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(GZ-23-2024 - 5. Dezember)
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► Malteser appellieren:

 

Altkleider-Container sind keine Mülltonnen

 

Die Produktion von Textilien verbraucht massiv Ressourcen bei der Herstellung. Einen erheblichen Beitrag, die Umwelt hier zu entlasten, spielt deshalb die Wiederverwertung von Altkleidern. „Sie sind ein wichtiger Wertstoff im Sinne der Nachhaltigkeit“, betont die Diözesangeschäftsführerin der Malteser im Erzbistum, Claudia Ramminger. Und ist traurig darüber, wenn diese Chancen nicht genutzt werden, wie derzeit in Kulmbach.

Obwohl die drei Altkleider-Container der Malteser unter der Brücke der B85 nur halb gefüllt sind, sieht es aus wie auf einer Müllhalde. Aufgeplatzte gelbe Säcke mit Plastikverpackungen stehen neben Kanistern, Obststeigen aus Papier, Eimern und aufgerissenen Säcken mit nassen Klamotten. Auch in den Containern selbst befindet sich statt wertvoller Recycling-Ware Unrat, Hausmüll oder sogar Bauschutt. Die Altkleider-Container werden zunehmend als Mülltonnen missbraucht – und die Leidtragenden sind Menschen, die dringend Hilfe benötigen.

Plädoyer für sorgsamen Umgang mit dem Wertstoff

Denn neben der Nachhaltigkeit, der sich die Malteser als soziales Unternehmen verpflichtet fühlen, gibt es einen weiteren wichtigen Aspekt, mit dem Wertstoff Altkleider sorgsam umzugehen: Die Erlöse aus den Altkleidersammlungen verwenden die Malteser in der Diözese beispielsweise für soziale Angebote wie den Patenruf, den Besuchs- und Begleitdienst für ältere Menschen oder den Rikscha-Dienst und auch im Bereich des Katastrophenschutzes und Sanitätsdienstes, zu dem auch die Kulmbacher Einheit „Technik und Sicherheit“ zählt.

Grundsätzlich verwerten die Malteser einen kleinen Teil der gesammelten Kleiderspenden selbst und geben gut erhaltene Kleidungsstücke nahezu kostenlos an Bedürftige ab. Der Großteil der gesammelten Kleiderspenden geht an kommerzielle Verwerter wie etwa im Fall der Malteser an den Dienstleister FWS in Bremen. Dieser sortiert die Kleider und verschickt sie unter anderem nach Afrika und Osteuropa. Pro Jahr werden in einem Container rund drei Tonnen Altkleider gesammelt.

„Zum Dienst am Menschen gehört für uns auch der aktive Klima- und Umweltschutz. Müll in und vor den Altkleidercontainern zerstört den Wertstoff. Der Kreislauf der Wiederverwertung kann nur funktionieren, wenn die Leute nur das in die Aufsteller werfen, was dort hineingehört – und dazu gehört definitiv kein Unrat“, betont Claudia Ramminger. Wichtig: Vor die Container gehört grundsätzlich nichts gestellt, auch keine Altkleidersäcke, falls die Aufsteller voll sind. „Wenn die Ware nass wird, ist sie ebenfalls für die Wiederverwertung unbrauchbar“, erklärt die Diözesangeschäftsführerin.

Umwelt und Soziales im Einklang

Ramona Diercksen vom Entsorger FWS, der im Auftrag der Malteser die Container in Kulmbach betreut, versichert, dass die Aufsteller regelmäßig geleert würden. „Übervolle Container sind in unserem Fall aber ja gar nicht das Problem, sondern dass einfach wild Müll in und vor den Containern entsorgt wird“, so Diercksen. Sie appelliert deshalb genauso wie die Malteser, die Altkleider-Container nicht als Mülltonnen zu missbrauchen, sondern dort nur gut erhaltene Kleidung und Textilien sauber und gut verpackt einzuwerfen. Denn, so Malteser-Chefin Claudia Ramminger: „Grundsätzlich freuen wir uns ja über jede Spende. Helfen Sie also mit, gleichzeitig etwas für die Umwelt und etwas Soziales zu tun!“

 

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