(GZ-18-2021) |
► Innenminister Joachim Herrmann: |
Herausforderungen der EU-Zuwanderung |
Beim Auftakt des Vernetzungstreffens der bayerischen Integrationslotsen in Landshut hat Bayerns Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann mit Fachleuten Ansätze diskutiert, im Rahmen der EU-Zuwanderung die Teilhabe und Integration zu verbessern. „Integration ist kein Kurzstreckenlauf, sondern ein Marathon“, erklärte Herrmann. „Daher fördert der Freistaat seit vielen Jahren Integrationsmaßnahmen nach Kräften.“ Als Beispiel nannte Herrmann die im vergangenen Jahr verbesserten Förderkonditionen für die Flüchtlings- und Integrationsberatung, die unter anderem verlängerte Bewilligungszeiträume vorsehen. Außerdem stelle der Freistaat auch 2021 wieder 6,5 Millionen Euro für hauptamtliche Integrationslotsen zur Verfügung. „Darüber hinaus unterstützen wir die Arbeitsmarktintegration mit den von uns geförderten Jobbegleitern und Ausbildungsakquisiteuren für Flüchtlinge“, ergänzte der Integrationsminister. Arbeitsmarktintegration Wie Herrmann erläuterte, ist Bayern Spitzenreiter bei der Arbeitsmarktintegration. Das komme auch EU-Migrantinnen und -Migranten zugute. So hat Bayern laut Herrmann mit 74,5 Prozent die bundesweit höchste Erwerbstätigenquote von Menschen mit Migrationshintergrund (Bund: 68,8 Prozent). Außerdem ist in Bayern mit 6,9 Prozent die Ausländerarbeitslosenquote bundesweit am niedrigsten (Stand: 08/2021; Bund: 13,1 Prozent). Laut Herrmann ebenfalls erfreulich: Im Dezember 2020 waren in Bayern rund 900.000 Ausländer sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 15.000 mehr als ein Jahr zuvor. 15,7 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten besaßen eine ausländische Staatsangehörigkeit, 9,0 Prozent eine europäische. „Allein von 2013 bis 2020 hat sich die Anzahl der ausländischen Beschäftigten in Bayern um 84,7 Prozent erhöht“, verdeutlichte Herrmann. Demgegenüber lag der Anstieg der deutschen Beschäftigten bei 7,2 Prozent und fiel somit nicht nur prozentual, sondern auch in absoluten Zahlen kleiner aus. „Hier zeigt sich der erhebliche Anteil der ausländischen Bevölkerung an der Deckung des Fach- und Arbeitskräftebedarfs in Bayern“, so Herrmann. Berufliche Weiterbildung Als sehr wichtig bezeichnete der Integrationsminister die Förderung der beruflichen Weiterbildung: „Gerade weil überdurchschnittlich viele EU-Ausländer in Helferberufen tätig sind, müssen sie besser informiert und gezielter in eine Weiterbildungsberatung geführt werden.“ Auch der Spracherwerb sei eine große Herausforderung. Bei den Berufssprachkursen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge komme mit Rumänien erst an achter Stelle ein EU-Land. „Insgesamt müssen wir auch angesichts des Fachkräftemangels insbesondere Geringqualifizierte noch konsequenter fördern und zu qualifizierten Beschäftigten weiterentwickeln“, machte Herrmann deutlich. Neben Fachinformationen und impulsgebenden Vorträgen stand beim zweitägigen Treffen insbesondere der gemeinschaftliche Austausch der Lotsinnen und Lotsen aus 89 Landkreisen und kreisfreien Städten über aktuelle Herausforderungen im Vordergrund. Die Integrationslotsen sind auf kommunaler Ebene tätig und wirken als Netzwerker. Sie stehen den Ehrenamtlichen als kompetente Ansprechpartner für alle Fragen rund um die Themen Integration und Asyl unterstützend zur Seite. „Unsere Integrationslosten sind für uns ein unverzichtbarer und starker Partner bei der Integrationsarbeit in den Kommunen“, lobte Herrmann. „Herzlichen Dank für das herausragende Engagement!“. |
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