„Wir können uns den aus dem Brexit resultierenden Unsicherheiten und notwendigen Veränderungen, insbesondere in der Finanzwelt, nicht verschließen. Alle Beteiligten, vor allem Banken und Regulierer, sollten diesen vielmehr aktiv begegnen. Abwarten und auf das Beste hoffen, ist in der gegenwärtigen, von Unsicherheit geprägten Situation, nicht die richtige Strategie. Oder anders ausgedrückt: „Manche planen, um nicht zu versagen. Andere versagen, weil sie nicht planen“, betonte Burkhard Balz, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank.
Grenzüberschreitendes Geschäft neu ordnen
Im Vereinigten Königreich und in der EU niedergelassene Kreditinstitute müssen aufgrund des Brexit und den damit verbundenen regulatorischen Veränderungen ihr grenzüberschreitendes Geschäft neu ordnen. Nur so werden sie es gegebenenfalls in etwas geänderter Form fortführen können. Bisher konnten in der EU niedergelassene Kreditinstitute dank des europäischen Passes für Finanzdienstleistungen ihr EU-weites Geschäft auch aus dem Vereinigten Königreich heraus steuern. Das dürfte zukünftig nicht mehr möglich sein.
Verlagerung in die EU
Kreditinstitute mit grenzüberschreitendem Geschäft werden eine Verlagerung in die EU beziehungsweise die Erweiterung bereits bestehender EU-Standorte nicht vermeiden können, wenn sie ihre Geschäftstätigkeit in der EU fortsetzen möchten. Gleiches gilt höchstwahrscheinlich auch in der umgekehrten Richtung. Dies sollte die gegenwärtige Arbeitshypothese aller betroffenen Kreditinstitute sein.
Fundamentale Änderungen
Wir sollten uns nicht der Illusion hingeben, dass es schon irgendwie weitergehen wird. Ganz im Gegenteil: Der Brexit wird zu fundamentalen Änderungen in der globalen Finanzwelt führen. Die Frage ist meines Erachtens letztlich nur, wie schnell dies geschehen wird“, stellte Balz fest, ehe er mit Dr. Michael Diederich, Präsident des Bayerischen Bankenverbandes und Sprecher des Vorstands der UniCredit Bank, sowie Professor Gabriel Felbermayr, Leiter des ifo-Zentrums für Außenwirtschaft, eine angeregte Diskussion führte.
Ehrung der Jahrgangsbesten
Der Bayerische Bankentag bot überdies den geeigneten Rahmen, um abschließend die besten Absolventinnen und Absolventen verschiedener Ausbildungs- und Studiengänge auszuzeichnen. Mit den Auszeichnungen unterstreicht der Bayerische Bankenverband die Bedeutung der bankfachlichen Aus- und Weiterbildung im Privaten Bankgewerbe.
Geehrt wurden die Jahrgangsbesten der Ausbildung zum Bankkaufmann sowie der Studiengänge Bankfachwirt, Bankbetriebswirt und Management der Frankfurt School of Finance & Management.
Wie Michael Diederich unterstrich, „haben die Absolventinnen und Absolventen mit dem Abschluss der Bankausbildung und der berufsbegleitenden Studiengänge der Frankfurt School of Finance & Management einen Abschluss erworben, der in der deutschen Bankindustrie hohe Anerkennung genießt. Wir beglückwünschen sie dazu recht herzlich und wünschen ihnen für den weiteren Berufsweg viel Erfolg und alles Gute.“
Die Preisträger
Die Preisträger des Jahres 2018 sind Michael Hofrichter (bester Absolvent des Bankfachwirtstudiengangs der Frankfurt School of Finance & Management), Marius Rückel (bester Absolvent des Bankbetriebswirt-Studiengangs der Frankfurt School of Finance & Management), Jürgen Barth (bester Absolvent des Diplom Bankbetriebswirt-Studiengangs der Frankfurt School of Finance & Management), sowie Sarah Behr (beste Absolventin der Ausbildung zur Bankkauffrau im Bezirk der IHK für München und Oberbayern). Klaus Beinke, Direktor und Vizepräsident Professional & Executive Education der Frankfurt School, freute sich mit den Absolventinnen und Absolventen: „Durch die Auszeichnung motiviert der Bayrische Bankenverband junge Talente, weiterhin in Bildung zu investieren und somit den Grundstein für ihre Karriere zu legen.“
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