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(GZ-22-2024 - 21. November)
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► Kulturpreis Bayern 2024:

 

Eine Bühne voller Menschen

Kunstminister Blume: „Stimmen der Kunst, der Musik, der Freiheit dürfen nie verstummen“

 

Der Kulturpreis Bayern wurde in diesen Tagen an Künstlerinnen, Künstler und zahlreiche Absolventinnen und Absolventen der bayerischen Hochschullandschaft verliehen. Den Sonderpreis des Bayerischen Kunstministeriums überreichte Bayerns Kunstminister Markus Blume an die ukrainische Dirigentin Oksana Lyniv.

Kunst- und Wissenschaftsminister Markus Blume lobte die „Vielfalt als Markenzeichen unseres bayerischen Kulturstaats“. In Musik, Literatur, bildender und darstellender Kunst „erblüht die kulturelle Seele Bayerns in all ihrer Pracht“, so Blume. Der Kulturpreis Bayern würdigt seit 20 Jahren die herausragenden Leistungen von Künstlerinnen und Künstlern, „die mit Kreativität und Innovation unseren Freistaat zum Kulturfreistaat machen“, sagte der Minister. Er dankte der Bayernwerk AG „für diese außergewöhnliche Wertschätzung unserer bayerischen Kulturlandschaft“.

Wertvolle Impulse

Bayernwerk-Vorstandsvorsitzender Dr. Egon Leo Westphal betonte: „Allen Preisträgerinnen und Preisträgern gilt unser großer Respekt. Es ist jedes Jahr aufs Neue beeindruckend, welche wertvollen Impulse Kunst und Wissenschaft in die Gesellschaft geben, welche Schaffenskraft und Begeisterung Künstlerinnen und Künstler dafür aufbringen.“

Geehrt wurden im Bereich der Wissenschaft die besten Abschluss- und Doktorarbeiten an den bayerischen Hochschulen, Universitäten und Kunsthochschulen.

Pionierin mit absoluter Vorbildwirkung

Der Bayerische Kunstminister Markus Blume überreichte den Sonderpreis an die ukrainische Dirigentin Oksana Lyniv und würdigte sie als eine herausragende Vertreterin der jungen Dirigentengeneration. „Mit Ihrer außergewöhnlichen Kombination aus Präzision und künstlerischem Temperament haben Sie uns großartige Musikmomente in Bayern geschenkt“, so der Kunstminister über die Musikerin, die 2021 Geschichte schrieb als erste Dirigentin der Bayreuther Festspiele. Blume bezeichnete Lyniv als „Pionierin am Pult mit absoluter Vorbildwirkung“. Die Stimmen der Kunst, der Musik, der Freiheit dürfen nie verstummen“, lobte der Minister das engagierte Eintreten der Künstlerin gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.

Poetische Klang-Erzählungen

Ausgezeichnet wurde auch Erwin Rehling, der sich als Schlagzeuger und Perkussionist einen hoch anerkannten Namen gemacht hat. Seit den 80er Jahren ist er in verschiedenen Musik-, Literatur-, Theater und Dokumentarfilmprojekten tätig. Sein 2022 erschienenes „Klangbuch“ „Ois ned glong – eine Landjugend“ verbindet Biografie, perkussive Klänge und poetische Erzählungen.

Global-denkender Entrepreneur aus Franken

Flula Borg wurde 1982 in Erlangen geboren und lebt heute in Los Angeles. Seit der Künstler mit seinen Eltern im kleinen Opel Kadet „Auto Tunes“ im heimischen Erlangen produzierte, ist viel passiert. Unter anderem ist dieser humorvolle Musiker und Kabarettist ein sehr erfolgreicher Hollywood-Schauspieler geworden, der in kleinen, aber auch Blockbuster-Produktionen spielt. Sein YouTube-Kanal wurde bislang über 100 Millionen Mal aufgerufen.

Kinder stärken und Wege aufzeigen, die Mut machen

Das Theater EUKITEA - Kinder- und Jugendtheater und Internationales Theaterhaus in Diedorf im Landkreis Augsburg ist ein bedeutender Teil der bayerischen Kulturlandschaft. Laudator Karl Michael Scheufele, ehemaliger schwäbischer Regierungspräsident und Amtschef im Bayerischen Innenministerium (i.R.) überreichte die Auszeichnung: „EUKITEA feiert dieses Jahr sein 40-jähriges Bestehen und hat sich seit jeher zur Aufgabe gemacht, Kinder stark zu machen. Das Motto von EUKITEA ist: Dieses Leben ist uns als Aufgabe gegeben. Die von EUKITEA geschriebenen, inszenierten und gespielten Stücke werden mobil direkt an den Schulen oder pädagogischen Einrichtungen aufgeführt, um möglichst viele Kinder und Jugendliche zu erreichen, egal welchen Alters oder welcher Gesellschaftsschicht.“ Die EUKITEA Stücke behandeln nach den Worten Scheufeles harte Themen wie Mobbing, Gewalt, Missbrauch, Radikalisierung – also schwere Kost. „Aber: Die Stücke sind immer lösungsorientiert. Was macht Mut und nimmt Schrecken? Was zeigt Wege auf, damit es wieder gut werden kann, wenn man dem Leben entgegengeht?“, betonte Karl Michael Scheufele.

Mit dem Kopf in den Wolken

Die Sängerin, Musikerin und Songschreiberin Claudia Koreck gilt als wichtigste Vertreterin der „Neuen Bayerischen Welle“. „Mit dem Kopf in den Wolken steht sie, die Wegbereiterin des bayerischen Dialektpops, mit beiden Beinen fest auf dem Boden“, so Laudator Alexander Onken.

Laudatorin Amely Deiss, Leiterin des Kunstpalais Erlangen, beschrieb in ihrer Laudatio die beiden Künstler Matthias Böhler und Christian Orendt: „Die Installationen von Böhler und Orendt sind Lehrstücke, Kommentare in Geschichtenform. Es sind große, liebevoll, gelehrt, ästhetisch, humorvoll und detailreich inszenierte Erzählungen, die leider auf der Wirklichkeit beruhen. Darauf, wie der Mensch mit seinem oft verantwortungsvergessenen Handeln auf andere einwirkt, auf die Natur, Pflanzen, Tierwelt und Klima, aber auch das soziale Miteinander - und was daraus entstehen könnte. Oder schon entstanden ist.“

Künftig Staatspreis

Die Zukunft des Kulturpreises Bayern geht künftig unter dem Dach des Freistaats weiter. Kunstminister Markus Blume: „Kunst und Kultur sind das Lebenselixier der freiheitlichen Gesellschaft. Das wollen wir gebührend unterstützen, wertschätzen und feiern. Das Bayernwerk hat hier über zwei Jahrzehnte lang mit dem Kulturpreis Bayern einen großartigen Beitrag geleistet. Ich freue mich sehr, dass wir im 20. Jubiläumsjahr ein neues Kapitel aufschlagen können.

 

 

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