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(GZ-6-2021)
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► Innenminister Herrmann stellt Kriminalitätsstatistik vor:

 

Weniger Einbrüche, mehr Cyberkriminalität

 

Die Corona-Pandemie schlägt sich in der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik 2020 nieder: Die Polizei registrierte deutlich weniger Einbrüche und Ladendiebstähle, jedoch erheblich mehr Betrugsdelikte im Internet. Die Bekämpfung der Cyberkriminalität erklärte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann daher als einen der Schwerpunkte in der polizeilichen Arbeit für das laufende Jahr 2021.

Die Sicherheitslage im Freistaat hat sich im vergangenen Jahr mit der niedrigsten Kriminalitätsbelastung seit 41 Jahren und der höchsten Aufklärungsquote seit 26 Jahren verbessert. Damit hält Bayern den langjährigen Spitzenplatz bei der Inneren Sicherheit im Vergleich zu den anderen Bundesländern.

Hohe Aufklärungsquote

Rückgänge gab es bei der Zahl der Diebstahlsdelikte. Den deutlichen Rückgang bei den Ladendiebstählen um 8,5 Prozent führte Innenminister Joachim Herrmann auf die Ladenschließungen aufgrund der Corona-Pandemie zurück.

Die Zahl der Wohnungseinbrüche sank um 3,7 Prozent auf 4.181 und damit auf den niedrigsten Stand seit elf Jahren. Die Aufklärungsquote lag bei 21,3 Prozent. Auch hier rechnet der Innenminister mit einem gewissen „Corona-Effekt“, da durch Homeoffice und Ausgangsbeschränkungen die Menschen mehr zuhause waren.

Die um rein ausländerrechtliche Delikte wie illegale Einreise oder illegaler Aufenthalt bereinigte Kriminalitätsbelastung ging um 1,2 Prozent auf 4.291 Straftaten pro 100.000 Einwohner zurück. Gleichzeitig konnte die Polizei in Bayern die Aufklärungsquote (ohne ausländerrechtliche Delikte) auf rund 66 Prozent steigern. Die Zahl der Straftaten ohne ausländerrechtliche Delikte sank um knapp ein Prozent auf 563.187 Fälle.

Ebenfalls rückläufig war die Zahl der ausländerrechtlichen Delikte, wozu beispielsweise illegale Einreise oder illegaler Aufenthalt zählen. Sie ging um knapp 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 31.056 Fälle zurück.

Im Bereich der Gewaltkriminalität gab es im vergangenen Jahr ebenfalls einen Rückgang um 2,2 Prozent auf 19.507 Fälle. Die Aufklärungsquote lag bei 87 Prozent.

Kein Anstieg der Gewalt im Lockdown

Zu einem deutlichen Anstieg der registrierten Fälle Häuslicher Gewalt kam es während des Lockdowns nicht. Die Fallzahlen bewegten sich auf dem nahezu identischen Niveau des Vorjahres.

Die Zahl der registrierten Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung stieg im vergangenen Jahr allerdings deutlich um knapp 24 Prozent auf 11.197 Delikte.

„Diese Entwicklung ist insbesondere auf die starke Zunahme bei der Verbreitung von Pornografie zurückzuführen, beispielsweise über digitale Medien wie ‚WhatsApp’“, erklärte Herrmann vor dem Hintergrund der Fallzahlenzunahme von knapp 60 Prozent (2020: 4.093 Fälle, 2019: 2.600 Fälle).

Eine bayernweite Präventionskampagne soll Schüler, Eltern und Lehrkräfte umfassend sensibilisieren und einen weiteren Anstieg der Straftaten verhindern. Die SPD-Landtagsfraktion begrüßte die Initiative.

Innenexperte Stefan Schuster (SPD) sagte jedoch: „Die vorgestellte Maßnahme geht in die richtige Richtung, ist aber noch nicht ausreichend. Hier braucht es noch viel mehr Präventionsarbeit, um unsere Kinder und Jugendlichen vor Übergriffen zu schützen. Insbesondere die Lehrkräfte an den Schulen müssen hier speziell geschult werden.“

Mobiles Analyselabor

Die Zahl der Straftaten im Internet ist hingegen im Jahr 2020 um 20 Prozent auf 35.652 Fälle angestiegen. Aufgrund der verstärkten Nutzung von Online-Diensten zählt Herrmann die Bekämpfung der Cyberkriminalität in den kommenden Jahren zu den größten Herausforderungen der Polizei.

Zudem werde mit einem neuen Pilotprojekt beim Polizeipräsidium Oberfranken als erstes Bundesland der vollmobilen Einsatz eines IT-Forensiklabors erprobt, kündigte der Innenminister an. Mit dem Spezialfahrzeug können u. a. Geräte zur digitalen Beweissicherung vor Ort eingesetzt werden.

 

 

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