(GZ-6-2023)

► Zum 90. Geburtstag von Prof. Dr. Werner Buchner:

Zeitzeuge im Erzähl-Café

Seinen 90. Geburtstag beging am 20. März der langjährige Amtschef des Bayerischen Umweltministeriums, Ministerialdirektor a.D. Prof. Dr. Werner Buchner. Der Jubilar nahm dieses Datum zum Anlass, in einem Erzähl-Café im Zentrum für Umwelt und Kultur im Kloster Benediktbeuern (ZUK) als Zeitzeuge die Entwicklung Bayerns seit Ende des 2. Weltkriegs bis in unsere Tage fulminant Revue passieren zu lassen.

Unser Bild zeigt v.r.: Prof. Dr. Werner Buchner, GZ-Verlegerin Anne-Marie von Hassel und Benediktbeuerns Bürgermeister Anton Ortlieb.

Aus dem Stegreif formulierte der berühmte Jurist die wichtigsten Stationen des seinerzeit bettelarmen Freistaats zum wirtschaftlich prosperierenden High-Tech-Standort, der im gesamten Bundesgebiet keinen Vergleich zu scheuen braucht. Bei Kriegsende lebten fünf Millionen Menschen in Bayern, zwei Millionen kamen hinzu durch den Zuzug der Heimatvertriebenen und Flüchtlinge. In dieser Zeit beschäftigte die öffentliche Verwaltung rund 7.500 Mitarbeiter. Heute kümmern sich rund 808.000 Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst um die Anliegen der rund 13,1 Millionen Einwohner.

Buchner begann seine Laufbahn als Staatsanwalt, Richter und Ministerialbeamter im Justizministerium. Anschließend wechselte er in die Staatskanzlei. Hans Ehard, Alfons Goppel, Franz-Josef Strauß, Max Streibl und Dr. Edmund Stoiber waren die Ministerpräsidenten, mit denen Buchner zusammenarbeitete. Ab 1971 wirkte er maßgebend am Aufbau des Bayerischen Staatsministeriums für Landesentwicklung und Umweltfragen mit, dessen Amtschef er 1981 wurde.

Nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Staatsdienst trat Prof. Buchner in eine bekannte Münchner Kanzlei ein; er war viele Jahre Präsident der Akademie für Raumforschung und Landesplanung in Hannover und in vielfältigen Funktionen in der Vorstandschaft des Zentrums für Umwelt und Kultur in Benediktbeuern. Zahlreiche Orden und Auszeichnungen sowie Publikationen in anerkannten Fachblättern zeigen, wie sehr Werner Buchners fachlicher Rat über Jahrzehnte gefragt und geschätzt blieb. Ob zur Neuorientierung der regionalen Strukturpolitik, zu den Auswirkungen der Ergänzung der Bayerischen Verfassung um das Staatsziel Umweltschutz, zum Technischen Umweltschutz oder zum Ausgleich von Nutzungskonflikten im Alpenraum – die Themenpalette ist vielfältig.

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