Kommunalverbändezurück

(GZ-15/16-2022)
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► Verbändeallianz legt Positionspapier vor:

 

Lebenswerte Innenstädte mit Zukunft

 

Innenstädte müssen für alle Menschen und Generationen ein lebenswertes Zuhause bieten. Dieses Ziel verfolgen Deutscher Städtetag, Handelsverband Deutschland, ver.di, das Deutsche Institut für Urbanistik und der Deutsche Kulturrat. Sie wollen den Wandel gemeinsam anpacken und richten deshalb einen Appell an Bund und Länder sowie alle Akteure in den Städten.

„Der Mix aus Wohnen, Arbeiten, Handel, Wirtschaften und Erleben machen die Innenstadt attraktiv und lebenswert. Die Lebensqualität der Menschen hängt entscheidend von guten Wohn-, Arbeits- und Entlohnungsbedingungen ab“, betont die Verbändeallianz. Es gelte, den öffentlichen Raum neu auszurichten für Begegnung und Erlebnis, für mehr Grün, für Handel und Gastronomie, Kultur, für emissionsfreie Mobilität, für Spiel- und Sportplätze. Vor allem der stark mittelständisch geprägte Innenstadthandel benötige infolge der Corona-Pandemie noch mehr Unterstützung, um dem enormen Anpassungsdruck standhalten zu können und notwendige Zukunftsinvestitionen aus eigener Kraft zu stemmen. Der Einzelhandel sollte über den Digitalisierungsfonds darin unterstützt werden, seine Angebote partiell zu digitalisieren, ohne seine stationären Standorte aufgeben zu müssen.

Adäquates Wohnen ist Grundbedürfnis

Kultur ist Grundbedürfnis der Menschen und gehört auch zur kommunalen Daseinsvorsorge. Sie wird deshalb mit öffentlichen Mitteln gefördert. Das sollte nach Überzeugung der Allianz auch für die Nutzung adäquater Räumlichkeiten in den Innenstädten gelten. Moderne musikalische, visuelle, performative, digitale Kunst sei der Anspruch der Kultur- und Kreativwirtschaft. Sie setze Impulse für urbanes Leben und Identifikation. Kulturschaffende und Kultureinrichtungen benötigten gerade jetzt mehr Unterstützung.

Lebenswerte Innenstädte brauchen zudem einen leistungsfähigen und bezahlbaren öffentlichen Nahverkehr und sind auf eine optimale Erreichbarkeit angewiesen. „Wir müssen mehr Anreize für einen klimagerechten Mobilitätswandel setzen. Das geht nur mit einem gut ausgebauten Netz von Bussen und Bahnen mit emissionsfreien Antrieben, einer engeren Taktung, attraktiven Angeboten sowie guten Verbindungen ins Umland und einer besseren Verknüpfung des Individualverkehrs mit dem ÖPNV.“

Den Wandel zu gestalten, erfordere einen langen Atem und neue Formen des Zusammenwirkens von Bund, Ländern und Kommunen, von Zivilgesellschaft und Wirtschaft. Synergien, Kompetenzen und Wissenstransfer für eine nachhaltige Stadtentwicklung müssten gestärkt werden. Strukturen wie der Beirat Innenstadt oder das bereits bestehende „Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Handel“ seien konsequent weiterzuentwickeln. Darüber hinaus müssten Transformationen finanzierbar sein. Dafür sei ein Sonderprogramm Innenstadtentwicklung des Bundes mit 500 Millionen Euro jährlich über fünf Jahre nötig.

„Wo heute noch Autos wertvollen öffentlichen Raum zuparken, werden wir in Zukunft mehr Vielfalt haben: Plätze zum Verweilen und für Begegnung, mehr Grünflächen, Gastronomie, Spiel, Sport. Zum Wohnen und Arbeiten mit klugen Mobilitätsstationen sowie Radschnellwege, die das Umland mit dem Stadtzentrum verbinden“, kommentierte Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages. „Städte für Menschen, das ist unser Ziel. Städte brauchen dafür die Beinfreiheit und finanziellen Spielraum für Investitionen. Das gelingt mit Kommunikation und Kreativität sowie mit einer besseren Finanzausstattung der Kommunen.“

DK

 

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