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(GZ-20-2022)
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► „Landesmutter – die erste in Bayern“:

 

Trauer um Barbara Stamm

Nach längerer Krankheit ist die ehemalige bayerische Landtagspräsidentin und langjährige stellvertretende CSU-Vorsitzende Barbara Stamm im Alter von 77 Jahren in ihrer Heimatstadt Würzburg verstorben. Spitzenvertreter von Politik und Sozialverbänden haben mit Bestürzung auf Stamms Ableben reagiert. Geehrt wurde sie mit einem Trauerstaatsakt im Würzburger Dom.

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas schrieb auf Twitter, Stamm sei mit ihrem beeindruckenden Lebensweg ein echtes Vorbild gewesen. „Sie war Bayerns soziales Gewissen, Maßstab und Vorbild im Einsatz für die Mitmenschen“, würdigte Ministerpräsident Markus Söder die Verstorbene. „Ihr großes Herz gehörte den Familien und ganz besonders den Schwächsten in unserer Gesellschaft. Mit ihrer Hilfsbereitschaft und Wärme war sie ein Vorbild für viele Menschen auch für mich ganz persönlich. Ich verneige mich vor ihrem Lebenswerk, sie wird mir als Ratgeberin und Mensch fehlen. Barbara Stamm war die bedeutendste Politikerin im Freistaat und Mutter Bayerns. Einmal von einer Sache überzeugt, konnte sie wie keine andere ihre Mitmenschen für sich gewinnen und für die gute Sache werben. Barbara Stamm war Patin für ihre Heimatregion Würzburg, wie niemand sonst vereinte sie Empathie und Lebensfreude.“

Als buchstäbliche „Landesmutter – die erste in Bayern“ bezeichnete die amtierende Landtagspräsidentin Ilse Aigner ihre Vorgängerin. „Wir verlieren mit Barbara Stamm eine über alle Parteigrenzen beliebte und hochgeschätzte Politikerin, die sich jahrzehntelang vor allem für die Ärmeren und Schwächeren in unserer Gesellschaft einsetzte und ihnen eine Stimme gab.“ Als erste Frau an der Spitze des Bayerischen Landtags habe sie sich großen Respekt und hohes Ansehen erworben. „Wir verlieren mit ihr ein großes Vorbild für Frauen in der Politik, eine leidenschaftliche Kämpferin für die Schwachen in der Gesellschaft und eine überzeugte Demokratin. Sie war, sie bleibt ein Leuchtturm für Demokratie und Menschlichkeit“ im Freistaat, hob Aigner hervor.

Mit großer Betroffenheit hat auch der Bayerische Bezirketag auf Barbara Stamms Tod reagiert. Zeit ihres Lebens sei sie nah bei den Menschen und deren Anliegen gewesen. Gerade sozial betroffene Menschen, wie Behinderte, Pflegebedürftige oder Kranke seien mit ihren speziellen Anliegen bei Barbara Stamm in besten Händen gewesen. Bis zuletzt war sie Landesvorsitzende der Lebenshilfe in Bayern und kämpfte in der von ihr initiierten Bayerischen Kinderhilfe Rumänien e.V. für die Benachteiligten in der Gesellschaft. „Mit ihrem Wirken hat Barbara Stamm erheblich zu einer sozial gerechteren Gesellschaft beigetragen. Barbara Stamm war und bleibt ein prägendes Vorbild in der Politik“, unterstrich Bezirketagspräsident Franz Löffler.

Von 2008 bis 2018 stand Barbara Stamm an der Spitze des Bayerischen Landtags. Insgesamt gehörte sie 42 Jahre lang dem Landtag an, zudem war sie mehr als 13 Jahre lang Mitglied der Staatsregierung, unter anderem als Staatssekretärin und Ministerin sowie von 1998 bis 2001 als stellvertretende Ministerpräsidentin. Von 1993 bis 2017 war sie stellvertretende Parteivorsitzende der CSU.

DK

 

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