Dabei hob Glauber einige historische Meilensteine für den Naturschutz hervor, etwa die Gründung der ersten beiden deutschen Nationalparke im Bayerischen Wald (1970) und in Berchtesgaden (1978) sowie den Erlass des Alpenplans (1972). Aktuelle Projekte seien das „Volksbegehren Plus“, das erste Bayerische Klimaschutzgesetz mit begleitendem Maßnahmenpaket und das Projekt Wasserzukunft 2050.
Aktuell sieht der Minister drei große Existenzthemen: Klimawandel meistern, Artenvielfalt erhalten und Wasserversorgung sichern. „Sie sind in einer schicksalhaften Wechselwirkung miteinander verknüpft. Diese Herausforderungen müssen wir langfristig und mit klaren Schwerpunkten angehen.“ Beispielsweise werde Anfang 2021 ein neuer Klimareport für Bayern vorgelegt, um die aktuellen regionalen Folgen des Klimawandels zu zeigen. Auch Kompensationsplattform für den Ausgleich von CO2-Emissionen soll ihre Arbeit aufnehmen.
2021 startet auch das neue Gewässer-Aktionsprogramm. Dabei sollen Hochwasser- und Gewässerschutz mit dem Artenschutz vereint werden. Der Minister zeigte sich überzeugt:
„Es wird ein gigantisches Paket mit 2 Milliarden Euro Volumen allein in den kommenden 10 Jahren. Bis Ende 2030 soll für zusätzlich rund 150.000 Menschen der Grundschutz hergestellt werden – das heißt Schutz vor einem 100-jährlichen Hochwasser. Wir machen 2021 außerdem zum Jahr der Flüsse und Bäche und beginnen damit, blühende Bänder durch das Land zu ziehen. Mit dem Programm schaffen wir grüne Ränder für blaue Bänder.“
Größtes Einzelprojekt im Bereich Hochwasserschutz ist der sanfte Donauausbau. Daneben soll der Hochwasserschutz in der Fläche und an den kommunalen Gewässern gestärkt und das Staustufenmanagement an den Flüssen optimiert werden. Neue Starkregen-Gefahrenkarten sollen die Kommunen unterstützen. „Neues Herzstück des Programms ist der ökologische Mehrwert. Ziel sind renaturierte und ökologisch funktionsfähige Fließgewässer und Auen sowie eine noch bessere Vernetzung der Lebensräume“, so Glauber.
Als neues Element kommen ab 2021 vorbildliche Maßnahmen zum Schutz der Natur und Artenvielfalt auf den Flächen im Eigentum der Wasserwirtschaftsverwaltung hinzu. Das betrifft bayernweit Flächen mit einem Umfang einschließlich der Gewässer von rund 60.000 Hektar – in etwa die doppelte Fläche der Stadt München. Zusätzlich wird es eine Arbeitshilfe für die naturnahe Deichpflege geben. Damit sollen in Bayern weit über 1.000 Kilometer Deiche naturschutzfachlich optimiert gepflegt werden.
Informationen: www.umwelt50.bayern.de/
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