(GZ-20-2024 - 24. Oktober) |
► 11. Bayerisches BreitbandForum in Gunzenhausen: |
Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit |
Über 400 kommunale Entscheidungs- und Mandatsträger sowie leitende Mitarbeiter aus Kommunalverwaltungen, Ministerien, Wirtschaft und Verbänden nahmen am 11. Bayerischen BreitbandForum in Gunzenhausen teil. Zudem folgten 63 Aussteller und Partner, auch aus dem europäischen Ausland, der GZ-Einladung.
V.l.: Klaus Spreng, Referatsleiter Digitale Infrastruktur Bayerns, Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat, Constanze von Hassel, GZ-Chefredakteurin, Roman Skrodzki, Referent für Kommunalpolitik, BREKO Bundesverband Breitbandkommunikation e.V., Direktor Stefan Graf, Bayerischer Gemeindetag und Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, Stadt Gunzenhausen. Bild: Jessica Maiwald-Kassner
Sie erwartete ein vielfältiges Angebot mit 25 Vorträgen sowie eine Podiumsdiskussion mit Klaus Spreng (StMFH), Bürgermeister Alfred Holzner (Rottenburg an der Laaber), Christoph Rathenow (Projektträger Breitbandförderung) und Jürgen Schuster (Corwese GmbH). Als Mitveranstalter fungierte erstmals der Bayerische Gemeindetag, Medienpartner war einmal mehr TV Bayern live.
Auf der Agenda standen Themen wie die Reform der Bundesförderung sowie ein neuer Musterbescheid für die Glasfasereinlegung in Straßen. Ergänzt wurde das Programm durch Vorträge zum Breitbandausbau im ländlichen Raum, zu technischen Planungsfragen und zur nachhaltigen Gestaltung des Ausbaus.
„Das wird die KI schon für uns regeln.“
Diesen Satz habe wohl jeder schon einmal gehört. Wann immer es darum geht, der wachsenden Bürokratie Herr zu werden, werde auf die Digitalisierung und die Erleichterungen durch den Einsatz von KI verwiesen, betonte GZ-Chefredakteurin Constanze von Hassel in ihrer Begrüßung. Doch ob dies angesichts der zunehmenden Regulierungen tatsächlich machbar ist, bleibe offen.
„Was wir jedoch seit 2013 mit dem Bayerischen BreitbandForum sicherstellen, ist eine Plattform, auf der Sie sich persönlich treffen und austauschen können, um vor Ort die Grundlage für Digitalisierung und den Einsatz von KI zu schaffen: eine stabile, leistungsfähige Internetverbindung“, hob von Hassel hervor.
Der Fokus liegt auf den kommunalen Entscheidern
„Unser Bestreben ist es, das Thema noch mehr in Richtung kommunale Entscheidungsträger zu fokussieren“, erklärte Stefan Graf, Direktor beim Bayerischen Gemeindetag. Dabei stünden organisatorische und finanzielle Fragen im Vordergrund. Obwohl die Gemeinden für die Breitbandanschluss-Infrastruktur nicht zuständig seien, „bleiben wir auch in schwierigen Zeiten an diesem Thema dran“, so Graf. Schließlich sei die Glasfaserfähigkeit mitentscheidend für die Zukunft der Gemeinden.
Wie Gunzenhausens Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz darlegte, „müssen wir uns als Kommune um das Thema kümmern, denn es ist Teil der Daseinsvorsorge und ein sehr wichtiger Standortfaktor“. Das Mittelzentrum im fränkischen Seenland habe in den vergangenen Jahren mehrere Millionen in den Breitbandausbau investiert und werde dies auch in den kommenden Jahren tun.
Schließlich gelte es, die Kommune attraktiv zu halten. Wichtige Bausteine auf diesem Weg seien zudem die Themen Bildung und Verkehrswende. Als Schlaglichter nannte Fitz die Ansiedlung des Landesamtes für Schule in Gunzenhausen mit ca. 200 Mitarbeitern, den Erwerb des Bahnhofs Gunzenhausen, die Reaktivierung der Bahnlinie nach Wassertrüdingen, sowie die Mitarbeit in der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen (AGFK).
Schon über 100.000 Kilometer Glasfaser in Bayern
„Der Ausbau der Telekommunikationsinfrastruktur ist jetzt vielleicht die Infrastrukturaufgabe unserer Generation“, unterstrich Klaus Spreng, Referatsleiter Digitale Infrastruktur Bayern im Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat. Über 92 Prozent der bayerischen Haushalte hätten inzwischen Zugang zu 100 Mbit/s und 80 Prozent zu gigabitschnellen Bandbreiten. Die verbliebene Restlücke werde über die bayerische Breitbandförderung geschlossen. Seit 2014 habe der Freistaat bereits über 2,5 Mrd. Euro investiert, hinzu kamen 250 Mio. Euro kommunale Eigenmittel. Damit wurden über 100.000 Kilometer Glasfaser in Bayern verlegt, davon 85.000 im ländlichen Raum. Darüber hinaus sieht der Doppelhaushalt 2024/25 des Freistaats eine Förderung von 480 Mio. Euro für den Breitbandausbau vor. Somit signalisiere der Staat den Kommunen: „Wir stehen an eurer Seite“, hob Spreng hervor.
Sonderdruck und Vorträge
In Ausgabe 24/2024 der Bayerischen GemeindeZeitung (Erscheinungsdatum: 19. Dezember) veröffentlichen wir eine Sonderdokumentation der Tagung.
Weitere Informationen unter https://www.bayerisches-breitbandforum.de.
Freigegebene Vorträge finden Sie passwortgeschützt im Internet.
Das Passwort fordern Sie bitte unter veranstaltungen@gemeindezeitung.de an.
DK
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