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(GZ-1/2-2022)
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► Gutes Miteinander:

 

Deutscher Nachbarschaftspreis für Gute Stube Schwabing

Viele engagierte Nachbarschaftsprojekte stärken nicht nur das gute Miteinander, sondern helfen auch im Kleinen die großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit anzugehen. Um diese thematische Vielseitigkeit abzubilden, wurde der Deutsche Nachbarschaftspreis erstmals in fünf Kategorien verliehen: Generationen, Kultur & Sport, Nachhaltigkeit, Öffentlicher Raum sowie Vielfalt. Zudem wurden 16 Landessieger ausgewählt. Aus allen eingehenden Bewerbungen nominierte die nebenan.de Stiftung etwa 100 Projekte für den Deutschen Nachbarschaftspreis.

In der Kategorie Generationen siegte das Projekt „Die gute Stube e.V., ein geselliges „Zweitwohnzimmer“ für Jung und Alt im Kultviertel München-Schwabing. Um die Vereinsamung vieler Großstädter im Alter zu bekämpfen, richtet sich „Die gute Stube e.V.“ „an Senioren und alle, die es werden wollen“. Nachbarn jeden Alters sind eingeladen, den Treffpunkt nach ihren Interessen mitzugestalten. Das Projekt motiviert dazu, alte Hobbys wieder aufleben zu lassen und gibt Impulse, mit neuen Dingen zu experimentieren. So schafft es als konstanter Alltagsbegleiter die Möglichkeit, generationenübergreifend soziale Kontakte zu knüpfen.

Der Verein wurde 2018 gegründet. Zunächst diskutierten die rund 30 Mitglieder ihre Ideen wöchentlich auf einem Freilufttreff im Münchner Luitpoldpark. Im Herbst des gleichen Jahres wurde der Initiative ein ehemaliges Kloster mit großen Freiflächen für die kommenden Jahre zur Nutzung überlassen. Während der Corona-Pandemie konzentrierten sich die Aktivitäten größtenteils auf den großen Garten, aber auch die Werkstatt erfreute sich großer Beliebtheit. In den Innenräumen stehen außerdem jeweils ein Musik- und Sportzimmer zur Verfügung. Das Freizeitprogramm soll weiter ausgestaltet werden.

Wunschgroßeltern

Als Landessiegerprojekt Bayern wurde die Wunschgroßeltern-Initiative in Altmühlfranken ausgewählt. Seit 2014 vermittelt sie Senioren aus der Nachbarschaft an Familien mit Kindern von 0 bis 3 Jahren. Dabei hilft eine zentrale Koordinierungsstelle Familien und potenziellen Großeltern sich zu finden und begleitet den Kennenlernprozess. Das Projekt Wunschgroßeltern in Altmühlfranken legt Wert auf einen leichten Zugang und ehrenamtliche Teilnahme. So entsteht eine familiäre Atmosphäre, von der alle drei Generationen sozial profitieren. Die nachbarschaftlichen Wunschgroßeltern holen zum Beispiel ihre Wunschenkel aus der Kita, wenn die Eltern keine Zeit haben und bekommen durch Spiele mit den Kindern ein Stück Lebensqualität zurück.

Die Teilnehmer des Projekts berichten begeistert, dass sie sich das Leben ohne ihre Wunschoma nicht mehr vorstellen können oder ihre Wunschenkel für sie wie ihre eigenen Enkel sind. Mittlerweile sind die inzwischen 33 Wunschgroßeltern aus dem Leben der Eltern und Kinder nicht mehr wegzudenken. Für den Austausch der ehrenamtlichen findet regelmäßig das Großelterncafé als Anlaufstelle für offene Fragen rund um das Thema Kinderbetreuung und Freizeitgestaltung statt.

DK

 

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