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(GZ-22-2023 - 23. November)
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► Bayerischer Tourismustag 2023:

 

Geglückter Neustart

Neue Tourismusministerin Michaela Kaniber unterstreicht die Bedeutung der Branche

 

Eine positive Bilanz des vergangenen Sommers zog die neue Tourismusministerin Michaela Kaniber bei der Eröffnung des Bayerischen Tourismustags 2023. Von Juni bis August 2023 besuchten ihren Angaben zufolge 12,8 Millionen Gäste den Freistaat und sorgten für 33,8 Millionen Übernachtungen. Damit wurde bei den Gästeankünften das Niveau des Vorjahrs mit einem Plus von rund 4,4 Prozent deutlich übertroffen und ungefähr das Vor-Corona-Niveau von 2019 erreicht (-0,16 Prozent). Im Jahr 2022 betrug die Gesamtwirtschaftsleistung der Tourismusbranche in Bayern 47,5 Mrd. Euro und sicherte damit fast 600.000 Arbeitsplätze.

Staatsministerin Michaela Kaniber. Bild: Judith Schmidhuber, StMELFT
Staatsministerin Michaela Kaniber. Bild: Judith Schmidhuber, StMELFT

Die Ministerin zeigte sich überzeugt, dass sich die gute Bilanz mit Blick auf die Wintersaison fortsetzen werde: „Die Zuversicht überwiegt. Ich denke, wir können optimistisch auf die Herbst-Winter-Saison blicken. Unsere Destinationen warten mit einem vielfältigen Angebot für jeden Geldbeutel auf. Sie sind im nationalen und internationalen Wettbewerb hervorragend aufgestellt. Bayern und seine Regionen punkten mit Authentizität, Regionalität und Herzlichkeit.“ Die Ministerin sieht Möglichkeiten die Digitalisierung weiter voranzutreiben: „Die Menschen müssen wissen, ob es sich lohne z.B. nach Neuschwanstein zu fahren oder ob es schon zu voll ist.“ Auch beim Thema Fachkräftemangel in der Tourismus- und Gastronomiebranche sieht sie Kreativität gefragt: „Die Jammerei muss aufhören. Wir brauchen schnelle Visa-Verfahren und in Bezug auf Arbeitszeiten eine praktikable Lösung.“

Bedeutende Leitökonomie

Die neue Zuständigkeit ist für Kaniber eine folgerichtige Entscheidung. Denn als eine der bedeutendsten Leitökonomien schaffe der Tourismus Beschäftigung und Wohlstand in vielen Regionen Bayerns, gerade auch im ländlichen Raum. „Die Branche ist daher in unserem Ministerium bestens aufgehoben. Wir hatten schon in der Vergangenheit enge Berührungspunkte. Jetzt kommen viele neue Themen hinzu. Die bayerische Tourismuspolitik kommt damit künftig aus einer Hand. So können wir Synergien nutzen, um den Tourismus in Bayern sowie seine Destinationen zu stärken und zukunftsfest aufzustellen“, sagte Michaela Kaniber über den neuen Zuschnitt ihres Ministeriums. Um die ökonomische und gesellschaftliche Bedeutung des Tourismus zu unterstreichen, sei er auch in den Namen des Ministeriums aufgenommen worden. „Diese wichtige Branche und ihre Akteure haben diese Aufwertung und Sichtbarkeit verdient!“, so Kaniber.

Wertschöpfung vor Ort

Für Barbara Radomski, Geschäftsführerin der Bayern Tourismus Marketing GmbH, ist es ein gutes Zeichen, dass das Ministerium „Tourismus“ nun auch im Namen trägt: „Der Tourismus bringt Bayern große Möglichkeiten. Er schafft Arbeitsplätze, sorgt für lokale Wertschöpfung und Infrastruktur. Er erhält die Natur und verbessert nachweislich die Lebensqualität der Einheimischen. Tourismusorte haben mehr Restaurants und Freizeitangebote, eine bessere ÖPNV-Anbindung und eine gute Struktur in der Nah- sowie Gesundheitsversorgung. Eine Investition in den Tourismus ist eine Investition in die Bevölkerung.“

Dr. Michael Braun, Vorstand des Tourismusverbands Ostbayern, sprach die Herausforderungen der bayerischen Heilbäder an. Diese Einrichtungen wurden doppelt getroffen. Erst von Corona und dann von der Energiekrise. 2019 sei zwar noch nicht wieder erreicht, so der Experte. Da aber 20 bis 25 Prozent aller Übernachtungen in den Heil- und Thermalbädern stattfinden, lohne sich das Anstoßen eines Transformationsprozesses, denn „Heilbäder ermöglichen Ganzjahrestourismus.“

Bernhard Joachim, Geschäftsführer des Tourismusverbands Allgäu/Bayerisch-Schwaben und Oswald Pehel, Geschäftsführer von Tourismus Oberbayern München repräsentierten die „Südschiene“ und freuen sich auf den Winter. Beide sind zuversichtlich, dass es genug Schnee geben wird. Beide berichten, dass der Verkauf für Saisonkarten überdurchschnittlich gut angelaufen ist: „Wir sind mit der Entwicklung sehr zufrieden“, so Joachim und Pehel ergänzt: „Aber wir haben früh angefangen, nicht nur auf Alpinski zu setzen.“ Trotzdem seien Investitionen in Beschneiungsanlagen und Förderprogramm für Seilbahnen sinnvoll und richtig.

Angelika Schäffer, Geschäftsführerin des Tourismusverbands Franken, fasst die Entwicklung des Tourismus in Franken mit einem einzigen Wort zusammen: „Prima!“. Es konnten fast 500.000 Übernachtungen mehr als 2019 verzeichnet werden und auch die Aufenthaltsdauer hat sich verlängert. Dem Tourismus, so die Ministerin, komme in der neuen Legislaturperiode eine besondere Bedeutung zu: „Der Koalitionsvertrag ist ein klares Bekenntnis zu einem starken Tourismus in Bayern. Künftig wird es in der Tourismuspolitik noch stärker darum gehen, die Bedürfnisse von Gästen, Einheimischen und Betrieben in Einklang zu bringen. Ein nachhaltiger Tourismus steigert die Attraktivität einer Destination, trägt zur wirtschaftlichen Vielfalt bei und festigt die Identifikation der Menschen mit ihrer Heimat. Wir werden deshalb den Tourismus und das Gastgewerbe als Garanten für Gastfreundschaft und Lebensfreude weiter nach Kräften stärken.“

Sieben Prozent für Gastro müssen bleiben

Gegenüber der Ampel-Koalition in Berlin formulierte Kaniber eine klare Forderung: „Es muss bei der siebenprozentigen Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie bleiben. Denn die Lage ist nach wie vor herausfordernd. Die Betriebe leiden ebenso wie ihre Gäste unter den weiter steigenden Kosten. Der Staat darf jetzt nicht zum zusätzlichen Kostentreiber werden. Mit der ganzen Familie essen gehen muss auch künftig noch bezahlbar bleiben. Unsere Wirtshäuser sind Kulturgut und wichtiger sozialer Treffpunkt. Sie machen Bayern lebens- und liebenswert. Wir müssen sie fördern und dürfen sie nicht bestrafen! Deshalb sage ich der Branche meine uneingeschränkte Unterstützung für einen Erhalt der abgesenkten Mehrwertsteuer zu.“ Als einer ihrer ersten Amtshandlungen in diesem Bereich hat sie gleich letzte Woche ein entsprechendes Schreiben an die Bundesminister Robert Habeck und Christian Lindner geschickt.

CH

 


TV-Beitrag von TV-Bayern.

 

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