Kommunalverbändezurück

(GZ-13-2022)
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► Kinderschutzbund Bayern gegen Legalisierung von Cannabis:

 

Gefahren für Kinder und Jugendliche

 

Cannabis soll in Deutschland schon bald frei verkäuflich sein, obwohl Fachleute und -verbände klar vor den Gefahren für Kinder und Jugendliche warnen. Der Kinderschutzbund Landesverband Bayern e. V. (DKSB LV Bayern) positioniert sich daher zum Schutz von Kindern und Jugendlichen und ist gegen eine Legalisierung der Droge in Bayern.

Bereits mit Beginn des Regierungswechsels Ende 2021 wurde über die Legalisierung der Droge „Cannabis“ diskutiert. Die Ampel-Koalition sprach sich dafür aus, um u.a. die Qualität, die Einfuhr sowie den Verkauf und die Abgabe von Cannabis zukünftig besser kontrollieren zu können.

Vergiftung, Suizidgefahr, funktionelle Veränderung des Gehirns

Die kinder- und jugendpsychiatrischen und kinder- und jugendmedizinischen Fachgesellschaften und Verbände in Deutschland warnen mit einem offiziellen Appell vor den gesundheitlichen Risiken für Kinder und Jugendliche. So verweisen sie u. a. auf Studien aus den USA, die belegen, dass die Legalisierung von Cannabis auch dann, wenn diese nur für erwachsene Personen vorgesehen ist, auch für Jugendliche mit einem verstärkten Cannabismissbrauch sowie der Entwicklung einer Cannabisabhängigkeit einhergehen. Besonders alarmierend:

In Colorado, einem US-Bundesstaat, hat sich seit der Legalisierung von Cannabis die Rate der cannabisbedingten Vergiftungsfälle und cannabisbezogenen Krankenhausaufnahmen mehr als verdoppelt. Auch gab es einen Zuwachs von cannabisbezogenen Notrufen in Vergiftungszentralen, vor allem in den Altersgruppen 0 bis 17 Jahre. Untersuchungen haben zudem gezeigt, dass der Anteil der Suizide mit Beteiligung von Cannabis bei den 10 bis 17-jährigen mit 51 Prozent am höchsten ist. Daneben hat ein frühzeitiger Konsum von Cannabis ungünstige Wirkungen auf die Hirnreifung. Demnach kann ein Cannabiskonsum in der Pubertät und dem frühen Erwachsenenalter strukturelle und funktionelle Veränderungen im Gehirn zur Folge haben, die Einbußen in Gedächtnis-, Lern- und Erinnerungsleistungen und sogar der Denkleistung und Intelligenz bewirken können.

Der Konsum von Cannabis hat ferner das Potenzial bei Menschen mit einer bestimmten genetischen Disposition Psychosen auszulösen. „Dies sind gravierende Folgen und gefährden eine gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen!“, resümiert Susanna Kaiser, 1. Vorsitzende des DKSB LV Bayern.

Konsum wird verharmlost

Um möglichen Folgen der Legalisierung entgegenzuwirken, möchte der neue Drogenbeauftrage der Bundesregierung, Burkhard Blienert, zeitgleich mit Präventionsmaßnahmen gegensteuern.

„Dies zeigt die Widersprüchlichkeit des Vorhabens und auch, dass man sich den negativen Auswirkungen auf unsere Kinder und Jugendlichen wohl bewusst ist. Präventionsmaßnahmen und Alterskontrollen haben auch bei Alkohol und Zigaretten nicht verhindern können, dass sie missbräuchlich konsumiert werden. Eine Legalisierung von Cannabis zusammen mit einem Präventionsprogramm erscheint daher wenig plausibel und schafft aller Voraussicht nach weitere Probleme für Kinder und ihre Familien!“, konterkariert Frau Kaiser.

Gegen eine Cannabis-Legalisierung ist auch die Gewerkschaft der Polizei. Sie warnt eindringlich vor den schwerwiegenden Folgen eines regelmäßigen Drogenkonsums mit Cannabis vor allem für junge Menschen und hält die aktuellen Legalisierungs-Bemühungen „für einen gefährlichen Irrweg“.

Holetschek warnt

Auch Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek steht dem Vorhaben der Bundesregierung kritisch gegenüber. Er warnt davor, den Konsum zu verharmlosen und sieht die Gefahr einer Abhängigkeitsentwicklung und negativer Auswirkungen auf das Gedächtnis sowie die Lern- und Denkleistung.

Der DKSB LV Bayern fordert daher, dass es „im Sinne der Gesundheit aller unserer Kinder in Bayern zu keiner Cannabis-Legalisierung kommt und wünscht sich mehr Maßnahmen zur Stärkung der kindlichen Resilienz, um Kinder vor Drogen-, Alkohol- und Zigarettenkonsum bestmöglich zu schützen.“

 

 

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