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(GZ-10-2024 - 16. Mai)
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► „Heimat.Erlebnistag“ 2024:

 

Geschichte und Traditionen der Region

 

Gemeinsam mit dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege e.V. und den Bezirken fand zum zweiten Mal der bayernweite „Heimat.Erlebnistag“ statt. Mit Aktionen, Führungen und Vorträgen zu Heimatthemen konnten Bürgerinnen und Bürger ihre Heimat noch näher kennenlernen. Ehrenamtliche, Heimatpflegerinnen und Heimatpfleger, Geschichtsvereine und Feldgeschworene boten rund 280 Veranstaltungen an.

„Das Trachtenkulturzentrum im niederbayerischen Holzhausen lässt die Geschichte und Traditionen der Region aufleben. Seit mittlerweile fast zehn Jahren leistet es einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung der bayerischen Trachtenkultur – insbesondere das Trachtenkulturmuseum lädt zu einer Reise durch die bayerische Lebensart ein. Auch heute ist mit der Ausstellung zu Kunsthandwerk und Gartengestaltung, dem musikalischen Unterhaltungs- und Kinderprogramm sowie der historischen Kegelbahn einiges geboten“, freute sich Finanz- und Heimatminister Albert Füracker bei der Eröffnung des „Heimat.Erlebnistag“ gemeinsam mit Niederbayerns Bezirkstagspräsidenten Dr. Olaf Heinrich, Vorsitzender des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege, und Geschäftsführer Dr. Rudolf Neumaier. Olaf Heinrich zufolge „gelingt eine Verknüpfung zwischen Herkunft und Zukunft vor allem dann, wenn wir in unserem Nahraum mit Traditionen, Bräuchen und den vielfältigen Angeboten der Heimatpflege in Kontakt kommen. Genau solche positiven Erlebnisse sind im Rahmen des ‚Heimat.Erlebnistages‘ möglich.“

Interessante Fachvorträge Ausstellungen und Aktionen

Zu Ehren seines 30-jährigen Jubiläums war auch der Kreisobstlehrgarten im oberbayerischen Sankt Wolfgang mit einem Tag der offenen Tür Bestandteil des „Heimat.Erlebnistag“. Dabei konnten die Besucher bei interessanten Fachvorträgen, spannenden Führungen und einem vielseitigen Kinderprogramm Bayerns (Obst-)Vielfalt hautnah erleben. Laut Rudolf Neumaier „ist im Kreisobstlehrgarten auf kleinem Raum zu lernen, was bayerische Kulturlandschaft ausmacht. Streuobstwiesen sind ein immer wieder blühender Teil unserer Heimat und ein wertvoller Lebensraum. Schön, dass das an einem Tag der offenen Tür erlebbar gemacht wurde.“

Die Ausstellung „WALDgeschichten Fichtelgebirge“ im Gerätemuseum in Arzberg-Bergnersreuth (Oberfranken) zeigte die Bedeutung des Waldes im Fichtelgebirge als Erholungs-, Naturschutz- und Wirtschaftswald. Sie machte die Magie, zugleich aber auch die Verletzlichkeit des Waldes sichtbar und beleuchtete die Entwicklung in der Region anhand der sich wandelnden Nutzungen. Beschäftigung mit dem Wald ist dabei aktueller denn je: Mehr und mehr ist insbesondere der Fichtelgebirgswald herausgefordert durch Hitze und Klimawandel. Besonders die Fichte leidet unter Wassermangel, hohen Temperaturen und dem Borkenkäferbefall. Dem gilt es mit verstärkter Holzernte, Waldverjüngung und neuen Baumarten entgegenzuwirken.

Enorme Bedeutung des Waldes

Oberfrankens Bezirkstagspräsident Henry Schramm hob die vielfältigen Funktionen des Waldes hervor: „Der Wald genießt bei uns in Oberfranken eine enorme Bedeutung – kein Wunder, sind doch fast 300.000 Hektar der Fläche Oberfrankens von Wald bedeckt“, so Schramm. Ihm sei es deshalb ein besonderes Anliegen, auf die Verletzlichkeit und Schutzbedürftigkeit der Wald- und Forstbestände hinzuweisen: „Leider zeigen sich die Folgen der klimatischen Veränderungen gerade in unseren Wäldern in zum Teil dramatischer Weise. Den Wald zu schützen ist deshalb dringend notwendig und ein direkter Beitrag für den Erhalt unserer oberfränkischen Heimat.“

Vorbildliche Geschichtsarbeit

Bei der Abschlussveranstaltung „Mühldorf – Heimat am Inn“ luden zahlreiche Führungen und Aktionen zur Erkundung der Kultur in der oberbayerischen Stadt ein. „Sie blickt auf eine über tausendjährige Geschichte zurück“, erläuterte Füracker. So konnten etwa die Katharinenkirche bei einer Einführung in die Geschichte der restaurierten Kirche samt Orgelkonzert und der Nagelschmiedturm bei einer Turmführung erkundet werden. Auch das Rathaus bot Führungen samt Schauspielszene an. Mit der Innfähre waren kostenlose Überfahrten möglich. Ebenso öffneten das Geschichtszentrum und das Museum ihre Türen. Wie Dr. Neumaier unterstrich, „macht Mühldorf mit seinem großartigen Kreismuseum und dem herausragenden Stadtarchiv eine vorbildliche Geschichtsarbeit. Beim ‚Heimat-Erlebnistag‘ haben die heimischen Historiker wieder einmal bewiesen, dass sich lokale Identität hervorragend durch Geschichte vermitteln lässt.“

DK

 

 

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