Kommunale Praxiszurück

(GZ-6-2022)
gz kommunale praxis

► Über 53.000 Anrufe im ersten Jahr:

 

Erste Hilfe bei psychischen Notlagen

Staatsminister Holetschek und Bezirketagspräsident Löffler freuen sich über gelungenen Start der Krisendienste Bayern

Die Krisendienste Bayern blicken im März auf ein erfolgreiches erstes Jahr zurück: 53.899 Anrufe von Hilfesuchenden sind in den Leitstellen der bayerischen Krisendienste allein in den zehn Monaten des Jahres 2021 nach deren offiziellem bayernweiten Start eingegangen. 2.340 Mal rückten die mobilen Einsatzteams aus, um Menschen in seelischer Not vor Ort zur Seite zu stehen.

„Ich bin sehr stolz, dass die Krisendienste Bayern bereits im ersten Jahr so viele Menschen erreicht haben. Das ist für uns Lob und Ansporn zugleich, die Bekanntheit des Angebots weiter zu steigern. Denn der Bedarf ist groß“, so Franz Löffler, Präsident des Bayerischen Bezirketags.

Zentrale Anliegen ganz weit oben auf der Agenda

Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek betont: „Für die Bayerische Staatsregierung und auch für mich persönlich sind der Schutz der seelischen Gesundheit und die Prävention von psychischen Erkrankungen schon lange zentrale Anliegen und stehen ganz weit oben auf der Agenda. Die unter der einheitlichen Rufnummer bayernweit kostenfrei erreichbaren Krisendienste können dazu einen wertvollen Beitrag leisten. Gerade wegen der zusätzlichen Belastungen durch die Corona-Pandemie sind niedrigschwellige und wirksame psychosoziale Hilfen für betroffene Menschen von enormer Bedeutung. Mein Dank gilt daher allen, die am Aufbau und Betrieb der Krisendienste beteiligt sind!“

Bayerischer Psychiatriebericht

Deutschlandweit ist über ein Viertel der Bevölkerung innerhalb eines Jahres von einer psychischen Erkrankung betroffen. Allein in Bayern lag im Jahr 2020 bei 2,8 Millionen gesetzlich versicherter Patientinnen und Patienten eine Diagnose aus der Gruppe der psychischen Störungen vor, so der kürzlich veröffentlichte erste bayerische Psychiatriebericht.

Erste Hilfe für die Seele

„Krisen fühlen sich für die Betroffenen oft überwältigend und ausweglos an. Die Krisendienste Bayern leisten nicht nur erste Hilfe für die Seele, sie können auch den Weg zu weiteren Hilfsangeboten weisen“, so Franz Löffler. „Durch eine frühe Intervention lässt sich oft eine weitere Zuspitzung vermeiden und verhindern, dass aus einer Krise eine längere Krankheit wird. Ich kann jedem nur sagen: Wenn Sie sich leer, hoffnungslos oder emotional überfordert fühlen: Zögern Sie nicht, rufen Sie bei den Krisendiensten Bayern an.“

Die Krisendienste Bayern sind ein Netzwerk aus sieben eigenständigen regionalen Krisendiensten, die von den bayerischen Bezirken organisiert werden. Das Beratungs- und Hilfeangebot ist dabei in allen Bezirken gleich, ebenso wie der Zugang über die kostenfreie Rufnummer 0800 655 3000. Die Krisendienste bestehen aus jeweils einer Leitstelle, die mit Fachkräften besetzt ist. Dort erhalten Betroffene sowie Angehörige und Bezugspersonen telefonische Krisenhilfe.

Wenn die telefonische Beratung nicht ausreicht, hilft das Fachpersonal in der Leitstelle den Betroffenen bei der Vermittlung in das medizinische und psychosoziale Versorgungssystem vor Ort, beispielsweise an eine psychiatrische Praxis, den Sozialpsychiatrischen Dienst oder an die Akutstation einer psychiatrischen Klinik – je nach Bedarf.

In besonders dringenden Fällen kommen mobile Teams zum Einsatz, die die Anrufenden vor Ort aufsuchen. Diese mobilen Vor-Ort-Einsätze werden von den Fachdiensten der Freien Wohlfahrtspflege und privater Anbieter durchgeführt. Weitere Infos finden Sie unter www.krisendienste.bayern.

 

 

Dieser Artikel hat Ihnen weitergeholfen?
Bedenken Sie nur, welche Informationsfülle ein Abo der Bayerischen GemeindeZeitung Ihnen liefern würde!
Hier geht’s zum Abo!

 

GemeindeZeitung

Kommunale Praxis

AppStore

TwitterfacebookinstagramYouTube

Google Play

© Bayerische GemeindeZeitung