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(GZ-9-2023)
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► BBMV-Umfrage:

 

Mehrheit der Deutschen rechnet mit schlechterer medizinischer Versorgung

 

Besorgniserregende Umfrage: Eine Mehrheit der Deutschen geht von einer schlechteren medizinischen Versorgung in der Zukunft aus. Schon jetzt müssen Patientinnen und Patienten demnach sehr lange auf Praxistermine warten und sie bemängeln, dass es vor Ort zu wenig Ärzte und Ärztinnen gibt. Der Bundesverband der Betreiber medizinischer Versorgungszentren e.V. (BBMV) warnt davor, die Arbeit medizinischer Versorgungszentren (MVZ) zu blockieren. In Teilen der Politik wird dies aktuell mit neuen Gesetzesvorhaben und Vorschriften für MVZ versucht, so der BBMV.

58 Prozent der Deutschen sind davon überzeugt, dass sich in der Nähe ihres Wohnortes das ärztliche Angebot verschlechtern wird. Nur 6 Prozent erwarten dagegen eine Verbesserung. Das ist ein Ergebnis einer repräsentativen Online-Umfrage des Meinungs- und Marktforschungsunternehmens Civey im Auftrag des BBMV. Die Umfrage zeigt auch deutlich den Mangel an Ärztinnen und Ärzten. Rund 56 Prozent der Befragten geben an, dass sie lange auf einen Arzttermin warten müssen. Knapp 39 Prozent sagen, dass es bei ihnen in der Nähe zu wenig Ärzte und Ärztinnen gebe.

„Leider bestätigt unsere Umfrage die Erfahrung von vielen Menschen, die immer schwieriger geeignete Ärztinnen und Ärzte nahe am Wohnort finden und kurzfristig kaum mehr Termine erhalten können“, sagt die BBMV-Vorsitzende Sibylle Stauch-Eckmann.

„Umso unverständlicher sind die derzeitigen Äußerungen und Gedankenspiele des Bundesgesundheitsministers oder der Gesundheitsministerkonferenz, um die Arbeit von MVZ-Gruppen erheblich zu erschweren.

Diese ambulanten Versorgungseinrichtungen künftig vom Markt zu fegen, kann doch nicht ernsthaft die Antwort auf bestehende und weiter zu befürchtende medizinische Versorgungsengpässe sein“, so Stauch-Eckmann.

Medizinische Versorgungszentren sind seit Jahren ein fester Bestandteil der ambulanten Infrastruktur. In der Umfrage geben 39 Prozent der Befragten an, bereits die Dienste eines MVZ in Anspruch genommen zu haben.

Gerade in Gegenden mit niedriger Bevölkerungsdichte haben MVZ die höchste Nutzungsquote. „Wir brauchen gerade in ländlichen und schlecht versorgten Regionen dringend jedes einzelne medizinische Versorgungsangebot, unabhängig davon, ob es sich um Einzelpraxen oder um MVZ handelt. In der bereits jetzt sehr angespannten Situation die Arbeit von MVZ-Gruppen regulatorisch einzuschränken oder sogar zu unterbinden, hieße, die Augen vor der Realität zu verschließen“, sagt Stauch-Eckmann.

In den vergangenen Monaten hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mit Blick auf das Engagement von privaten Kapitalgebern in der ambulanten Versorgung auf populistische Weise angekündigt, den „Einstieg von Heuschrecken“ zu unterbinden. Auch eine regionale Beschränkung der Tätigkeit von MVZ ist im Gespräch.

Mit MVZ verbindet über ein Drittel der Befragten insbesondere ein breites Versorgungsangebot. Zudem schätzen sie dort den einfachen Zugang zu Spezialistinnen und Spezialisten sowie die durch MVZ gewährleistete ärztliche Versorgung im ländlichen Raum. „Die Zahlen zeigen, dass sich das Angebot von MVZ mit dem Bedarf der Patienten deckt. MVZ-Gruppen mit Kapitalgebern liegen mit ihren Angeboten richtig, weil sie mit ihrer Trennung von organisatorischen und ärztlichen Tätigkeiten auch den Berufswünschen junger Ärztinnen und Ärzte nachkommen können“, erläutert Stauch-Eckmann. „Anders als fälschlich behauptet, versorgen MVZ auch ländliche Regionen, weil eine intelligente Strukturierung und Arbeitsorganisation mit Zweigstellen Ärztinnen und Ärzte in abgelegene Orte bringt, ohne dass diese dort unbedingt wohnen müssen“, so Stauch-Eckmann.

Wichtig sind Patientinnen und Patienten bei der ärztlichen Versorgung laut Umfrage vor allem drei Dinge: Sie wollen nur kurz auf einen Termin warten, ebenso nur kurz in der Praxis warten und ihnen ist die räumliche Nähe der Praxis wichtig. „MVZ-Gruppen haben bei diesen Bedürfnissen einen klaren Vorteil:

Bei ihnen wird Organisatorisches und Ärztliches getrennt. Die Mediziner sind ganz für ihre Patienten da, während sich andere im Team arbeitsteilig um den reibungslosen Ablauf kümmern und somit Wartezeiten verkürzen können“, sagt Stauch-Eckmann.

DK

 

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