd Rosenbusch (MVV), Prof. Dr. Gebhard Wulfhorst (TU München), Manuel Haas (B.A.U.M. Consult), Tobias Kipp (Team red Deutschland) und Dr. Ulrich Dewald (GEFAK GmbH) informierten unter anderem über die Potenziale innovativer Verkehrssysteme, Mobilitätstrends oder auch das Thema New Work und Arbeitsmobilität.

Vorbild-Projekte für eine zukunftsorientierte Mobilität

Im Rahmen der Konferenz wurde auch in diesem Jahr der Mobilitätspreis der Metropolregion München verliehen. Unter den über 30 eingereichten Projekten (über die Mobilitätsdatenbank des EMM e. V.) stachen die Ideen des Landkreises Dachau, des Landkreises Kelheim, der Landeshauptstadt München sowie des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes (MVV) und der Stadtwerke Augsburg (swa) am meisten hervor. Sie erhielten deshalb eine Auszeichnung.

Der Landkreis Dachau überzeugte insgesamt mit seinen innovativen Ideen für Verkehrssysteme, darunter unter anderem eine Umlaufbahn, eine Standseilbahn oder auch das Verkehrssystem „Bögl“.

„KelRide“ heißt das Projekt, für das der Landkreis Kelheim ausgezeichnet wurde. Der automatisierte Ridesharing-Dienst befördert seine Passagiere mittels einer hochautomatisierten, in den ÖPNV eingebundenen Flotte. Das leistungsfähige Gesamtsystem soll jedem Wetter trotzen und so auch bei Eis und Schnee Funktionalität garantieren.

Automatisiertes Fahren im städtischen Kontext

Auch beim dritten Preisträger spielt Automatisierung eine Rolle: Der Landeshauptstadt München wurde der Mobilitätspreis für ihr Projekt „Easy Ride“ – automatisiertes Fahren im städtischen Kontext – verliehen. Beim Projekt, das bereits 2018 startete, dient München als Modellstadt, in der untersucht wird, welche Auswirkungen das automatisierte Fahren auf Mobilität und Verkehr haben kann.

Der MVV und die swa wurden beide für ein sehr ähnliches Projekt ausgezeichnet, das in München und Augsburg schon angewendet wird: „Swipe + Ride“ (München) und „Be-in/Be-out“ (Augsburg). Beide Konzepte ermöglichen es den Passagieren, nur genau die Strecken zu bezahlen, die sie im ÖPNV auch tatsächlich gefahren sind. Die zurückgelegte Strecke wird dabei von einer App ermittelt und schließlich passgenau in Rechnung gestellt.

 

 

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