Dies betrifft insbesondere die Energiewende, die vom politisch geförderten Projekt zum Treiber einer auf erneuerbaren Quellen basierten Energieversorgung gewachsen ist. Die kommunalen Unternehmen sind dabei Vorreiter und Träger der Energiewende vor Ort: Durch den Aufbau einer regionalen Erzeugung aus erneuerbaren Quellen in ihren Strom-, Gas- und Wärmenetzen zeigen sie, wie man diese Transformation managen kann und gleichzeitig die Versorgungssicherheit gewährleistet.
Mit meist gasbasierten, hocheffizienten KWK-Anlagen aller Größen, Konzepten wie Mieterstrom oder PV-Anlagen auf kommunalen Dächern tragen sie aktiv zum Klimaschutz bei. Auch Biomasseanlagen auf Basis von Abfall oder Klärschlamm und Ladeinfrastruktur der Elektromobilität sind hier zu nennen. Teilweise sind Wärmesysteme schon heute auf Geothermie gestützt. In innovativen Projekten betten kommunale Unternehmen Speicherlösungen (Power to Heat, Wasserstoffgewinnung) in die Strom- und Wärmeversorgung ein. Sie vernetzen das Energiesystem spartenübergreifend (Strom, Wärme, Gas, Verkehr) in der sogenannten Sektorenkopplung.
Dieser Umbau des Energiesystems erfordert Investitionen. Sie sind die Grundlage des Erfolgs von morgen. Daher müssen Mittel für Erhalt, Modernisierung und Neubau der kommunalen Infrastrukturen gestärkt werden. Gewinnausschüttungen von heute sind möglicherweise die fehlenden Erträge von morgen. Als Investitionen mitgedacht gehören die Digitalisierung und qualifizierte Fachkräfte für den Wandel des Energiesystems.
Die Stadtwerke arbeiten täglich an dieser digitalen Vernetzung der über zwei Millionen dezentralen Stromerzeugungsanlagen, wie etwa PV-, Windenergie- oder KWK-Anlagen sowohl untereinander als auch mit Energiespeichern oder Smart-Metern. Sektorkopplung in den Wärme- und Verkehrsbereich hinein, wird durch Digitalisierung noch besser möglich. So dient eine bessere Koordination zwischen Angebot und Nachfrage schon in den Verteilnetzen der Versorgungssicherheit, dem Klimaschutz sowie der Ressourceneffizienz. IT-Sicherheit spielt hierfür eine entscheidende Rolle.
Nicht zu vergessen ist, dass die Basis für die Transformationsprozesse in den Kommunen zu Energie, Digitalisierung oder Verkehr immer die Menschen sind: Sie sind Teil der Gesellschaft, die diesen Veränderungsprozess mitträgt und vorantreibt. Sie verlassen sich auf wichtige Institutionen, die Transformationen umzusetzen, allen voran kommunalen Unternehmen, denen in einer Umfrage vom Juni 2020 75% der Deutschen ihr Vertrauen schenkten. Sie sind aber auch Mitarbeiter*innen in den kommunalen Unternehmen, wo ihnen eine Schlüsselrolle zukommt.
Dort halten sie unsere Infrastrukturen tagtäglich am Laufen und sorgen dafür, dass Wasser, Daten und Strom verlässlich fließen. Kommunale Unternehmen bieten allein in Bayern über 37.000 Menschen sinnstiftende Beschäftigungsmöglichkeiten in den unterschiedlichsten Berufsbildern vor Ort, als Fach- oder Führungskraft, in kaufmännischer oder technischer Funktion. Jede*r Kommunalpolitiker*in tut somit gut daran, sie in ihrer gesamten Breite zu unterstützen. Eine wichtige Aufgabe für unsere neugewählten Politiker*innen.
Laden Sie auf unserer Webseite www.vku.de/bayern kostenlos unsere Informationsbroschüre zur Daseinsvorsorge herunter und nehmen Sie am 10. September 2020 an unserem Web-Seminar „Daseinsvorsorge ist kommunale Verantwortung“ teil. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie bei Frau Anne-Sophie Dörnbrack (doernbrack@vku.de).
Gunnar Braun
Dieser Beitrag ist Teil des Energie-Sonderdrucks mit dem Erscheinungsdatum 30.7.2020, den Sie sich hier downloaden können.
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