Die Vorfreude ist groß: Unter dem Motto „Zusammen.Wachsen.“ öffnet die 37. Bayerische Landesgartenschau am 15. Mai in der Gemeinde Kirchheim bei München ihre Pforten. Bis 6. Oktober laden mehr als 90 Ausstellungsbeiträge und ein Programm mit über 3.500 Einzelveranstaltungen die Besucher dazu ein, den neuen, mehr als 10 Hektar großen Ortspark in Kirchheim zu entdecken.
V.l. Landrat Christoph Göbel, Umweltminister Thorsten Glauber und Bürgermeister Stephan Keck. Bild: Claus Schunk
Das neu gestaltete Gelände verbindet die Ortsteile Kirchheim und Heimstetten. Fünf Naturräume – Garten, Wildnis, Wasser, Wald und Wiese – wurden mit Ruhezonen und Spielbereichen auf dem Gelände angelegt. Flächenentsiegelungen, Neupflanzungen und der Ausbau vorhandener Grünstrukturen verbessern das Stadtklima, die Regenwasserversickerung und die Artenvielfalt. Ein knapp 7.400 Quadratmeter großer „Parksee“ mit integrierten Schilfinseln dient auch dem Hochwasserschutz. Zudem wurde ein Rad- und Fußwegenetz neu geschaffen.
Neben heimischen Arten wurden rund 800 Bäume neu gepflanzt. Auf knapp 20.000 Quadratmetern gibt es Hecken-, Stauden- und Strauchpflanzungen. Ein besonderer Fokus für Familien ist der Spielplatz „Keltenwelten“, der mit seinem Langhaus und verschiedenen Palisaden-Kletterwänden Bezüge zur Siedlungsgeschichte in Kirchheim herstellt.
Schaufenster über Bayern hinaus
Bei der Eröffnungs-Pressekonferenz sprach Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber von einer „neuen grünen Oase, die vor den Toren Münchens entsteht“. Mit diesem Projekt sei Kirchheim nicht nur ein Schaufenster in Bayern, sondern über Bayern hinaus.
Die „herausragende Qualität des neuen Ortsparks“ hob auch Kirchheims neuer Erster Bürgermeister Stephan Keck hervor und freut sich deshalb auf einen „unvergesslichen Sommer und dauerhaft mehr Lebensqualität in Kirchheim“.
Sein Vorgänger Maximilian Böltl, der im Oktober 2023 als Abgeordneter für den Stimmkreis München-Land-Nord in den Bayerischen Landtag gewählt wurde, hatte die Bewerbung um die Landesgartenschau 2018 angestoßen und den Großteil der Bauphase als Erster Bürgermeister begleitet. Er sprach bei der Pressekonferenz von einem „Gänsehaut-Gefühl – und das nicht nur angesichts der plötzlich eingebrochenen, sehr kühlen Temperaturen“. In einer krisenhaften Zeit sei die Landesgartenschau ein Lichtblick, betonte Böltl.
Strukturprojekt Kirchheim 2030
„Dass der neue Ortspark Menschen zusammenführen wird“, unterstrich zudem der Landrat des Landkreises München, Christoph Göbel. Er sprach von der „großen Dynamik“ der Gemeinde Kirchheim, die das Strukturprojekt Kirchheim 2030 angestoßen hat, zu dem neben dem Bau des neuen Ortsparks unter anderem der angrenzende Bau des neuen Rathauses mit Bürgersaal, der Erweiterungsneubau des Gymnasiums sowie Kindertageseinrichtungen zählten.
Neben der 14.000-Einwohner-Gemeinde Kirchheim bei München gehörten weitere 28 Städte und Gemeinden zum Landkreis München, so Göbel. Sie alle präsentieren sich während der Landesgartenschau im Landkreis-Pavillon. Die Holzbau-Konstruktion sei offen gestaltet mit einer „Waldbühne“ in der Mitte und einer interaktiven Ausstellung zu „Gesichtern und Geschichten aus den Städten und Gemeinden“ auf 29 klappbaren Lamellen rund um den bewaldeten Innenhof.
Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz bespielt während der Landesgartenschau in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Umwelt einen Holzpavillon-Komplex mit der Ausstellung „Leben braucht Vielfalt“ und die gärtnerisch gestaltete Freifläche „Lebensadern“ auf insgesamt rund 850 Quadratmetern. Insgesamt werden mehr als 90 Ausstellungsbeiträge, darunter elf Themengärten und vier Reihenhausgärten von Gartenbau-Fachbetrieben des Verbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau in Bayern, präsentiert.
Das Umweltministerium und die EU haben die Schau mit jeweils rund 4 Millionen Euro gefördert. Kirchheim ist die erste bayerische Kommune, deren Investitionskosten für die Errichtung der Grün- und Erholungsanlage mit 80 Prozent gefördert werden können.
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