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(GZ-3-2023)
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► Kemnath in der Oberpfalz:

 

Finanzstärkste Kommune

Die einstige Kreisstadt Kemnath im Landkreis Tirschenreuth ist die mit Abstand finanzstärkste Kommune im Freistaat. Laut neuen Zahlen des Bayerischen Städtetags verfügt die 5.590 Einwohner zählende Kommune über ein stolzes Finanzvolumen von 13.490 Euro je Einwohner. Auf den Plätzen zwei und drei rangieren Grünwald und Gräfelfing mit 10.900 Euro und 7.400 Euro pro Einwohner. Der Gesamtschnitt aller bayerischen Kommunen liegt bei 1.000 Euro.

Ursache der guten Einnahmesituation in Kemnath ist die 2018 erfolgte Ansiedlung eines Siemens-Tochterunternehmens beim bestehenden Siemens-Werk. Da die Firma nun Gewerbesteuer am Ort zahlt, verzeichnete Kemnath 2022 Einnahmen in Höhe von über 100 Millionen Euro. Vor der Ansiedlung hatte der Stadtrat den Gewerbesteuer-Hebesatz auf 230 Punkte, den bayernweit niedrigsten Wert, gesenkt.

Laut Bürgermeister Roman Schäffler hat sich die Ansiedlung als Glücksfall erwiesen. 2018, als er noch als Kämmerer tätig war, sei der Fokus vor allem darauf gerichtet gewesen, das Siemens-Werk selbst und damit 1.200 Arbeitsplätze zu sichern. In Kemnath sei heute auch die Grundsteuer deutlich abgesenkt und die Beiträge für Kindergartenplätze habe man größtenteils abgeschafft. So profitierten die Bürger direkt von den Einnahmen.

Diese Finanzkraft wirkt sich auch auf den Landkreis Tirschenreuth (1.920 Euro je Einwohner) aus: Etwa die Hälfte der Steuereinnahmen reicht Kemnath als Umlage an den Kreis, im vergangenen Jahr rund 53 Millionen Euro. „Ohne die Stadt Kemnath würde der Landkreis nach wie vor auf Schlüsselzuweisungen angewiesen sein“, erläutert Landrat Roland Grillmeier, verweist aber auch auf weitere Kommunen, die sich gut entwickelten und es dem Kreis ermöglichen, mehr freiwillige Leistungen zu übernehmen.

Tatsächlich liegen drei der fünf stärksten Gemeinden im nördlichsten Landkreis des Bezirks. Auch dieser profitiert über die Bezirksumlage von der guten Entwicklung.

DK

 

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