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(GZ-21-2023 - 9. November)
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► ConSozial in Nürnberg:

 

Am Puls der Zeit

 

Fachkräftemangel in der sozialen Berufswelt, künstliche Intelligenz, der europäische Aktionsplan für die Sozialwirtschaft und die Frage, wie Altersarmut bekämpft und älteren Menschen mehr gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht werden kann: Dies waren nur einige Themenfelder der Fach- und Kongressmesse ConSozial in Nürnberg unter dem Motto „Innovation x Sozial: Miteinander nach vorn“. An zwei Tagen trafen sich Expertinnen und Experten, um das Heute und das Morgen der Sozialwirtschaft zu diskutieren.

Die 24. Auflage der ConSozial verzeichnete mit rund 5.000 Besuchenden einen großen Erfolg. Von der Diakonie über die Social Entrepreneurship Akademie bis zum Landesverband Autismus waren insgesamt 220 Aussteller vertreten. Zudem belebten unter anderem der ConSozial-Kongress, der begleitende KITA-Kongress und das Managementsymposium die führende Fachmesse der Sozialwirtschaft im deutschsprachigen Raum.

Der KITA-Kongress 2023 trug den Titel „Das Kind, das aus dem Rahmen fällt“. Dabei wurde die Relevanz der richtigen Begleitung von Kindern mit herausforderndem Verhalten in den Mittelpunkt gestellt. Die Vorträge zeichneten sich durch einen internationalen Weitblick aus.

Die Präsentation „Überregionales Konzept der Elysée Kitas“ informierte über Herausforderungen und Potenziale bei dessen Umsetzung, und ein niederländisches Praxisbeispiel befasste sich mit Voraussetzungen und benötigten Gegebenheiten einer gesunden, nachhaltigen Kinderbetreuung.

Als besonderer Höhepunkt begeisterte der Soziale Innovationspreis, der in diesem Jahr an die „JUHI GmbH“ in Berlin verliehen wurde. JUHI, gegründet im Jahr 2018, ist ein innovatives, soziales Unternehmen, das die Brücke zwischen Generationen schlägt, indem es junge Helfer wie Schüler, Auszubildende und Studenten zur Unterstützung von pflegebedürftigen Menschen einsetzt. Mit seiner innovativen App organisiert JUHI Alltagshilfen wie Erledigungen, Haushaltshilfe oder Betreuung für Pflegebedürftige. Ziel ist es, den Zugang zu kassengeförderter Alltagshilfe zu erleichtern und die Lebensqualität älterer Menschen zu verbessern.

Zum Messe-Abschluss zog Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf eine positive Bilanz: „Die ConSozial ist am Puls der Zeit. Auf der Messe wurde die Vielfältigkeit der Sozialwirtschaft einmal mehr sichtbar: soziale Innovationen, Künstliche Intelligenz, Digitalisierung, Social Start-Ups, junge und etablierte Unternehmen waren vertreten. Sie alle bringen unser Land in die Zukunft!“

Scharf zufolge steht insbesondere die Sozialwirtschaft vor der großen Herausforderung des Fachkräfte- und Arbeitskräftemangels. „Im Freistaat setzen wir uns intensiv dafür ein, mehr Menschen für einen Beruf im sozialen Bereich zu begeistern. Ich fordere den Bund auf, zügig eine bundesweite Fachkräftestrategie zu erarbeiten. Wir müssen bundesweit gegensteuern und benötigen einen strategischen Überblick. Einfach nur zuschauen, Mittel im Haushalt kürzen und nichts tun, wird nicht weiterhelfen. Mit mehr als 450.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist der soziale Bereich ein entscheidender Wirtschaftsfaktor“, bekräftigte die Ministerin.

 

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